Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite


Weber, Karl Julius, ein talentvoller und ziemlich witziger, jedoch oberflächlicher u. im frivolen Geiste des 18 Jahrh. versunkener Schriftsteller, geb. 1767 zu Langenburg im Hohenlohe'schen, gest. 1832 zu Kupferzell, der Residenz des Fürsten von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, nachdem er bis 1802 als Hofmeister, Sekretär u. s. f. viel mit großen Herren herumgereist und 1820-24 auch Abgeordneter in der württembergischen Ständekammer gewesen war. Abgesehen von Schmähschrift en wider Papst- und Mönchthum sind seine Hauptwerke die "Briefe eines in Deutschland reisenden Deutschen" und "Demokritos, od. hinterlassene Papiere eines lachenden Philosophen". Gesammelte Schriften, Stuttgart 1834 bis 1845, 30 Bde.


Weber, Gottfried, berühmt als musikalischer Theoretiker, geb. 1779 zu Freinsheim in Rheinbayern, studierte die Rechte, ward Advokat in Manheim, 1814 Tribunalrichter in Mainz, 1818 Hofgerichtsrath in Darmstadt, 1832 Generalstaatsprocurator daselbst und starb 1839 zu Kreuznach. W. widmete seine freie Zeit hauptsächlich der theoretischen Musik und erwarb sich als Schriftsteller hierin große Verdienste. "Versuch einer geordneten Theorie der Tonsetzkunst", 2 Bde., Mainz 1817; 3. Aufl. 1830 bis 1832; "Allgemeine Musiklehre", 3. Aufl., Darmst. 1831. Auch componirte er einige Messen, ein Te Deum, ein Requiem und mehre Gesänge.


Weber, Karl Maria Friedrich Ernst Freiherr von, einer der genialsten deutschen Componisten u. der größten Meister der dramatischen Musik, zugleich ausübender Virtuos und ein Mann von seltener und vielseitiger Bildung, geb. 1786 in Eutin, Sohn des damaligen Hofkapellmeisters Freiherrn Franz Anton von W., der später österr. Kammerherr wurde. Bei der häufigen Veränderung seines Aufenthaltes hatte er verschiedene Lehrer, so Michael Haydn in Salzburg, Kalcher in München, Jos. Haydn und Abt Vogler in Wien. 1800, somit als Knabe von 14 Jahren, schrieb er die Oper "das Waldmädchen", die in Prag, Wien u. Petersburg mit großem Beifall aufgeführt wurde, 1801 die Oper "Peter Schmoll". 1802-4 machte er Reisen zur Ausbildung in der theoretischen Musik, kam 1804 als Musikdirector nach Breslau, wo er die Oper "Rübezahl" componirte; 1807 unternahm er Kunstreisen und hielt sich dann längere Zeit in Ludwigsburg u. Stuttgart auf. Hier schrieb er die Oper "Silvana", mehre Ouverturen, Symphonien, eine seiner großen Klaviersonaten und viele Lieder. 1813-16 war er Musikdirector in Prag, 1816 in Berlin, und kam 1817 als Kapellmeister nach Dresden zur Bildung einer deutschen Oper. Hier componirte er seine Meisterwerke, zunächst die Musik zur "Preciosa", sodann den "Freischütz", der 1821 zum erstenmal in Berlin aufgeführt wurde und dann seine Runde durch die Welt machte; 1822 die Oper "Euryanthe", 1823-26 den "Oberon", letztere Oper für das Coventgardentheater in London. Zur Aufführung derselben 1826 im Februar nach London gekommen, st. er im Juni desselben Jahres.


Weber, Wilh. Ernst, Philolog, geb. 1790 zu Weimar, gest. 1850 als Director der Gelehrtenschule zu Bremen, lieferte eine Lebensbeschreibung des Kaisers Otho (1815) u. des Horaz (1844), übersetzte trefflich die Elegiker der Hellenen (1826) und die Dichter der griechischen Anthologie (1838), schrieb ästhetische und pädagogische Schriften.


Weber, Ernst Heinrich, sehr verdienter Physiolog und Anatom, Sohn des Theologen Mich. W., geb. 1795 zu Wittenberg, wurde 1818 außerordentlicher Professor der vergleichenden, 1821 ordentlicher Professor der Anatomie zu Leipzig, 1840 zugleich Professor der Physiologie. "Anatomia comparata nervi sympathici" Lpz. 1817; "De aure et auditu hominis et animalium" Lpz. 1820; "Wellenlehre" Leipzig 1825, letztere gemeinschaftlich mit seinem Bruder Wilhelm herausgegeben; "Zusätze zur Lehre vom Bau und von der Verrichtung der Geschlechtsorgane" Leipz. 1846.


Weber, Beda, einer der ausgezeichnetsten Schriftsteller u. Dichter der Gegenwart, geb. 1798 zu Lienz im Pusterthale im Tyrol, wurde Schuster, studierte


Weber, Karl Julius, ein talentvoller und ziemlich witziger, jedoch oberflächlicher u. im frivolen Geiste des 18 Jahrh. versunkener Schriftsteller, geb. 1767 zu Langenburg im Hohenlohe'schen, gest. 1832 zu Kupferzell, der Residenz des Fürsten von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, nachdem er bis 1802 als Hofmeister, Sekretär u. s. f. viel mit großen Herren herumgereist und 1820–24 auch Abgeordneter in der württembergischen Ständekammer gewesen war. Abgesehen von Schmähschrift en wider Papst- und Mönchthum sind seine Hauptwerke die „Briefe eines in Deutschland reisenden Deutschen“ und „Demokritos, od. hinterlassene Papiere eines lachenden Philosophen“. Gesammelte Schriften, Stuttgart 1834 bis 1845, 30 Bde.


Weber, Gottfried, berühmt als musikalischer Theoretiker, geb. 1779 zu Freinsheim in Rheinbayern, studierte die Rechte, ward Advokat in Manheim, 1814 Tribunalrichter in Mainz, 1818 Hofgerichtsrath in Darmstadt, 1832 Generalstaatsprocurator daselbst und starb 1839 zu Kreuznach. W. widmete seine freie Zeit hauptsächlich der theoretischen Musik und erwarb sich als Schriftsteller hierin große Verdienste. „Versuch einer geordneten Theorie der Tonsetzkunst“, 2 Bde., Mainz 1817; 3. Aufl. 1830 bis 1832; „Allgemeine Musiklehre“, 3. Aufl., Darmst. 1831. Auch componirte er einige Messen, ein Te Deum, ein Requiem und mehre Gesänge.


Weber, Karl Maria Friedrich Ernst Freiherr von, einer der genialsten deutschen Componisten u. der größten Meister der dramatischen Musik, zugleich ausübender Virtuos und ein Mann von seltener und vielseitiger Bildung, geb. 1786 in Eutin, Sohn des damaligen Hofkapellmeisters Freiherrn Franz Anton von W., der später österr. Kammerherr wurde. Bei der häufigen Veränderung seines Aufenthaltes hatte er verschiedene Lehrer, so Michael Haydn in Salzburg, Kalcher in München, Jos. Haydn und Abt Vogler in Wien. 1800, somit als Knabe von 14 Jahren, schrieb er die Oper „das Waldmädchen“, die in Prag, Wien u. Petersburg mit großem Beifall aufgeführt wurde, 1801 die Oper „Peter Schmoll“. 1802–4 machte er Reisen zur Ausbildung in der theoretischen Musik, kam 1804 als Musikdirector nach Breslau, wo er die Oper „Rübezahl“ componirte; 1807 unternahm er Kunstreisen und hielt sich dann längere Zeit in Ludwigsburg u. Stuttgart auf. Hier schrieb er die Oper „Silvana“, mehre Ouverturen, Symphonien, eine seiner großen Klaviersonaten und viele Lieder. 1813–16 war er Musikdirector in Prag, 1816 in Berlin, und kam 1817 als Kapellmeister nach Dresden zur Bildung einer deutschen Oper. Hier componirte er seine Meisterwerke, zunächst die Musik zur „Preciosa“, sodann den „Freischütz“, der 1821 zum erstenmal in Berlin aufgeführt wurde und dann seine Runde durch die Welt machte; 1822 die Oper „Euryanthe“, 1823–26 den „Oberon“, letztere Oper für das Coventgardentheater in London. Zur Aufführung derselben 1826 im Februar nach London gekommen, st. er im Juni desselben Jahres.


Weber, Wilh. Ernst, Philolog, geb. 1790 zu Weimar, gest. 1850 als Director der Gelehrtenschule zu Bremen, lieferte eine Lebensbeschreibung des Kaisers Otho (1815) u. des Horaz (1844), übersetzte trefflich die Elegiker der Hellenen (1826) und die Dichter der griechischen Anthologie (1838), schrieb ästhetische und pädagogische Schriften.


Weber, Ernst Heinrich, sehr verdienter Physiolog und Anatom, Sohn des Theologen Mich. W., geb. 1795 zu Wittenberg, wurde 1818 außerordentlicher Professor der vergleichenden, 1821 ordentlicher Professor der Anatomie zu Leipzig, 1840 zugleich Professor der Physiologie. „Anatomia comparata nervi sympathici“ Lpz. 1817; „De aure et auditu hominis et animalium“ Lpz. 1820; „Wellenlehre“ Leipzig 1825, letztere gemeinschaftlich mit seinem Bruder Wilhelm herausgegeben; „Zusätze zur Lehre vom Bau und von der Verrichtung der Geschlechtsorgane“ Leipz. 1846.


Weber, Beda, einer der ausgezeichnetsten Schriftsteller u. Dichter der Gegenwart, geb. 1798 zu Lienz im Pusterthale im Tyrol, wurde Schuster, studierte

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0680" n="679"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Weber</hi>, Karl Julius, ein talentvoller und ziemlich witziger, jedoch oberflächlicher u. im frivolen Geiste des 18 Jahrh. versunkener Schriftsteller, geb. 1767 zu Langenburg im Hohenlohe'schen, gest. 1832 zu Kupferzell, der Residenz des Fürsten von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, nachdem er bis 1802 als Hofmeister, Sekretär u. s. f. viel mit großen Herren herumgereist und 1820&#x2013;24 auch Abgeordneter in der württembergischen Ständekammer gewesen war. Abgesehen von Schmähschrift en wider Papst- und Mönchthum sind seine Hauptwerke die &#x201E;Briefe eines in Deutschland reisenden Deutschen&#x201C; und &#x201E;Demokritos, od. hinterlassene Papiere eines lachenden Philosophen&#x201C;. Gesammelte Schriften, Stuttgart 1834 bis 1845, 30 Bde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Weber</hi>, Gottfried, berühmt als musikalischer Theoretiker, geb. 1779 zu Freinsheim in Rheinbayern, studierte die Rechte, ward Advokat in Manheim, 1814 Tribunalrichter in Mainz, 1818 Hofgerichtsrath in Darmstadt, 1832 Generalstaatsprocurator daselbst und starb 1839 zu Kreuznach. W. widmete seine freie Zeit hauptsächlich der theoretischen Musik und erwarb sich als Schriftsteller hierin große Verdienste. &#x201E;Versuch einer geordneten Theorie der Tonsetzkunst&#x201C;, 2 Bde., Mainz 1817; 3. Aufl. 1830 bis 1832; &#x201E;Allgemeine Musiklehre&#x201C;, 3. Aufl., Darmst. 1831. Auch componirte er einige Messen, ein <hi rendition="#i">Te Deum</hi>, ein Requiem und mehre Gesänge.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Weber</hi>, Karl Maria Friedrich Ernst Freiherr von, einer der genialsten deutschen Componisten u. der größten Meister der dramatischen Musik, zugleich ausübender Virtuos und ein Mann von seltener und vielseitiger Bildung, geb. 1786 in Eutin, Sohn des damaligen Hofkapellmeisters Freiherrn <hi rendition="#g">Franz Anton von</hi> W., der später österr. Kammerherr wurde. Bei der häufigen Veränderung seines Aufenthaltes hatte er verschiedene Lehrer, so Michael Haydn in Salzburg, Kalcher in München, Jos. Haydn und Abt Vogler in Wien. 1800, somit als Knabe von 14 Jahren, schrieb er die Oper &#x201E;das Waldmädchen&#x201C;, die in Prag, Wien u. Petersburg mit großem Beifall aufgeführt wurde, 1801 die Oper &#x201E;Peter Schmoll&#x201C;. 1802&#x2013;4 machte er Reisen zur Ausbildung in der theoretischen Musik, kam 1804 als Musikdirector nach Breslau, wo er die Oper &#x201E;Rübezahl&#x201C; componirte; 1807 unternahm er Kunstreisen und hielt sich dann längere Zeit in Ludwigsburg u. Stuttgart auf. Hier schrieb er die Oper &#x201E;Silvana&#x201C;, mehre Ouverturen, Symphonien, eine seiner großen Klaviersonaten und viele Lieder. 1813&#x2013;16 war er Musikdirector in Prag, 1816 in Berlin, und kam 1817 als Kapellmeister nach Dresden zur Bildung einer deutschen Oper. Hier componirte er seine Meisterwerke, zunächst die Musik zur &#x201E;Preciosa&#x201C;, sodann den &#x201E;Freischütz&#x201C;, der 1821 zum erstenmal in Berlin aufgeführt wurde und dann seine Runde durch die Welt machte; 1822 die Oper &#x201E;Euryanthe&#x201C;, 1823&#x2013;26 den &#x201E;Oberon&#x201C;, letztere Oper für das Coventgardentheater in London. Zur Aufführung derselben 1826 im Februar nach London gekommen, st. er im Juni desselben Jahres.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Weber</hi>, Wilh. Ernst, Philolog, geb. 1790 zu Weimar, gest. 1850 als Director der Gelehrtenschule zu Bremen, lieferte eine Lebensbeschreibung des Kaisers Otho (1815) u. des Horaz (1844), übersetzte trefflich die Elegiker der Hellenen (1826) und die Dichter der griechischen Anthologie (1838), schrieb ästhetische und pädagogische Schriften.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Weber</hi>, Ernst Heinrich, sehr verdienter Physiolog und Anatom, Sohn des Theologen <hi rendition="#g">Mich.</hi> W., geb. 1795 zu Wittenberg, wurde 1818 außerordentlicher Professor der vergleichenden, 1821 ordentlicher Professor der Anatomie zu Leipzig, 1840 zugleich Professor der Physiologie. &#x201E;<hi rendition="#i">Anatomia comparata nervi sympathici</hi>&#x201C; Lpz. 1817; &#x201E;<hi rendition="#i">De aure et auditu hominis et animalium</hi>&#x201C; Lpz. 1820; &#x201E;Wellenlehre&#x201C; Leipzig 1825, letztere gemeinschaftlich mit seinem Bruder <hi rendition="#g">Wilhelm</hi> herausgegeben; &#x201E;Zusätze zur Lehre vom Bau und von der Verrichtung der Geschlechtsorgane&#x201C; Leipz. 1846.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Weber</hi>, Beda, einer der ausgezeichnetsten Schriftsteller u. Dichter der Gegenwart, geb. 1798 zu Lienz im Pusterthale im Tyrol, wurde Schuster, studierte
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[679/0680] Weber, Karl Julius, ein talentvoller und ziemlich witziger, jedoch oberflächlicher u. im frivolen Geiste des 18 Jahrh. versunkener Schriftsteller, geb. 1767 zu Langenburg im Hohenlohe'schen, gest. 1832 zu Kupferzell, der Residenz des Fürsten von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, nachdem er bis 1802 als Hofmeister, Sekretär u. s. f. viel mit großen Herren herumgereist und 1820–24 auch Abgeordneter in der württembergischen Ständekammer gewesen war. Abgesehen von Schmähschrift en wider Papst- und Mönchthum sind seine Hauptwerke die „Briefe eines in Deutschland reisenden Deutschen“ und „Demokritos, od. hinterlassene Papiere eines lachenden Philosophen“. Gesammelte Schriften, Stuttgart 1834 bis 1845, 30 Bde. Weber, Gottfried, berühmt als musikalischer Theoretiker, geb. 1779 zu Freinsheim in Rheinbayern, studierte die Rechte, ward Advokat in Manheim, 1814 Tribunalrichter in Mainz, 1818 Hofgerichtsrath in Darmstadt, 1832 Generalstaatsprocurator daselbst und starb 1839 zu Kreuznach. W. widmete seine freie Zeit hauptsächlich der theoretischen Musik und erwarb sich als Schriftsteller hierin große Verdienste. „Versuch einer geordneten Theorie der Tonsetzkunst“, 2 Bde., Mainz 1817; 3. Aufl. 1830 bis 1832; „Allgemeine Musiklehre“, 3. Aufl., Darmst. 1831. Auch componirte er einige Messen, ein Te Deum, ein Requiem und mehre Gesänge. Weber, Karl Maria Friedrich Ernst Freiherr von, einer der genialsten deutschen Componisten u. der größten Meister der dramatischen Musik, zugleich ausübender Virtuos und ein Mann von seltener und vielseitiger Bildung, geb. 1786 in Eutin, Sohn des damaligen Hofkapellmeisters Freiherrn Franz Anton von W., der später österr. Kammerherr wurde. Bei der häufigen Veränderung seines Aufenthaltes hatte er verschiedene Lehrer, so Michael Haydn in Salzburg, Kalcher in München, Jos. Haydn und Abt Vogler in Wien. 1800, somit als Knabe von 14 Jahren, schrieb er die Oper „das Waldmädchen“, die in Prag, Wien u. Petersburg mit großem Beifall aufgeführt wurde, 1801 die Oper „Peter Schmoll“. 1802–4 machte er Reisen zur Ausbildung in der theoretischen Musik, kam 1804 als Musikdirector nach Breslau, wo er die Oper „Rübezahl“ componirte; 1807 unternahm er Kunstreisen und hielt sich dann längere Zeit in Ludwigsburg u. Stuttgart auf. Hier schrieb er die Oper „Silvana“, mehre Ouverturen, Symphonien, eine seiner großen Klaviersonaten und viele Lieder. 1813–16 war er Musikdirector in Prag, 1816 in Berlin, und kam 1817 als Kapellmeister nach Dresden zur Bildung einer deutschen Oper. Hier componirte er seine Meisterwerke, zunächst die Musik zur „Preciosa“, sodann den „Freischütz“, der 1821 zum erstenmal in Berlin aufgeführt wurde und dann seine Runde durch die Welt machte; 1822 die Oper „Euryanthe“, 1823–26 den „Oberon“, letztere Oper für das Coventgardentheater in London. Zur Aufführung derselben 1826 im Februar nach London gekommen, st. er im Juni desselben Jahres. Weber, Wilh. Ernst, Philolog, geb. 1790 zu Weimar, gest. 1850 als Director der Gelehrtenschule zu Bremen, lieferte eine Lebensbeschreibung des Kaisers Otho (1815) u. des Horaz (1844), übersetzte trefflich die Elegiker der Hellenen (1826) und die Dichter der griechischen Anthologie (1838), schrieb ästhetische und pädagogische Schriften. Weber, Ernst Heinrich, sehr verdienter Physiolog und Anatom, Sohn des Theologen Mich. W., geb. 1795 zu Wittenberg, wurde 1818 außerordentlicher Professor der vergleichenden, 1821 ordentlicher Professor der Anatomie zu Leipzig, 1840 zugleich Professor der Physiologie. „Anatomia comparata nervi sympathici“ Lpz. 1817; „De aure et auditu hominis et animalium“ Lpz. 1820; „Wellenlehre“ Leipzig 1825, letztere gemeinschaftlich mit seinem Bruder Wilhelm herausgegeben; „Zusätze zur Lehre vom Bau und von der Verrichtung der Geschlechtsorgane“ Leipz. 1846. Weber, Beda, einer der ausgezeichnetsten Schriftsteller u. Dichter der Gegenwart, geb. 1798 zu Lienz im Pusterthale im Tyrol, wurde Schuster, studierte

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/680
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 679. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/680>, abgerufen am 22.12.2024.