Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

sich auf die Beschreibung seiner Reisen (viaggi in Turchia, Persia et India etc., Rom. 1650), die in alle europ. Hauptsprachen übersetzt wurde und noch heute mannigfachen Werth besitzt.


Vallisneria, zu Ehren des 1730 als Professor zu Padua gestorbenen Naturforschers Ant. Ballisnieri so benannte Pflanze aus der Familie der Hydrocharideae (s. d.); bei der V. spiralis, einer südeurop. Sumpfpflanze, steigt zur Blütezeit die weibliche Blüte über den Wasserspiegel, die männliche gleichfalls, diese reißt sich los, schwimmt umher und befruchtet eine weibliche, die sich hierauf wieder unter das Wasser zurückzieht; dies alles ist jedoch kein freier Akt, sondern Folge der eigenthümlichen Organisation der Pflanze.


Valls, span. Stadt in der Provinz Tarragona, mit 16000 E., theuer erkaufter Sieg Souhams über die Spanier unter Reding am 24. Febr. 1809.


Valmy, Dorf im franz. Depart. Marne unweit St. Menehould; am 20. Sept. 1792 hielten hier die Franzosen gegen die Kanonade der Preußen Stand, von welchem Ereignisse Napoleon I. dem Marschall Kellermann den Herzogstitel gab, nicht weil dieser gesiegt, sondern die damals noch sehr scheuen franz. Truppen zum Stehen gebracht hatte.


Valois (Waloa), franz. Landschaft, jetzt Depart. Oise, erst Grafschaft, dann Herzogthum, fiel 1215 an die Krone; Philipp III. gab V. 1285 seinem jüngeren Sohne Karl, von welchem die valesischen Könige Frankreichs abstammen (sie sind aufgezählt Bd. II. S. 758-59). Dem Hause V. gehören als Zweige an: Alencon, Angouleme, das letzte herzogl. Haus von Burgund, das alte von Orleans; vgl. Capet u. Bourbon, Orleans.


Valombrosa (Schattenthal), berühmte Abtei in einer sehr wilden Gegend Toscanas, Diöcese Fiesole, 10 St. von Floren z. Hauptkloster des Ordens von V., dessen Mitglieder früher von ihrer Tracht auch "graue Mönche" hießen, weil sie erst seit ihrer Vereinigung mit den Silvestrinern 1662 schwarze Kleidung tragen. Gestiftet wurden Kloster u. Orden 1038 von S. Gualbertus, einem Edelmann aus Florenz, welcher die Benedictinerregel in ihrer vollen Strenge durchführte, das beschauliche Leben zur Hauptsache machte und auch als Bekämpfer der Simonie sich große Verdienste erwarb; er st. 1073 und wurde 1193 canonisirt. Der Orden von V. gewann keine große weitere Verbreitung. Bis 1662 hat er der Kirche 12 Cardinäle, mehr als 30 Bischöfe, eine Menge von Heiligen und eine bedeutende Anzahl von Schriftstellern geliefert; auch war er der erste, welcher eigentliche fratres conversi, Laienbrüder mit Klostergelübden und in Klostertracht hatte. Laienschwestern für die Hauswirthschaft kamen bald wieder in Abgang, dagegen stiftete die hl. Humilitas (geb. zu Faenza im J. 1230, gest. 1310) den Frauenorden von V., der noch jetzt einige Klöster in Italien zählt. Auch die Abtei V, durch ihre Großartigkeit u. Pracht ein augenscheinliches Zeugniß vom frühern Reichthum des Ordens, besteht noch u. war seit den Stürmen von 1790 oft ein Zufluchtsort der Geistlichkeit.


Valona, s. Avlona.


Valor, lat, Werth, Gehalt.


Valparaiso, Hafenstadt von San Jago, der Hauptstadt der südamerikan. Republik Chile, hat 45000 E., lebhaften Handel.


Vals, Flecken im franz. Depart. Ardeche, hat 2800 E., 4 sehr kräftige Mineralquellen (Eisensäuerlinge).


Valtellina, s. Veltlin.


Valuta, ital., 1) der Werthgehalt der Münzen, Wechsel, Bankzettel. Feste v, wenn im Handelsverkehr jener Werth unveränderlich bestimmt wird; veränderliche v., wenn derselbe nach dem jeweiligen Cours geht auf, über, unter Pari. 2) Das der Zahlungsanweisung im Wechsel unterliegende Rechtsverhältniß, der Grund (Schuldbezahlung, Darlehen, Vorschuß, Ortsveränderung), kurz angedeutet mit den Formeln: Werth erhalten, W. in baar, W. in Waaren, in Wechseln, V. per riscontro, W. verstanden, W. in Rechnung, W. in Erwartung, W. in mir selbst: Es soll mir validiren.


Valvation, lat.-deutsch, Schätzung des Werthes einer Sache, namentlich die Bestimmung des Werthes einer Münzforte

sich auf die Beschreibung seiner Reisen (viaggi in Turchia, Persia et India etc., Rom. 1650), die in alle europ. Hauptsprachen übersetzt wurde und noch heute mannigfachen Werth besitzt.


Vallisneria, zu Ehren des 1730 als Professor zu Padua gestorbenen Naturforschers Ant. Ballisnieri so benannte Pflanze aus der Familie der Hydrocharideae (s. d.); bei der V. spiralis, einer südeurop. Sumpfpflanze, steigt zur Blütezeit die weibliche Blüte über den Wasserspiegel, die männliche gleichfalls, diese reißt sich los, schwimmt umher und befruchtet eine weibliche, die sich hierauf wieder unter das Wasser zurückzieht; dies alles ist jedoch kein freier Akt, sondern Folge der eigenthümlichen Organisation der Pflanze.


Valls, span. Stadt in der Provinz Tarragona, mit 16000 E., theuer erkaufter Sieg Souhams über die Spanier unter Reding am 24. Febr. 1809.


Valmy, Dorf im franz. Depart. Marne unweit St. Menehould; am 20. Sept. 1792 hielten hier die Franzosen gegen die Kanonade der Preußen Stand, von welchem Ereignisse Napoleon I. dem Marschall Kellermann den Herzogstitel gab, nicht weil dieser gesiegt, sondern die damals noch sehr scheuen franz. Truppen zum Stehen gebracht hatte.


Valois (Waloa), franz. Landschaft, jetzt Depart. Oise, erst Grafschaft, dann Herzogthum, fiel 1215 an die Krone; Philipp III. gab V. 1285 seinem jüngeren Sohne Karl, von welchem die valesischen Könige Frankreichs abstammen (sie sind aufgezählt Bd. II. S. 758–59). Dem Hause V. gehören als Zweige an: Alençon, Angoulême, das letzte herzogl. Haus von Burgund, das alte von Orleans; vgl. Capet u. Bourbon, Orleans.


Valombrosa (Schattenthal), berühmte Abtei in einer sehr wilden Gegend Toscanas, Diöcese Fiesole, 10 St. von Floren z. Hauptkloster des Ordens von V., dessen Mitglieder früher von ihrer Tracht auch „graue Mönche“ hießen, weil sie erst seit ihrer Vereinigung mit den Silvestrinern 1662 schwarze Kleidung tragen. Gestiftet wurden Kloster u. Orden 1038 von S. Gualbertus, einem Edelmann aus Florenz, welcher die Benedictinerregel in ihrer vollen Strenge durchführte, das beschauliche Leben zur Hauptsache machte und auch als Bekämpfer der Simonie sich große Verdienste erwarb; er st. 1073 und wurde 1193 canonisirt. Der Orden von V. gewann keine große weitere Verbreitung. Bis 1662 hat er der Kirche 12 Cardinäle, mehr als 30 Bischöfe, eine Menge von Heiligen und eine bedeutende Anzahl von Schriftstellern geliefert; auch war er der erste, welcher eigentliche fratres conversi, Laienbrüder mit Klostergelübden und in Klostertracht hatte. Laienschwestern für die Hauswirthschaft kamen bald wieder in Abgang, dagegen stiftete die hl. Humilitas (geb. zu Faenza im J. 1230, gest. 1310) den Frauenorden von V., der noch jetzt einige Klöster in Italien zählt. Auch die Abtei V, durch ihre Großartigkeit u. Pracht ein augenscheinliches Zeugniß vom frühern Reichthum des Ordens, besteht noch u. war seit den Stürmen von 1790 oft ein Zufluchtsort der Geistlichkeit.


Valona, s. Avlona.


Valor, lat, Werth, Gehalt.


Valparaiso, Hafenstadt von San Jago, der Hauptstadt der südamerikan. Republik Chile, hat 45000 E., lebhaften Handel.


Vals, Flecken im franz. Depart. Ardêche, hat 2800 E., 4 sehr kräftige Mineralquellen (Eisensäuerlinge).


Valtellina, s. Veltlin.


Valuta, ital., 1) der Werthgehalt der Münzen, Wechsel, Bankzettel. Feste v, wenn im Handelsverkehr jener Werth unveränderlich bestimmt wird; veränderliche v., wenn derselbe nach dem jeweiligen Cours geht auf, über, unter Pari. 2) Das der Zahlungsanweisung im Wechsel unterliegende Rechtsverhältniß, der Grund (Schuldbezahlung, Darlehen, Vorschuß, Ortsveränderung), kurz angedeutet mit den Formeln: Werth erhalten, W. in baar, W. in Waaren, in Wechseln, V. per riscontro, W. verstanden, W. in Rechnung, W. in Erwartung, W. in mir selbst: Es soll mir validiren.


Valvation, lat.-deutsch, Schätzung des Werthes einer Sache, namentlich die Bestimmung des Werthes einer Münzforte

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0580" n="579"/>
sich auf die Beschreibung seiner Reisen (<hi rendition="#i">viaggi in Turchia, Persia et India etc., Rom.</hi> 1650), die in alle europ. Hauptsprachen übersetzt wurde und noch heute mannigfachen Werth besitzt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Vallisneria</hi>, zu Ehren des 1730 als Professor zu Padua gestorbenen Naturforschers Ant. <hi rendition="#g">Ballisnieri</hi> so benannte Pflanze aus der Familie der <hi rendition="#i">Hydrocharideae</hi> (s. d.); bei der <hi rendition="#i">V. spiralis</hi>, einer südeurop. Sumpfpflanze, steigt zur Blütezeit die weibliche Blüte über den Wasserspiegel, die männliche gleichfalls, diese reißt sich los, schwimmt umher und befruchtet eine weibliche, die sich hierauf wieder unter das Wasser zurückzieht; dies alles ist jedoch kein freier Akt, sondern Folge der eigenthümlichen Organisation der Pflanze.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Valls</hi>, span. Stadt in der Provinz Tarragona, mit 16000 E., theuer erkaufter Sieg Souhams über die Spanier unter Reding am 24. Febr. 1809.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Valmy</hi>, Dorf im franz. Depart. Marne unweit St. Menehould; am 20. Sept. 1792 hielten hier die Franzosen gegen die Kanonade der Preußen Stand, von welchem Ereignisse Napoleon I. dem Marschall Kellermann den Herzogstitel gab, nicht weil dieser gesiegt, sondern die damals noch sehr scheuen franz. Truppen zum Stehen gebracht hatte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Valois</hi> (Waloa), franz. Landschaft, jetzt Depart. Oise, erst Grafschaft, dann Herzogthum, fiel 1215 an die Krone; Philipp III. gab V. 1285 seinem jüngeren Sohne Karl, von welchem die valesischen Könige Frankreichs abstammen (sie sind aufgezählt Bd. II. S. 758&#x2013;59). Dem <hi rendition="#g">Hause</hi> V. gehören als Zweige an: Alençon, Angoulême, das letzte herzogl. Haus von Burgund, das alte von Orleans; vgl. Capet u. Bourbon, Orleans.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Valombrosa</hi> (Schattenthal), berühmte Abtei in einer sehr wilden Gegend Toscanas, Diöcese Fiesole, 10 St. von Floren z. Hauptkloster des <hi rendition="#g">Ordens von</hi> V., dessen Mitglieder früher von ihrer Tracht auch &#x201E;graue Mönche&#x201C; hießen, weil sie erst seit ihrer Vereinigung mit den Silvestrinern 1662 schwarze Kleidung tragen. Gestiftet wurden Kloster u. Orden 1038 von S. Gualbertus, einem Edelmann aus Florenz, welcher die Benedictinerregel in ihrer vollen Strenge durchführte, das beschauliche Leben zur Hauptsache machte und auch als Bekämpfer der Simonie sich große Verdienste erwarb; er st. 1073 und wurde 1193 canonisirt. Der Orden von V. gewann keine große weitere Verbreitung. Bis 1662 hat er der Kirche 12 Cardinäle, mehr als 30 Bischöfe, eine Menge von Heiligen und eine bedeutende Anzahl von Schriftstellern geliefert; auch war er der erste, welcher eigentliche <hi rendition="#i">fratres conversi</hi>, Laienbrüder mit Klostergelübden und in Klostertracht hatte. Laienschwestern für die Hauswirthschaft kamen bald wieder in Abgang, dagegen stiftete die hl. Humilitas (geb. zu Faenza im J. 1230, gest. 1310) den <hi rendition="#g">Frauenorden von</hi> V., der noch jetzt einige Klöster in Italien zählt. Auch die Abtei V, durch ihre Großartigkeit u. Pracht ein augenscheinliches Zeugniß vom frühern Reichthum des Ordens, besteht noch u. war seit den Stürmen von 1790 oft ein Zufluchtsort der Geistlichkeit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Valona</hi>, s. Avlona.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Valor</hi>, lat, Werth, Gehalt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Valparaiso</hi>, Hafenstadt von San Jago, der Hauptstadt der südamerikan. Republik Chile, hat 45000 E., lebhaften Handel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Vals</hi>, Flecken im franz. Depart. Ardêche, hat 2800 E., 4 sehr kräftige Mineralquellen (Eisensäuerlinge).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Valtellina</hi>, s. Veltlin.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Valuta</hi>, ital., 1) der Werthgehalt der Münzen, Wechsel, Bankzettel. <hi rendition="#g">Feste</hi> <hi rendition="#i">v</hi>, wenn im Handelsverkehr jener Werth unveränderlich bestimmt wird; <hi rendition="#g">veränderliche</hi> <hi rendition="#i">v.</hi>, wenn derselbe nach dem jeweiligen Cours geht auf, über, unter Pari. 2) Das der Zahlungsanweisung im Wechsel unterliegende Rechtsverhältniß, der Grund (Schuldbezahlung, Darlehen, Vorschuß, Ortsveränderung), kurz angedeutet mit den Formeln: Werth erhalten, W. in baar, W. in Waaren, in Wechseln, <hi rendition="#i">V. per riscontro</hi>, W. verstanden, W. in Rechnung, W. in Erwartung, W. in mir selbst: Es soll mir validiren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Valvation</hi>, lat.-deutsch, Schätzung des Werthes einer Sache, namentlich die Bestimmung des Werthes einer Münzforte
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[579/0580] sich auf die Beschreibung seiner Reisen (viaggi in Turchia, Persia et India etc., Rom. 1650), die in alle europ. Hauptsprachen übersetzt wurde und noch heute mannigfachen Werth besitzt. Vallisneria, zu Ehren des 1730 als Professor zu Padua gestorbenen Naturforschers Ant. Ballisnieri so benannte Pflanze aus der Familie der Hydrocharideae (s. d.); bei der V. spiralis, einer südeurop. Sumpfpflanze, steigt zur Blütezeit die weibliche Blüte über den Wasserspiegel, die männliche gleichfalls, diese reißt sich los, schwimmt umher und befruchtet eine weibliche, die sich hierauf wieder unter das Wasser zurückzieht; dies alles ist jedoch kein freier Akt, sondern Folge der eigenthümlichen Organisation der Pflanze. Valls, span. Stadt in der Provinz Tarragona, mit 16000 E., theuer erkaufter Sieg Souhams über die Spanier unter Reding am 24. Febr. 1809. Valmy, Dorf im franz. Depart. Marne unweit St. Menehould; am 20. Sept. 1792 hielten hier die Franzosen gegen die Kanonade der Preußen Stand, von welchem Ereignisse Napoleon I. dem Marschall Kellermann den Herzogstitel gab, nicht weil dieser gesiegt, sondern die damals noch sehr scheuen franz. Truppen zum Stehen gebracht hatte. Valois (Waloa), franz. Landschaft, jetzt Depart. Oise, erst Grafschaft, dann Herzogthum, fiel 1215 an die Krone; Philipp III. gab V. 1285 seinem jüngeren Sohne Karl, von welchem die valesischen Könige Frankreichs abstammen (sie sind aufgezählt Bd. II. S. 758–59). Dem Hause V. gehören als Zweige an: Alençon, Angoulême, das letzte herzogl. Haus von Burgund, das alte von Orleans; vgl. Capet u. Bourbon, Orleans. Valombrosa (Schattenthal), berühmte Abtei in einer sehr wilden Gegend Toscanas, Diöcese Fiesole, 10 St. von Floren z. Hauptkloster des Ordens von V., dessen Mitglieder früher von ihrer Tracht auch „graue Mönche“ hießen, weil sie erst seit ihrer Vereinigung mit den Silvestrinern 1662 schwarze Kleidung tragen. Gestiftet wurden Kloster u. Orden 1038 von S. Gualbertus, einem Edelmann aus Florenz, welcher die Benedictinerregel in ihrer vollen Strenge durchführte, das beschauliche Leben zur Hauptsache machte und auch als Bekämpfer der Simonie sich große Verdienste erwarb; er st. 1073 und wurde 1193 canonisirt. Der Orden von V. gewann keine große weitere Verbreitung. Bis 1662 hat er der Kirche 12 Cardinäle, mehr als 30 Bischöfe, eine Menge von Heiligen und eine bedeutende Anzahl von Schriftstellern geliefert; auch war er der erste, welcher eigentliche fratres conversi, Laienbrüder mit Klostergelübden und in Klostertracht hatte. Laienschwestern für die Hauswirthschaft kamen bald wieder in Abgang, dagegen stiftete die hl. Humilitas (geb. zu Faenza im J. 1230, gest. 1310) den Frauenorden von V., der noch jetzt einige Klöster in Italien zählt. Auch die Abtei V, durch ihre Großartigkeit u. Pracht ein augenscheinliches Zeugniß vom frühern Reichthum des Ordens, besteht noch u. war seit den Stürmen von 1790 oft ein Zufluchtsort der Geistlichkeit. Valona, s. Avlona. Valor, lat, Werth, Gehalt. Valparaiso, Hafenstadt von San Jago, der Hauptstadt der südamerikan. Republik Chile, hat 45000 E., lebhaften Handel. Vals, Flecken im franz. Depart. Ardêche, hat 2800 E., 4 sehr kräftige Mineralquellen (Eisensäuerlinge). Valtellina, s. Veltlin. Valuta, ital., 1) der Werthgehalt der Münzen, Wechsel, Bankzettel. Feste v, wenn im Handelsverkehr jener Werth unveränderlich bestimmt wird; veränderliche v., wenn derselbe nach dem jeweiligen Cours geht auf, über, unter Pari. 2) Das der Zahlungsanweisung im Wechsel unterliegende Rechtsverhältniß, der Grund (Schuldbezahlung, Darlehen, Vorschuß, Ortsveränderung), kurz angedeutet mit den Formeln: Werth erhalten, W. in baar, W. in Waaren, in Wechseln, V. per riscontro, W. verstanden, W. in Rechnung, W. in Erwartung, W. in mir selbst: Es soll mir validiren. Valvation, lat.-deutsch, Schätzung des Werthes einer Sache, namentlich die Bestimmung des Werthes einer Münzforte

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/580
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 579. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/580>, abgerufen am 22.12.2024.