[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.vnd zwischen vnsern hieniden auff Erden ein distantia loci sey / gleichwol darümb nicht folge / das auch zwischen der göttlichen / vnd menschlichen Natur ein solche distantia sey / noch die persönliche vereinigung in Christo hiedurch auffgehoben werde. Wie man denn bekennen mus / das im tode Christi / da sein Leib im grabe / sein Seel im Paradeis ist / dennoch die persönliche einigkeit darumb nicht getrennet / noch ein distans vnio hypostatica daraus worden sey. Es ist aber die wunderbare verwirrung / vnd abschewliche vngewisheit jhrer Lehr auch daraus zu prüfen / das sie im Concordibuch (wie angezeigt) durchaus streitten / wenn der Leib Christi nicht so wol allenthalben / in / vnd ausser allen Creaturen sey / als die Gottheit / so müsse vnser Glaub falsch / vnd die Person getrennet sein / vnd Fol. Apol. Erf. 172. a.doch in jrer Apologia diesem zuwider nicht zugeben wollen / das die substantz des Leibes / oder fleisches Christi allenthalben / oder in allen Creaturen sey. So mus ja hieraus folgen / das Christus nicht die substantz / sondern nur den schein eines Leibs nach seiner allenthalbenheit an sich trage. Vnd wer hieraus nicht erkennet / das die Vbiquisten mit den alten / vnd newen Manicheern leichen / der mus gar nichts / oder ja alzu wenig von dem Heuptgrunde vnser allein warhafftigen Christlichen Religion verstehen. Das dreissigste Anhaltische Argument.
vnd zwischen vnsern hieniden auff Erden ein distantia loci sey / gleichwol darümb nicht folge / das auch zwischen der göttlichen / vnd menschlichen Natur ein solche distantia sey / noch die persönliche vereinigung in Christo hiedurch auffgehoben werde. Wie man denn bekennen mus / das im tode Christi / da sein Leib im grabe / sein Seel im Paradeis ist / dennoch die persönliche einigkeit darumb nicht getrennet / noch ein distans vnio hypostatica daraus worden sey. Es ist aber die wunderbare verwirrung / vnd abschewliche vngewisheit jhrer Lehr auch daraus zu prüfen / das sie im Concordibuch (wie angezeigt) durchaus streitten / wenn der Leib Christi nicht so wol allenthalben / in / vnd ausser allen Creaturen sey / als die Gottheit / so müsse vnser Glaub falsch / vnd die Person getrennet sein / vnd Fol. Apol. Erf. 172. a.doch in jrer Apologia diesem zuwider nicht zugeben wollen / das die substantz des Leibes / oder fleisches Christi allenthalben / oder in allen Creaturen sey. So mus ja hieraus folgen / das Christus nicht die substantz / sondern nur den schein eines Leibs nach seiner allenthalbenheit an sich trage. Vnd wer hieraus nicht erkennet / das die Vbiquisten mit den alten / vnd newen Manicheern leichen / der mus gar nichts / oder ja alzu wenig von dem Heuptgrunde vnser allein warhafftigen Christlichen Religion verstehen. Das dreissigste Anhaltische Argument.
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vnd zwischen vnsern hieniden auff Erden ein distantia loci sey / gleichwol darümb nicht folge / das auch zwischen der göttlichen / vnd menschlichen Natur ein solche distantia sey / noch die persönliche vereinigung in Christo hiedurch auffgehoben werde. Wie man denn bekennen mus / das im tode Christi / da sein Leib im grabe / sein Seel im Paradeis ist / dennoch die persönliche einigkeit darumb nicht getrennet / noch ein distans vnio hypostatica daraus worden sey.
Es ist aber die wunderbare verwirrung / vnd abschewliche vngewisheit jhrer Lehr auch daraus zu prüfen / das sie im Concordibuch (wie angezeigt) durchaus streitten / wenn der Leib Christi nicht so wol allenthalben / in / vnd ausser allen Creaturen sey / als die Gottheit / so müsse vnser Glaub falsch / vnd die Person getrennet sein / vnd doch in jrer Apologia diesem zuwider nicht zugeben wollen / das die substantz des Leibes / oder fleisches Christi allenthalben / oder in allen Creaturen sey. So mus ja hieraus folgen / das Christus nicht die substantz / sondern nur den schein eines Leibs nach seiner allenthalbenheit an sich trage. Vnd wer hieraus nicht erkennet / das die Vbiquisten mit den alten / vnd newen Manicheern leichen / der mus gar nichts / oder ja alzu wenig von dem Heuptgrunde vnser allein warhafftigen Christlichen Religion verstehen.
Fol. Apol. Erf. 172. a. Das dreissigste Anhaltische Argument.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/358>, abgerufen am 21.02.2025. |