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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Kurfürsten von Bayern nicht vertragen. Hierauf beruhigte er die Camisarden, stand Eugen u. Marlborough bei Malplaquet gegenüber, siegte 1712 bei Denain u. unterhandelte 1713 mit Prinz Eugen zu Rastadt u. Baden den Frieden. 1733 erschien er noch einmal auf dem Kriegsschauplatze in Oberitalien, eroberte Mailand u. st. 1734 zu Turin. Sein Sohn, der letzte V., st. 1770.


Villaviciosa (Willjawißiosa), Jose de, geb. 1589 zu Siguenza, gest. 1658, Geistlicher, Verfasser des ältesten span. komischen Epos, der "Mosquea" (Madr. 1615; 1777).


Villefranche (Wilfrangsch), Name mehrer franz. Ortschaften, z. B. V. de Rouergue, im Depart. Aveyron, mit 12000 E.; V. sur Saone. im Depart. Rhone, mit 5400 E.; V. de Conflans, im Depart. der Ostpyrenäen, fest. mit 900 E., warmen Bädern.


Villegas, Estevan Manuel de, geb. zu Naxera in Castilien, gest. 1669, erotischer Dichter ("Amatorias" 2. Aufl., Madr. 1797).


Villegiatura (Willedscha-), ital., der Aufenthalt auf dem Lande im Sommer.


Villele (Wiläl), Josephe Comte de, geb. 1773 zu Toulouse, diente zuerst als Beamter in den Colonien, dann in Frankreich, wurde 1815 Deputirter u. bald Führer der Royalisten, 1820 Minister, 1822 Chef des Ministeriums, mußte 1828 Martignac weichen, st. 1854; über sein Ministerium s. Frankreich, Geschichte.


Villemain (Willmäng), Abel Francois, geb. 1791 zu Paris, Professor daselbst, 1829 als Deputirter in den Reihen der Opposition, nach 1830 mehrmals Minister des öffentlichen Unterrichts, als solcher entschiedener Feind der klerikalen Institute u. der Freiheit des Unterrichts, trat 1848 vom polit. Schauplatze ab; er hat den Ruf eines geistreichen Literaturhistorikers u. Geschichtschreibers (Histoire de Cromwell: Souvenirs contemporains d'histoire et de litterature).


Villena (Willj-), Don Enrique de Aragon, Marquis de, geb. 1384, gest. 1434, aus dem königl. Hause Aragonien abstammend, wird als Begründer der span. Hofpoesie betrachtet, stiftete auch einen Verein der "Fröhlichen Wissenschaft", eine Nachahmung der "Jeux floraux".


Villeroi (Wilroa), altadelige franz. Familie. Nicolas de Neufville, Seigneur de V., geb. 1542, gest. 1617, tüchtiger Staatsmann, Verfasser der "Memoires d'etat depuis 1567 jusqu'en 1604" Par. 1622; sein gleichnamiger Enkel, geb. 1597, wurde 1663 Pair u. Herzog, st. 1685, ein hochgeachteter Krieger; dessen Sohn Francois, geb. 1643, seit 1694 Marschall, Günstling Ludwigs XIV., gest. 1730, zeigte seine Unfähigkeit im span. Erbfolgekriege.


Villers (Willers), Jean Francois Dominique de, geb. 1764 in Deutschlothringen, war zuerst franz. Offizier, emigrirte 1793 nach Teutschland, war 1811-14 Professor der Philosophie zu Göttingen, st. 1815 zu Leipzig, versuchte es in mehren Schriften seine Landsleute mit deutscher Bildung und Literatur bekannt zu machen; seine Preisschrift "Sur l'esprit et l'influence de la reformation de Luther" (1804, mehrfach in das Deutsche übersetzt) ist ein unbegreiflich einseitiger Panegyrikus.


Villication, lat.-deutsch, Bewirthschaftung eines Landguts; villicus lat., Verwalter einer Villa, Meier.


Villingen, bad. Stadt an der Brigach (Quellbach der Donau), mit 4000 E., Gewerbe und Productenhandel; wurde 1704 von Tallard vergeblich belagert.


Villoison (Wiloasong), Jean Baptiste Gaspard d'Ausse de, geb. 1753 zu Corbeil, gest. 1805 als Professor zu Paris, franz. Philolog, verdient durch die Herausgabe bisher unbekannter Scholien zu Homer, griech. grammat. Schriften, des Longus, durch archäolog. Abhandlungen etc.


Villon (Wiljong), eigentl. Corbeuil Francois, geb. 1431 zu Paris, führte ein abenteuerliches theilweise selbst verbrecherisches Leben, st. 1483, ein burlesker populärer Dichter (Ausgabe von Prompsault, Paris 1832).


Villosus lat., villös, zottig, rauh; Villosität, Rauhhaarigkeit.


Vilmar, Aug. Friedr. Christian,

Kurfürsten von Bayern nicht vertragen. Hierauf beruhigte er die Camisarden, stand Eugen u. Marlborough bei Malplaquet gegenüber, siegte 1712 bei Denain u. unterhandelte 1713 mit Prinz Eugen zu Rastadt u. Baden den Frieden. 1733 erschien er noch einmal auf dem Kriegsschauplatze in Oberitalien, eroberte Mailand u. st. 1734 zu Turin. Sein Sohn, der letzte V., st. 1770.


Villaviciosa (Willjawißiosa), José de, geb. 1589 zu Siguenza, gest. 1658, Geistlicher, Verfasser des ältesten span. komischen Epos, der „Mosquea“ (Madr. 1615; 1777).


Villefranche (Wilfrangsch), Name mehrer franz. Ortschaften, z. B. V. de Rouergue, im Depart. Aveyron, mit 12000 E.; V. sur Saône. im Depart. Rhône, mit 5400 E.; V. de Conflans, im Depart. der Ostpyrenäen, fest. mit 900 E., warmen Bädern.


Villegas, Estevan Manuel de, geb. zu Naxera in Castilien, gest. 1669, erotischer Dichter („Amatorias“ 2. Aufl., Madr. 1797).


Villegiatura (Willedscha–), ital., der Aufenthalt auf dem Lande im Sommer.


Villèle (Wiläl), Josephe Comte de, geb. 1773 zu Toulouse, diente zuerst als Beamter in den Colonien, dann in Frankreich, wurde 1815 Deputirter u. bald Führer der Royalisten, 1820 Minister, 1822 Chef des Ministeriums, mußte 1828 Martignac weichen, st. 1854; über sein Ministerium s. Frankreich, Geschichte.


Villemain (Willmäng), Abel François, geb. 1791 zu Paris, Professor daselbst, 1829 als Deputirter in den Reihen der Opposition, nach 1830 mehrmals Minister des öffentlichen Unterrichts, als solcher entschiedener Feind der klerikalen Institute u. der Freiheit des Unterrichts, trat 1848 vom polit. Schauplatze ab; er hat den Ruf eines geistreichen Literaturhistorikers u. Geschichtschreibers (Histoire de Cromwell: Souvenirs contemporains d'histoire et de littérature).


Villena (Willj–), Don Enrique de Aragon, Marquis de, geb. 1384, gest. 1434, aus dem königl. Hause Aragonien abstammend, wird als Begründer der span. Hofpoesie betrachtet, stiftete auch einen Verein der „Fröhlichen Wissenschaft“, eine Nachahmung der „Jeux floraux“.


Villeroi (Wilroa), altadelige franz. Familie. Nicolas de Neufville, Seigneur de V., geb. 1542, gest. 1617, tüchtiger Staatsmann, Verfasser der „Mémoires d'état depuis 1567 jusqu'en 1604“ Par. 1622; sein gleichnamiger Enkel, geb. 1597, wurde 1663 Pair u. Herzog, st. 1685, ein hochgeachteter Krieger; dessen Sohn François, geb. 1643, seit 1694 Marschall, Günstling Ludwigs XIV., gest. 1730, zeigte seine Unfähigkeit im span. Erbfolgekriege.


Villers (Willers), Jean François Dominique de, geb. 1764 in Deutschlothringen, war zuerst franz. Offizier, emigrirte 1793 nach Teutschland, war 1811–14 Professor der Philosophie zu Göttingen, st. 1815 zu Leipzig, versuchte es in mehren Schriften seine Landsleute mit deutscher Bildung und Literatur bekannt zu machen; seine Preisschrift „Sur l'esprit et l'influence de la réformation de Luther“ (1804, mehrfach in das Deutsche übersetzt) ist ein unbegreiflich einseitiger Panegyrikus.


Villication, lat.-deutsch, Bewirthschaftung eines Landguts; villicus lat., Verwalter einer Villa, Meier.


Villingen, bad. Stadt an der Brigach (Quellbach der Donau), mit 4000 E., Gewerbe und Productenhandel; wurde 1704 von Tallard vergeblich belagert.


Villoison (Wiloasong), Jean Baptiste Gaspard d'Ausse de, geb. 1753 zu Corbeil, gest. 1805 als Professor zu Paris, franz. Philolog, verdient durch die Herausgabe bisher unbekannter Scholien zu Homer, griech. grammat. Schriften, des Longus, durch archäolog. Abhandlungen etc.


Villon (Wiljong), eigentl. Corbeuil François, geb. 1431 zu Paris, führte ein abenteuerliches theilweise selbst verbrecherisches Leben, st. 1483, ein burlesker populärer Dichter (Ausgabe von Prompsault, Paris 1832).


Villosus lat., villös, zottig, rauh; Villosität, Rauhhaarigkeit.


Vilmar, Aug. Friedr. Christian,

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[627/0628] Kurfürsten von Bayern nicht vertragen. Hierauf beruhigte er die Camisarden, stand Eugen u. Marlborough bei Malplaquet gegenüber, siegte 1712 bei Denain u. unterhandelte 1713 mit Prinz Eugen zu Rastadt u. Baden den Frieden. 1733 erschien er noch einmal auf dem Kriegsschauplatze in Oberitalien, eroberte Mailand u. st. 1734 zu Turin. Sein Sohn, der letzte V., st. 1770. Villaviciosa (Willjawißiosa), José de, geb. 1589 zu Siguenza, gest. 1658, Geistlicher, Verfasser des ältesten span. komischen Epos, der „Mosquea“ (Madr. 1615; 1777). Villefranche (Wilfrangsch), Name mehrer franz. Ortschaften, z. B. V. de Rouergue, im Depart. Aveyron, mit 12000 E.; V. sur Saône. im Depart. Rhône, mit 5400 E.; V. de Conflans, im Depart. der Ostpyrenäen, fest. mit 900 E., warmen Bädern. Villegas, Estevan Manuel de, geb. zu Naxera in Castilien, gest. 1669, erotischer Dichter („Amatorias“ 2. Aufl., Madr. 1797). Villegiatura (Willedscha–), ital., der Aufenthalt auf dem Lande im Sommer. Villèle (Wiläl), Josephe Comte de, geb. 1773 zu Toulouse, diente zuerst als Beamter in den Colonien, dann in Frankreich, wurde 1815 Deputirter u. bald Führer der Royalisten, 1820 Minister, 1822 Chef des Ministeriums, mußte 1828 Martignac weichen, st. 1854; über sein Ministerium s. Frankreich, Geschichte. Villemain (Willmäng), Abel François, geb. 1791 zu Paris, Professor daselbst, 1829 als Deputirter in den Reihen der Opposition, nach 1830 mehrmals Minister des öffentlichen Unterrichts, als solcher entschiedener Feind der klerikalen Institute u. der Freiheit des Unterrichts, trat 1848 vom polit. Schauplatze ab; er hat den Ruf eines geistreichen Literaturhistorikers u. Geschichtschreibers (Histoire de Cromwell: Souvenirs contemporains d'histoire et de littérature). Villena (Willj–), Don Enrique de Aragon, Marquis de, geb. 1384, gest. 1434, aus dem königl. Hause Aragonien abstammend, wird als Begründer der span. Hofpoesie betrachtet, stiftete auch einen Verein der „Fröhlichen Wissenschaft“, eine Nachahmung der „Jeux floraux“. Villeroi (Wilroa), altadelige franz. Familie. Nicolas de Neufville, Seigneur de V., geb. 1542, gest. 1617, tüchtiger Staatsmann, Verfasser der „Mémoires d'état depuis 1567 jusqu'en 1604“ Par. 1622; sein gleichnamiger Enkel, geb. 1597, wurde 1663 Pair u. Herzog, st. 1685, ein hochgeachteter Krieger; dessen Sohn François, geb. 1643, seit 1694 Marschall, Günstling Ludwigs XIV., gest. 1730, zeigte seine Unfähigkeit im span. Erbfolgekriege. Villers (Willers), Jean François Dominique de, geb. 1764 in Deutschlothringen, war zuerst franz. Offizier, emigrirte 1793 nach Teutschland, war 1811–14 Professor der Philosophie zu Göttingen, st. 1815 zu Leipzig, versuchte es in mehren Schriften seine Landsleute mit deutscher Bildung und Literatur bekannt zu machen; seine Preisschrift „Sur l'esprit et l'influence de la réformation de Luther“ (1804, mehrfach in das Deutsche übersetzt) ist ein unbegreiflich einseitiger Panegyrikus. Villication, lat.-deutsch, Bewirthschaftung eines Landguts; villicus lat., Verwalter einer Villa, Meier. Villingen, bad. Stadt an der Brigach (Quellbach der Donau), mit 4000 E., Gewerbe und Productenhandel; wurde 1704 von Tallard vergeblich belagert. Villoison (Wiloasong), Jean Baptiste Gaspard d'Ausse de, geb. 1753 zu Corbeil, gest. 1805 als Professor zu Paris, franz. Philolog, verdient durch die Herausgabe bisher unbekannter Scholien zu Homer, griech. grammat. Schriften, des Longus, durch archäolog. Abhandlungen etc. Villon (Wiljong), eigentl. Corbeuil François, geb. 1431 zu Paris, führte ein abenteuerliches theilweise selbst verbrecherisches Leben, st. 1483, ein burlesker populärer Dichter (Ausgabe von Prompsault, Paris 1832). Villosus lat., villös, zottig, rauh; Villosität, Rauhhaarigkeit. Vilmar, Aug. Friedr. Christian,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 627. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/628>, abgerufen am 21.11.2024.