Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.brennender Ausschlag; urentia, Aetzmittel. Urekchysis, griech., Harnergießung; Uren, Harnstoff; Ureteres, die Harnleiter; Ureteritis, Harnleiterentzündung; Uretherolithiasis, Steinerzeugung in der Harnröhre; Urethra, die Harnröhre; Urethritis, Entzündung der Harnröhre; Uretika, harntreibende Mittel. Urf, arab., türk. Cabinetsbefehl. Urfehde, eidliches Versprechen eines Angeklagten oder Verurtheilten, wegen der wider ihn ausgeübten Strafgerichtsbarkeit keine Rache zu nehmen oder vor Ablauf nicht aus der Verbannung zurückzukehren, bei Todesstrafe. Jetzt nur noch erhalten als Landesverweisung, deren Uebertretung geringere Bestrafung zur Folge hat. Urgicht, Wiederholung des unter der Folter abgelegten Geständnisses, einige Tage nach der Marter im Gerichtszimmer, als scheinbar freiwillig. Urgiren, lat.-deutsch, drängen, drücken; auf etwas bestehen, es betreiben. Urheber, von dem eine Sache ausgeht, beim Verbrechen (auctor delicti), wer dasselbe selbst verübt (physischer U.) oder einen andern dazu verleitet (intellectueller U.). Uri, einer der 3 Urkantone der Schweiz, zwischen Tessin, Graubünden, Glarus, Schwyz, dem Vierwaldstättersee, Unterwalden, Bern u. Wallis gelegen, das Centrum der Schweiz, Gebirgsthal vom Gotthard bis zum Vierwaldstättersee, von der Reuß durchflossen, mit einigen Seitenthälern, 22 QMeil. groß, mit 1400 kath. armen E., rein demokratischer Verfassung, dem Hauptort Altdorf. Das Urserenthal, ein hohes, baumloses Alpthal, zieht sich hinter der Teufelsbrücke an die Furca, liefert trefflichen fetten Käse. Uria, Name einiger biblischer Personen. - U. der Hethiter, der Mann der Bethsabee, bekannt durch die im 11. u. 12. Kapitel des II. Buches Samuelis erzählte Ehebruchsgeschichte des Königs David und noch heute sprichwörtlich im Ausdruck: U.sbrief. - U. hieß ferner ein Hoherpriester aus der Zeit Ahas, welcher sich dem König gegenüber sehr fügsam zeigte, endlich ein Prophet aus Kirjath-Jearim, den der König Jojakim ermorden ließ. Urim u. Thummim (hebr. = Licht u. Wahrheit), bei den alten Hebräern die gesetzlich bestimmte Art, in zweifelhaften u. wichtigen Fällen Jehova um Auskunft für das auserwählte Volk zu bitten, der 3. Grad der Offenbarung, gestützt auf IV. Mos. 27, 21. Sie wurde also genannt von 2 sichtbaren aber nirgends näher beschriebenen Zeichen, welche der Hohepriester in seinem Brustschild trug und hinter denen viele Erklärer ohne stichhaltigen Grund 2 Steine vermutheten. Angethan mit seinem Schulterkleid (Ephod) u. dem U. u. T. im Brustschild trat der Hohepriester vor Jehova; er galt in diesem Zustande für inspirirt und die Antwort, die er brachte, als eine von Gott gegebene. Ob zur Zeit des 2. Tempels Jehova noch durch das U. u. T. befragt wurde, ist unsicher, zumal die Juden selber sagen, zu dieser Zeit sei der hl. Geist nicht mehr in Israel gewesen, aber bis zur Zerstörung des 2. Tempels machte das U. u. T. einen Bestandtheil des hohepriesterlichen Schmuckes aus. Urin, lat. urina, Harn. Urkunden, lat. instrumentum, documentum, leblose Gegenstände, welche über eine menschliche That Zeugniß ablegen. Man theilt die U. in schriftliche (U, im engern Sinn) u. nichtschriftliche (monumenta, Marksteine u. s. w.); je nach Urheber u. Form in öffentliche u. Privat-U.; in originale u. abschriftliche, einfach od. beglaubigt (fidemirt); ächte u. gefälschte; erhebliche (relevant) und gleichgültige; anerkannte und bestrittene, deren Aechtheit durch Recognition, Schriftenvergleichung, Difessionseid geprüft wird. Verheimlichte U. werden durch den Editionseid herausgefordert. Ob U. einen vollen oder nur unvollständigen Beweis bilden, der anderswie (Zeugen, Eid) ergänzt werden muß, liegt im Ermessen des Richters. Urkundenlehre, s. Diplomatik. Urlaub (alte Form für Erlaub), die einem Beamten bewilligten Ferien; zeitweilige Enthebung von den Geschäften brennender Ausschlag; urentia, Aetzmittel. Urekchysis, griech., Harnergießung; Uren, Harnstoff; Ureteres, die Harnleiter; Ureteritis, Harnleiterentzündung; Uretherolithiasis, Steinerzeugung in der Harnröhre; Urethra, die Harnröhre; Urethritis, Entzündung der Harnröhre; Uretika, harntreibende Mittel. Urf, arab., türk. Cabinetsbefehl. Urfehde, eidliches Versprechen eines Angeklagten oder Verurtheilten, wegen der wider ihn ausgeübten Strafgerichtsbarkeit keine Rache zu nehmen oder vor Ablauf nicht aus der Verbannung zurückzukehren, bei Todesstrafe. Jetzt nur noch erhalten als Landesverweisung, deren Uebertretung geringere Bestrafung zur Folge hat. Urgicht, Wiederholung des unter der Folter abgelegten Geständnisses, einige Tage nach der Marter im Gerichtszimmer, als scheinbar freiwillig. Urgiren, lat.-deutsch, drängen, drücken; auf etwas bestehen, es betreiben. Urheber, von dem eine Sache ausgeht, beim Verbrechen (auctor delicti), wer dasselbe selbst verübt (physischer U.) oder einen andern dazu verleitet (intellectueller U.). Uri, einer der 3 Urkantone der Schweiz, zwischen Tessin, Graubünden, Glarus, Schwyz, dem Vierwaldstättersee, Unterwalden, Bern u. Wallis gelegen, das Centrum der Schweiz, Gebirgsthal vom Gotthard bis zum Vierwaldstättersee, von der Reuß durchflossen, mit einigen Seitenthälern, 22 QMeil. groß, mit 1400 kath. armen E., rein demokratischer Verfassung, dem Hauptort Altdorf. Das Urserenthal, ein hohes, baumloses Alpthal, zieht sich hinter der Teufelsbrücke an die Furca, liefert trefflichen fetten Käse. Uria, Name einiger biblischer Personen. – U. der Hethiter, der Mann der Bethsabee, bekannt durch die im 11. u. 12. Kapitel des II. Buches Samuelis erzählte Ehebruchsgeschichte des Königs David und noch heute sprichwörtlich im Ausdruck: U.sbrief. – U. hieß ferner ein Hoherpriester aus der Zeit Ahas, welcher sich dem König gegenüber sehr fügsam zeigte, endlich ein Prophet aus Kirjath-Jearim, den der König Jojakim ermorden ließ. Urim u. Thummim (hebr. = Licht u. Wahrheit), bei den alten Hebräern die gesetzlich bestimmte Art, in zweifelhaften u. wichtigen Fällen Jehova um Auskunft für das auserwählte Volk zu bitten, der 3. Grad der Offenbarung, gestützt auf IV. Mos. 27, 21. Sie wurde also genannt von 2 sichtbaren aber nirgends näher beschriebenen Zeichen, welche der Hohepriester in seinem Brustschild trug und hinter denen viele Erklärer ohne stichhaltigen Grund 2 Steine vermutheten. Angethan mit seinem Schulterkleid (Ephod) u. dem U. u. T. im Brustschild trat der Hohepriester vor Jehova; er galt in diesem Zustande für inspirirt und die Antwort, die er brachte, als eine von Gott gegebene. Ob zur Zeit des 2. Tempels Jehova noch durch das U. u. T. befragt wurde, ist unsicher, zumal die Juden selber sagen, zu dieser Zeit sei der hl. Geist nicht mehr in Israel gewesen, aber bis zur Zerstörung des 2. Tempels machte das U. u. T. einen Bestandtheil des hohepriesterlichen Schmuckes aus. Urin, lat. urina, Harn. Urkunden, lat. instrumentum, documentum, leblose Gegenstände, welche über eine menschliche That Zeugniß ablegen. Man theilt die U. in schriftliche (U, im engern Sinn) u. nichtschriftliche (monumenta, Marksteine u. s. w.); je nach Urheber u. Form in öffentliche u. Privat-U.; in originale u. abschriftliche, einfach od. beglaubigt (fidemirt); ächte u. gefälschte; erhebliche (relevant) und gleichgültige; anerkannte und bestrittene, deren Aechtheit durch Recognition, Schriftenvergleichung, Difessionseid geprüft wird. Verheimlichte U. werden durch den Editionseid herausgefordert. Ob U. einen vollen oder nur unvollständigen Beweis bilden, der anderswie (Zeugen, Eid) ergänzt werden muß, liegt im Ermessen des Richters. Urkundenlehre, s. Diplomatik. 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Uri, einer der 3 Urkantone der Schweiz, zwischen Tessin, Graubünden, Glarus, Schwyz, dem Vierwaldstättersee, Unterwalden, Bern u. Wallis gelegen, das Centrum der Schweiz, Gebirgsthal vom Gotthard bis zum Vierwaldstättersee, von der Reuß durchflossen, mit einigen Seitenthälern, 22 QMeil. groß, mit 1400 kath. armen E., rein demokratischer Verfassung, dem Hauptort Altdorf. Das Urserenthal, ein hohes, baumloses Alpthal, zieht sich hinter der Teufelsbrücke an die Furca, liefert trefflichen fetten Käse.
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Urim u. Thummim (hebr. = Licht u. Wahrheit), bei den alten Hebräern die gesetzlich bestimmte Art, in zweifelhaften u. wichtigen Fällen Jehova um Auskunft für das auserwählte Volk zu bitten, der 3. Grad der Offenbarung, gestützt auf IV. Mos. 27, 21. Sie wurde also genannt von 2 sichtbaren aber nirgends näher beschriebenen Zeichen, welche der Hohepriester in seinem Brustschild trug und hinter denen viele Erklärer ohne stichhaltigen Grund 2 Steine vermutheten. Angethan mit seinem Schulterkleid (Ephod) u. dem U. u. T. im Brustschild trat der Hohepriester vor Jehova; er galt in diesem Zustande für inspirirt und die Antwort, die er brachte, als eine von Gott gegebene. Ob zur Zeit des 2. Tempels Jehova noch durch das U. u. T. befragt wurde, ist unsicher, zumal die Juden selber sagen, zu dieser Zeit sei der hl. Geist nicht mehr in Israel gewesen, aber bis zur Zerstörung des 2. Tempels machte das U. u. T. einen Bestandtheil des hohepriesterlichen Schmuckes aus.
Urin, lat. urina, Harn.
Urkunden, lat. instrumentum, documentum, leblose Gegenstände, welche über eine menschliche That Zeugniß ablegen. Man theilt die U. in schriftliche (U, im engern Sinn) u. nichtschriftliche (monumenta, Marksteine u. s. w.); je nach Urheber u. Form in öffentliche u. Privat-U.; in originale u. abschriftliche, einfach od. beglaubigt (fidemirt); ächte u. gefälschte; erhebliche (relevant) und gleichgültige; anerkannte und bestrittene, deren Aechtheit durch Recognition, Schriftenvergleichung, Difessionseid geprüft wird. Verheimlichte U. werden durch den Editionseid herausgefordert. Ob U. einen vollen oder nur unvollständigen Beweis bilden, der anderswie (Zeugen, Eid) ergänzt werden muß, liegt im Ermessen des Richters.
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