[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.Vom Ehestand der Priester. ES ist bey jederman / hohes vnd nieders Standes / ein großmechtig Klag in der Welt gewesen / von grosser Vnzucht / vnd wildem wesen vnd Leben der Priester / so nicht vermochten Keuscheit zu halten / Vnd war auch je mit solchen grewlichen Lastern / auffs höhest kommen. So viel heßlichs gros Ergernis / Ehebruch / vnd ander Vnzucht zu vermeiden / haben sich etliche Priester bey vns in Ehelichen Stand geben / dieselben zeigen diese vrsachen / daß sie dahin gedrungen vnd bewegt sind / aus hoher Noth jhrer Gewissen. Nach dem die Schrifft klar meldet / Der Eheliche Stand sey von Gott dem HERRN eingesetzt / Vnzucht zu vermeiden / Wie Paulus sagt / 1. Corinth. 7. Vnzucht zu vermeiden / habe ein jeglicher sein eigen Eheweib. Item / Es ist besser Ehelich werden / denn brennen. Vnd nach dem Christus sagt / Matth. 19. Sie fassen nicht alle das Wort / Da zeiget Christus an (welcher wol gewust hat / was am Menschen sey) daß wenig Leut die Gabe keusch zu leben haben. Denn Gott hat den Menschen / Menlin vnd Frewlin geschaffen / Genes. 1. Ob es nu in Menschlicher macht oder vermögen sey / ohn sonder Gabe Gottes / durch eigen fürnehmen oder gelübde / Gottes der hohen Majestet Geschöpffe besser zu machen oder zu endern / hat die Erfahrung allzu klar geben. Denn was guts / was erbar züchtiges Leben / was Christlichs / ehrlichs oder redlichs Wandels / an vielen daraus erfolget / wie grewlich schrecklich Vnruhe vnd Quaal jhrer Gewissen / viel an jhrem letzten Ende derhalb gehabt / ist am Tag / vnd jhr viel haben es selb bekennet. So denn Gottes Wort vnd Gebot durch kein Menschlich Gelübd oder Gesetz mag geendert werden / haben aus dieser vnd andern Vrsachen / vnd gründen / die Priester vnd andere Geistliche Eheweiber genommen. So ist es auch aus den Historien / vnd der Väter Schrifften zu beweisen / daß in der Christlichen Kirchen vor alters der Gebrauch gewest / daß die Priester vnd Diacon Eheweiber gehabt. Darumb sagt S. Paulus / 1. Timoth. 3. Es sol ein Bischoff vnstrefflich seyn / Vom Ehestand der Priester. ES ist bey jederman / hohes vnd nieders Standes / ein großmechtig Klag in der Welt gewesen / von grosser Vnzucht / vnd wildem wesen vnd Leben der Priester / so nicht vermochten Keuscheit zu halten / Vnd war auch je mit solchen grewlichen Lastern / auffs höhest kommen. So viel heßlichs gros Ergernis / Ehebruch / vnd ander Vnzucht zu vermeiden / haben sich etliche Priester bey vns in Ehelichen Stand geben / dieselben zeigen diese vrsachen / daß sie dahin gedrungen vnd bewegt sind / aus hoher Noth jhrer Gewissen. Nach dem die Schrifft klar meldet / Der Eheliche Stand sey von Gott dem HERRN eingesetzt / Vnzucht zu vermeiden / Wie Paulus sagt / 1. Corinth. 7. Vnzucht zu vermeiden / habe ein jeglicher sein eigen Eheweib. Item / Es ist besser Ehelich werden / denn brennen. Vnd nach dem Christus sagt / Matth. 19. Sie fassen nicht alle das Wort / Da zeiget Christus an (welcher wol gewust hat / was am Menschen sey) daß wenig Leut die Gabe keusch zu leben haben. Denn Gott hat den Menschen / Menlin vnd Frewlin geschaffen / Genes. 1. Ob es nu in Menschlicher macht oder vermögen sey / ohn sonder Gabe Gottes / durch eigen fürnehmen oder gelübde / Gottes der hohen Majestet Geschöpffe besser zu machen oder zu endern / hat die Erfahrung allzu klar geben. Denn was guts / was erbar züchtiges Leben / was Christlichs / ehrlichs oder redlichs Wandels / an vielen daraus erfolget / wie grewlich schrecklich Vnruhe vnd Quaal jhrer Gewissen / viel an jhrem letzten Ende derhalb gehabt / ist am Tag / vnd jhr viel haben es selb bekennet. So denn Gottes Wort vnd Gebot durch kein Menschlich Gelübd oder Gesetz mag geendert werden / haben aus dieser vnd andern Vrsachen / vnd gründen / die Priester vnd andere Geistliche Eheweiber genommen. So ist es auch aus den Historien / vnd der Väter Schrifften zu beweisen / daß in der Christlichen Kirchen vor alters der Gebrauch gewest / daß die Priester vnd Diacon Eheweiber gehabt. Darumb sagt S. Paulus / 1. Timoth. 3. 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Sie fassen nicht alle das Wort / Da zeiget Christus an (welcher wol gewust hat / was am Menschen sey) daß wenig Leut die Gabe keusch zu leben haben. Denn Gott hat den Menschen / Menlin vnd Frewlin geschaffen / Genes. 1. Ob es nu in Menschlicher macht oder vermögen sey / ohn sonder Gabe Gottes / durch eigen fürnehmen oder gelübde / Gottes der hohen Majestet Geschöpffe besser zu machen oder zu endern / hat die Erfahrung allzu klar geben. Denn was guts / was erbar züchtiges Leben / was Christlichs / ehrlichs oder redlichs Wandels / an vielen daraus erfolget / wie grewlich schrecklich Vnruhe vnd Quaal jhrer Gewissen / viel an jhrem letzten Ende derhalb gehabt / ist am Tag / vnd jhr viel haben es selb bekennet. 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Vom Ehestand der Priester.
ES ist bey jederman / hohes vnd nieders Standes / ein großmechtig Klag in der Welt gewesen / von grosser Vnzucht / vnd wildem wesen vnd Leben der Priester / so nicht vermochten Keuscheit zu halten / Vnd war auch je mit solchen grewlichen Lastern / auffs höhest kommen. So viel heßlichs gros Ergernis / Ehebruch / vnd ander Vnzucht zu vermeiden / haben sich etliche Priester bey vns in Ehelichen Stand geben / dieselben zeigen diese vrsachen / daß sie dahin gedrungen vnd bewegt sind / aus hoher Noth jhrer Gewissen. Nach dem die Schrifft klar meldet / Der Eheliche Stand sey von Gott dem HERRN eingesetzt / Vnzucht zu vermeiden / Wie Paulus sagt / 1. Corinth. 7. Vnzucht zu vermeiden / habe ein jeglicher sein eigen Eheweib. Item / Es ist besser Ehelich werden / denn brennen. Vnd nach dem Christus sagt / Matth. 19. Sie fassen nicht alle das Wort / Da zeiget Christus an (welcher wol gewust hat / was am Menschen sey) daß wenig Leut die Gabe keusch zu leben haben. Denn Gott hat den Menschen / Menlin vnd Frewlin geschaffen / Genes. 1. Ob es nu in Menschlicher macht oder vermögen sey / ohn sonder Gabe Gottes / durch eigen fürnehmen oder gelübde / Gottes der hohen Majestet Geschöpffe besser zu machen oder zu endern / hat die Erfahrung allzu klar geben. Denn was guts / was erbar züchtiges Leben / was Christlichs / ehrlichs oder redlichs Wandels / an vielen daraus erfolget / wie grewlich schrecklich Vnruhe vnd Quaal jhrer Gewissen / viel an jhrem letzten Ende derhalb gehabt / ist am Tag / vnd jhr viel haben es selb bekennet. So denn Gottes Wort vnd Gebot durch kein Menschlich Gelübd oder Gesetz mag geendert werden / haben aus dieser vnd andern Vrsachen / vnd gründen / die Priester vnd andere Geistliche Eheweiber genommen.
So ist es auch aus den Historien / vnd der Väter Schrifften zu beweisen / daß in der Christlichen Kirchen vor alters der Gebrauch gewest / daß die Priester vnd Diacon Eheweiber gehabt. Darumb sagt S. Paulus / 1. Timoth. 3. Es sol ein Bischoff vnstrefflich seyn /
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Zitationshilfe: | [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/334>, abgerufen am 03.03.2025. |