DAs zwey vnd dreissigste argument bleibt so lang bestehen / biß vnser gegenteil beweist / das die Menscheit Christi sey an / oder für sich etwas persönlichs / oder selbstendiges. Solchs aber ist allen Sophisten Fol. Apol. Erf. 56. a.zu beweisen vnmüglich / vnd albereit von vnserm gegenteil bekant / daß das idioma personale der augenomenen menschlichen Natur nicht könne mitgeteilt werden.
Dieweil denn / jrer eigen declaration nach / die menschliche Natur Christi weder essentialiter, noch formaliter, noch subiectiue, noch habitualiter, dazu auch (wie man in Schulen redet) weder per se, noch per accidens (dazwischen nach ausweisung des artickels von der Schöpffung / wie alle Vernunfft aus Gottes wort / vnd Ordnung anders nicht erkennen / noch vrteilen kan / gar kein drittes vermag erdacht zu werden) almechtig / alwissend / vnd allenthalben ist: So ist sie in warheit der keines / sondern bestehet der Vbiquisten Lehr auff lanter trewmen.
Fol. Apol. Erf. 98. a.
Vff diß argument antworten sie / die erzehlung der weise / nach wlecher ein ding etwas in sich hab / sey vnuolkomen. Denn der modus sey ausgelassen / das nemlich die angenomene menschliche Natur Christi die almechtige gewalt (wie sie daselbst reden) personaliter, das ist / von wegen / vnd nach art der persönlichen vereinigung habe. Vnd das sol heissen modus inusitatus, & quiddam inter substantiam, & accidens intermedium, seu tertium. Aber wir antworten mit allen rechtgleubigen / wie folget.
Das zwey vnd dreissigste Anhaltische Argument.
XXXII.
DAs zwey vnd dreissigste argument bleibt so lang bestehen / biß vnser gegenteil beweist / das die Menscheit Christi sey an / oder für sich etwas persönlichs / oder selbstendiges. Solchs aber ist allen Sophisten Fol. Apol. Erf. 56. a.zu beweisen vnmüglich / vnd albereit von vnserm gegenteil bekant / daß das idioma personale der augenomenen menschlichen Natur nicht könne mitgeteilt werden.
Dieweil denn / jrer eigen declaration nach / die menschliche Natur Christi weder essentialiter, noch formaliter, noch subiectiuè, noch habitualiter, dazu auch (wie man in Schulen redet) weder per se, noch per accidens (dazwischen nach ausweisung des artickels von der Schöpffung / wie alle Vernunfft aus Gottes wort / vnd Ordnung anders nicht erkennen / noch vrteilen kan / gar kein drittes vermag erdacht zu werden) almechtig / alwissend / vnd allenthalben ist: So ist sie in warheit der keines / sondern bestehet der Vbiquisten Lehr auff lanter trewmen.
Fol. Apol. Erf. 98. a.
Vff diß argument antworten sie / die erzehlung der weise / nach wlecher ein ding etwas in sich hab / sey vnuolkomen. Denn der modus sey ausgelassen / das nemlich die angenomene menschliche Natur Christi die almechtige gewalt (wie sie daselbst reden) personaliter, das ist / von wegen / vnd nach art der persönlichen vereinigung habe. Vnd das sol heissen modus inusitatus, & quiddam inter substantiam, & accidens intermedium, seu tertium. Aber wir antworten mit allen rechtgleubigen / wie folget.
<TEI><text><body><div><pbfacs="#f0384"n="382"/></div><div><head>Das zwey vnd dreissigste Anhaltische Argument.<lb/></head><noteplace="left">XXXII.</note><p>DAs zwey vnd dreissigste argument bleibt so lang bestehen / biß vnser gegenteil beweist / das die Menscheit Christi sey an / oder für sich etwas persönlichs / oder selbstendiges. Solchs aber ist allen Sophisten <noteplace="left">Fol. Apol. Erf. <hirendition="#i">56</hi>. a.</note>zu beweisen vnmüglich / vnd albereit von vnserm gegenteil bekant / daß das idioma personale der augenomenen menschlichen Natur nicht könne mitgeteilt werden.</p><p>Dieweil denn / jrer eigen declaration nach / die menschliche Natur Christi weder essentialiter, noch formaliter, noch subiectiuè, noch habitualiter, dazu auch (wie man in Schulen redet) weder per se, noch per accidens (dazwischen nach ausweisung des artickels von der Schöpffung / wie alle Vernunfft aus Gottes wort / vnd Ordnung anders nicht erkennen / noch vrteilen kan / gar kein drittes vermag erdacht zu werden) almechtig / alwissend / vnd allenthalben ist: So ist sie in warheit der keines / sondern bestehet der Vbiquisten Lehr auff lanter trewmen.</p><noteplace="left">Fol. Apol. Erf. <hirendition="#i">98</hi>. a.</note><p>Vff diß argument antworten sie / die erzehlung der weise / nach wlecher ein ding etwas in sich hab / sey vnuolkomen. Denn der modus sey ausgelassen / das nemlich die angenomene menschliche Natur Christi die almechtige gewalt (wie sie daselbst reden) personaliter, das ist / von wegen / vnd nach art der persönlichen vereinigung habe. Vnd das sol heissen modus inusitatus, & quiddam inter substantiam, & accidens intermedium, seu tertium. Aber wir antworten mit allen rechtgleubigen / wie folget.</p></div></body></text></TEI>
[382/0384]
Das zwey vnd dreissigste Anhaltische Argument.
DAs zwey vnd dreissigste argument bleibt so lang bestehen / biß vnser gegenteil beweist / das die Menscheit Christi sey an / oder für sich etwas persönlichs / oder selbstendiges. Solchs aber ist allen Sophisten zu beweisen vnmüglich / vnd albereit von vnserm gegenteil bekant / daß das idioma personale der augenomenen menschlichen Natur nicht könne mitgeteilt werden.
Fol. Apol. Erf. 56. a. Dieweil denn / jrer eigen declaration nach / die menschliche Natur Christi weder essentialiter, noch formaliter, noch subiectiuè, noch habitualiter, dazu auch (wie man in Schulen redet) weder per se, noch per accidens (dazwischen nach ausweisung des artickels von der Schöpffung / wie alle Vernunfft aus Gottes wort / vnd Ordnung anders nicht erkennen / noch vrteilen kan / gar kein drittes vermag erdacht zu werden) almechtig / alwissend / vnd allenthalben ist: So ist sie in warheit der keines / sondern bestehet der Vbiquisten Lehr auff lanter trewmen.
Vff diß argument antworten sie / die erzehlung der weise / nach wlecher ein ding etwas in sich hab / sey vnuolkomen. Denn der modus sey ausgelassen / das nemlich die angenomene menschliche Natur Christi die almechtige gewalt (wie sie daselbst reden) personaliter, das ist / von wegen / vnd nach art der persönlichen vereinigung habe. Vnd das sol heissen modus inusitatus, & quiddam inter substantiam, & accidens intermedium, seu tertium. Aber wir antworten mit allen rechtgleubigen / wie folget.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/384>, abgerufen am 21.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.