Extra-Ordinari Mittwochs Post-Zeitungen. Nr. 2772, Wien, 1696.von Engelland und die Staaten incliniren mehr auff Utrecht: An einem Auß der Bergstrassen/ vom 30. Dito. Ihrer Excell. deß Herrn General-Feld-Marschalls von Thüngen von Engelland und die Staaten incliniren mehr auff Utrecht: An einem Auß der Bergstrassen/ vom 30. Dito. Ihrer Excell. deß Herrn General-Feld-Marschalls von Thüngen <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> von Engelland und die Staaten incliniren mehr auff Utrecht: An einem<lb/> Stillstand wird mehr und mehr gezweiffelt; Herentgegen das freye Com-<lb/> mercium schier als gewiß gehoffet: Die Städte Ambsterdam und Rot-<lb/> terdam <hi rendition="#aq">laboriren</hi> unter andern starck hierin. Der Monsr. Callier hat<lb/> sich mit seinen Compagnos auß Harlem nach Leyden erhoben/ er logirt<lb/> daselbst in dem Hauß/ wo der Schild von Franckreich außhenckt: Er<lb/> dörffte nun ehistens von ein- und andern Ministris besucht werden/ und<lb/> solle der Pohlnische Resident Moll<supplied cert="low">n</supplied> schon den Anfang gemacht haben.<lb/> Der König von Engelland wird den 8. dito von Loo erwartet/ doch dörffte<lb/> das Verbleiben nur etliche wenige Tag allhier seyn/ dann Se. Mayest.<lb/> wollen Dero Reiß in Engelland beschleunigen. Es wird nach einem<lb/> gewissen Frantzösischen Spionen allhier scharff <hi rendition="#aq">inquirirt</hi>: So wird auch<lb/> ein sicherer Brabandischer Herr (welcher neulich in der Stille arrestirt<lb/> worden) dahier in der Castelney scharff bewachet. Wegen eingekom-<lb/> mener 12. Holländischen/ 3. Engellisch- und 2. Guineisch-Ost-Indischen<lb/> Retour-Schiffen/ ist in diesem Land grosse Freud/ dann man hoffet/<lb/> daß die Spanische Silber-Flotte nun ebenfalls denen Frantzosen entkom-<lb/> men seye. Obenbemelte Ost-Indische Schiffe haben unter andern<lb/> kostbahren Wahren auch 1300. Marck-Gold/ und 8000. Elephanten-<lb/> Zähne mitgebracht.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Auß der Bergstrassen/ vom 30. Dito.</head><lb/> <p>Ihrer Excell. deß Herrn General-Feld-Marschalls von Thüngen<lb/> General-Adjutant ist gestern von der Armee oberhalb Straßburg hier-<lb/> durch zu Ihro Hochfürstl. Durchl. dem Kayserl. General-Lieutenant<lb/> gegangen/ so viel man von demselben vernommen/ seynd Ihro Ex-<lb/> cellentz von Thüngen zwar biß auff eine Insul mit dero Brucken avancirt/<lb/> weilen aber die Frantzosen und Bauren jenseits Rhein dergestalt ver-<lb/> schantzet/ und mit Stücken versehen/ als wäre über den Arm vom Rhein<lb/> unmöglich zu kommen gewesen/ so dörffte dieselbe/ wie auch der<lb/> General Carlin/ so ein absonderliches Corpo commandirt/ ehistens wie-<lb/> der zuruck gehen/ welches jedoch die Zeit lehren wird. Sonsten will<lb/> verlauten/ ob solte der Marquis de Uxelles und sein Cammer- Diener von<lb/> unserm groben Geschütz oberhalb Straßburg getödtet worden seyn/ so<lb/> aber mehrere Gewißheit erfordert. Auch hat man Nachricht/ daß der<lb/> Herr General von Ch<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="6"/> durch eine Parthey den bekandten Parthey-<lb/> Gänger/ Nahmens du Fresne/ hat auffsuchen lassen/ so ihn auch an-<lb/> getroffen/ und diesen/ sambt 20. Mann von der Frantzösischen Parthey/<lb/> niedergemacht/ und hat einen gefangen zuruck gebracht.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
von Engelland und die Staaten incliniren mehr auff Utrecht: An einem
Stillstand wird mehr und mehr gezweiffelt; Herentgegen das freye Com-
mercium schier als gewiß gehoffet: Die Städte Ambsterdam und Rot-
terdam laboriren unter andern starck hierin. Der Monsr. Callier hat
sich mit seinen Compagnos auß Harlem nach Leyden erhoben/ er logirt
daselbst in dem Hauß/ wo der Schild von Franckreich außhenckt: Er
dörffte nun ehistens von ein- und andern Ministris besucht werden/ und
solle der Pohlnische Resident Molln schon den Anfang gemacht haben.
Der König von Engelland wird den 8. dito von Loo erwartet/ doch dörffte
das Verbleiben nur etliche wenige Tag allhier seyn/ dann Se. Mayest.
wollen Dero Reiß in Engelland beschleunigen. Es wird nach einem
gewissen Frantzösischen Spionen allhier scharff inquirirt: So wird auch
ein sicherer Brabandischer Herr (welcher neulich in der Stille arrestirt
worden) dahier in der Castelney scharff bewachet. Wegen eingekom-
mener 12. Holländischen/ 3. Engellisch- und 2. Guineisch-Ost-Indischen
Retour-Schiffen/ ist in diesem Land grosse Freud/ dann man hoffet/
daß die Spanische Silber-Flotte nun ebenfalls denen Frantzosen entkom-
men seye. Obenbemelte Ost-Indische Schiffe haben unter andern
kostbahren Wahren auch 1300. Marck-Gold/ und 8000. Elephanten-
Zähne mitgebracht.
Auß der Bergstrassen/ vom 30. Dito.
Ihrer Excell. deß Herrn General-Feld-Marschalls von Thüngen
General-Adjutant ist gestern von der Armee oberhalb Straßburg hier-
durch zu Ihro Hochfürstl. Durchl. dem Kayserl. General-Lieutenant
gegangen/ so viel man von demselben vernommen/ seynd Ihro Ex-
cellentz von Thüngen zwar biß auff eine Insul mit dero Brucken avancirt/
weilen aber die Frantzosen und Bauren jenseits Rhein dergestalt ver-
schantzet/ und mit Stücken versehen/ als wäre über den Arm vom Rhein
unmöglich zu kommen gewesen/ so dörffte dieselbe/ wie auch der
General Carlin/ so ein absonderliches Corpo commandirt/ ehistens wie-
der zuruck gehen/ welches jedoch die Zeit lehren wird. Sonsten will
verlauten/ ob solte der Marquis de Uxelles und sein Cammer- Diener von
unserm groben Geschütz oberhalb Straßburg getödtet worden seyn/ so
aber mehrere Gewißheit erfordert. Auch hat man Nachricht/ daß der
Herr General von Ch______ durch eine Parthey den bekandten Parthey-
Gänger/ Nahmens du Fresne/ hat auffsuchen lassen/ so ihn auch an-
getroffen/ und diesen/ sambt 20. Mann von der Frantzösischen Parthey/
niedergemacht/ und hat einen gefangen zuruck gebracht.
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(2019-06-14T12:27:38Z)
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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