Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.Tiretaine (-tähn), frz., halb wollenes, halb leinenes Zeug. Tirini, Jakob, Theolog u. berühmter Bibelerklärer, geb. 1580 zu Antwerpen, trat 20 jährig in den Jesuitenorden, begleitete verschiedene Stellen, darunter auch die eines Superiors der holländ. Mission, st. 1636. Seine gedrängte und lichtvolle Erklärung der ganzen Bibel blieb neben der des Stephan Menochio (st. 1655) sehr lange im Gebrauch. Tirlemont, Thienen, belg. Stadt in Brabant, mit 10500 E., Fabrikation u. Handel, berühmten Bierbrauereien. Dumouriez Sieg am 16. März 1793. Tiro, lat., angehender Soldat, Rekrut; Anfänger; t.cinium. der erste Kriegsdienst; Lehrzeit; Lehrbuch. Tiro, Marcus Tullius, Freigelassener des Cicero, wegen seiner Bildung von diesem sehr geschätzt, erfand oder vervollkommnete die Abkürzungen beim Schreiben (notae Tironianae); daher T.nianische Kunst: die Stenographie der Alten. Tirol, s. Tyrol. Tiryns, uralte Stadt in Argolis, nach dem pers. Kriege von den Argivern zerstört; von ihren cyklopischen Mauern sind noch Reste vorhanden. Tisane, eigentlich Ptisane, s. d. u. Orgeade. Tischbein, berühmte deutsche Malerfamilie. Joh. Heinr. T., der Aeltere, geb. 1722 zu Heyna in Hessen, bildete sich in Kassel, Paris und Italien, ward 1752 Cabinetsmaler des Landgrasen von Hessen-Kassel, Professor u. Director der Kunstakademie in Kassel, u. st. 1789. Den meisten Ruhm erwarben ihm seine historischen und mythologischen Gemälde, mit reicher Erfindung, correkter Zeichnung und schönem Colorit. Auch vier von seinen Brüdern waren gute Maler: Joh. Valentin T., Hofmaler in Hildburghausen, gest. 1767; Joh. Ant. T., gest. 1784 in Hamburg; Joh. Jak. T., geschickter Thier- und Landschaftsmaler, gest. 1791 zu Lübeck; Ant. Wilh. T., Hofmaler in Hanau, gest. 1804. - Joh. Heinr. Wilh. T., der Neapolitaner genannt, Neffe der Vorigen, geb. 1751 zu Heyna, besuchte Rom, lebte 1787 bis 99 in Neapel, wo er Director der Malerakademie wurde, hierauf in Hamburg u. Eutin, wo er 1829 starb. Außer seinen historischen Gemälden erwarb er sich besondern Ruhm durch mehre artistische Werke: "Tetes de differens animaux etc.", 2 Bde., Neapel 1796, besonders aber "Homer, nach Antiken gezeichnet" Gött. 1801-4, Fortsetzung Stuttg. 1821-23. - Joh. Heinr. T., der Jüngere, Bruder des Vorigen, geb. 1742, gest. 1808 als Inspector der Galerie zu Kassel, war Kupferstecher u. bekannt durch seine "Abhandlung über die Aetzkunst", Kassel 1808. - Joh. Friedr. Aug. T., Sohn des Johann Valentin, ausgezeichneter Portraitmaler, geb. 1750 zu Mastricht, Hofmaler in Arolsen, 1800 Kunstdirector der Akademie in Leipzig, st. 1812. Tischendorf, Lobegott Friedrich Constantin, geb. 1815 zu Lengenfeld im Voigtland, Professor der Theologie in Leipzig, bekannt durch seine kritischen Bemühungen um den Bibeltext, die Herausgabe des N. T., des "Codex Ephraimi Syri" Leipz. 1843, der "Monumenta sacra inedita" 1846, des "Evangelium Palatinum ineditum" 1847, "Codex Amiatianus" 1850 u. 54, "Codex Claromontanus" 1852; "Fragmenta sacra palimpsesta" 1854; "Vetus Testamentum Graece juxta LXX interpretes" 1850 u. 1856. Tischreden, Unterhaltungen bei Tisch (Symposiem); Luthers "T. oder Colloquia", wurden zuletzt herausgegeben von Förstemann (3. Abth., Leipzig 1844 bis 1846). Tischrücken (engl. tables moving frz. tables tournantes), seit 1853 beobachtete Erscheinung, die in vielen Gegenden krassen Aberglauben hervorgerufen hat (Wahrsagerei, Nekromantie). Daß ein Tisch, wenn mehre aufgeregte Personen die Hände mit ausgespreizten Fingern auf denselben legen, durch das unwillkürliche Vibriren der Muskeln in eine zitternde und zuletzt drehende Bewegung versetzt werden kann, ist eine ganz natürliche Sache, sowie durch absichtliches stärkeres intermittirendes Drücken der Tisch sich einseitig heben u. senken muß, wodurch das Tischklopfen entsteht, Tiretaine (–tähn), frz., halb wollenes, halb leinenes Zeug. Tirini, Jakob, Theolog u. berühmter Bibelerklärer, geb. 1580 zu Antwerpen, trat 20 jährig in den Jesuitenorden, begleitete verschiedene Stellen, darunter auch die eines Superiors der holländ. Mission, st. 1636. Seine gedrängte und lichtvolle Erklärung der ganzen Bibel blieb neben der des Stephan Menochio (st. 1655) sehr lange im Gebrauch. Tirlemont, Thienen, belg. Stadt in Brabant, mit 10500 E., Fabrikation u. Handel, berühmten Bierbrauereien. Dumouriez Sieg am 16. März 1793. Tiro, lat., angehender Soldat, Rekrut; Anfänger; t.cinium. der erste Kriegsdienst; Lehrzeit; Lehrbuch. Tiro, Marcus Tullius, Freigelassener des Cicero, wegen seiner Bildung von diesem sehr geschätzt, erfand oder vervollkommnete die Abkürzungen beim Schreiben (notae Tironianae); daher T.nianische Kunst: die Stenographie der Alten. Tirol, s. Tyrol. Tiryns, uralte Stadt in Argolis, nach dem pers. Kriege von den Argivern zerstört; von ihren cyklopischen Mauern sind noch Reste vorhanden. Tisane, eigentlich Ptisane, s. d. u. Orgeade. Tischbein, berühmte deutsche Malerfamilie. Joh. Heinr. T., der Aeltere, geb. 1722 zu Heyna in Hessen, bildete sich in Kassel, Paris und Italien, ward 1752 Cabinetsmaler des Landgrasen von Hessen-Kassel, Professor u. Director der Kunstakademie in Kassel, u. st. 1789. Den meisten Ruhm erwarben ihm seine historischen und mythologischen Gemälde, mit reicher Erfindung, correkter Zeichnung und schönem Colorit. Auch vier von seinen Brüdern waren gute Maler: Joh. Valentin T., Hofmaler in Hildburghausen, gest. 1767; Joh. Ant. T., gest. 1784 in Hamburg; Joh. Jak. T., geschickter Thier- und Landschaftsmaler, gest. 1791 zu Lübeck; Ant. Wilh. T., Hofmaler in Hanau, gest. 1804. – Joh. Heinr. Wilh. T., der Neapolitaner genannt, Neffe der Vorigen, geb. 1751 zu Heyna, besuchte Rom, lebte 1787 bis 99 in Neapel, wo er Director der Malerakademie wurde, hierauf in Hamburg u. Eutin, wo er 1829 starb. Außer seinen historischen Gemälden erwarb er sich besondern Ruhm durch mehre artistische Werke: „Têtes de différens animaux etc.“, 2 Bde., Neapel 1796, besonders aber „Homer, nach Antiken gezeichnet“ Gött. 1801–4, Fortsetzung Stuttg. 1821–23. – Joh. Heinr. T., der Jüngere, Bruder des Vorigen, geb. 1742, gest. 1808 als Inspector der Galerie zu Kassel, war Kupferstecher u. bekannt durch seine „Abhandlung über die Aetzkunst“, Kassel 1808. – Joh. Friedr. Aug. T., Sohn des Johann Valentin, ausgezeichneter Portraitmaler, geb. 1750 zu Mastricht, Hofmaler in Arolsen, 1800 Kunstdirector der Akademie in Leipzig, st. 1812. Tischendorf, Lobegott Friedrich Constantin, geb. 1815 zu Lengenfeld im Voigtland, Professor der Theologie in Leipzig, bekannt durch seine kritischen Bemühungen um den Bibeltext, die Herausgabe des N. T., des „Codex Ephraimi Syri“ Leipz. 1843, der „Monumenta sacra inedita“ 1846, des „Evangelium Palatinum ineditum“ 1847, „Codex Amiatianus“ 1850 u. 54, „Codex Claromontanus“ 1852; „Fragmenta sacra palimpsesta“ 1854; „Vetus Testamentum Graece juxta LXX interpretes“ 1850 u. 1856. Tischreden, Unterhaltungen bei Tisch (Symposiem); Luthers „T. oder Colloquia“, wurden zuletzt herausgegeben von Förstemann (3. Abth., Leipzig 1844 bis 1846). Tischrücken (engl. tables moving frz. tables tournantes), seit 1853 beobachtete Erscheinung, die in vielen Gegenden krassen Aberglauben hervorgerufen hat (Wahrsagerei, Nekromantie). 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Tirini, Jakob, Theolog u. berühmter Bibelerklärer, geb. 1580 zu Antwerpen, trat 20 jährig in den Jesuitenorden, begleitete verschiedene Stellen, darunter auch die eines Superiors der holländ. Mission, st. 1636. Seine gedrängte und lichtvolle Erklärung der ganzen Bibel blieb neben der des Stephan Menochio (st. 1655) sehr lange im Gebrauch.
Tirlemont, Thienen, belg. Stadt in Brabant, mit 10500 E., Fabrikation u. Handel, berühmten Bierbrauereien. Dumouriez Sieg am 16. März 1793.
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Tiro, Marcus Tullius, Freigelassener des Cicero, wegen seiner Bildung von diesem sehr geschätzt, erfand oder vervollkommnete die Abkürzungen beim Schreiben (notae Tironianae); daher T.nianische Kunst: die Stenographie der Alten.
Tirol, s. Tyrol.
Tiryns, uralte Stadt in Argolis, nach dem pers. Kriege von den Argivern zerstört; von ihren cyklopischen Mauern sind noch Reste vorhanden.
Tisane, eigentlich Ptisane, s. d. u. Orgeade.
Tischbein, berühmte deutsche Malerfamilie. Joh. Heinr. T., der Aeltere, geb. 1722 zu Heyna in Hessen, bildete sich in Kassel, Paris und Italien, ward 1752 Cabinetsmaler des Landgrasen von Hessen-Kassel, Professor u. Director der Kunstakademie in Kassel, u. st. 1789. Den meisten Ruhm erwarben ihm seine historischen und mythologischen Gemälde, mit reicher Erfindung, correkter Zeichnung und schönem Colorit. Auch vier von seinen Brüdern waren gute Maler: Joh. Valentin T., Hofmaler in Hildburghausen, gest. 1767; Joh. Ant. T., gest. 1784 in Hamburg; Joh. Jak. T., geschickter Thier- und Landschaftsmaler, gest. 1791 zu Lübeck; Ant. Wilh. T., Hofmaler in Hanau, gest. 1804. – Joh. Heinr. Wilh. T., der Neapolitaner genannt, Neffe der Vorigen, geb. 1751 zu Heyna, besuchte Rom, lebte 1787 bis 99 in Neapel, wo er Director der Malerakademie wurde, hierauf in Hamburg u. Eutin, wo er 1829 starb. Außer seinen historischen Gemälden erwarb er sich besondern Ruhm durch mehre artistische Werke: „Têtes de différens animaux etc.“, 2 Bde., Neapel 1796, besonders aber „Homer, nach Antiken gezeichnet“ Gött. 1801–4, Fortsetzung Stuttg. 1821–23. – Joh. Heinr. T., der Jüngere, Bruder des Vorigen, geb. 1742, gest. 1808 als Inspector der Galerie zu Kassel, war Kupferstecher u. bekannt durch seine „Abhandlung über die Aetzkunst“, Kassel 1808. – Joh. Friedr. Aug. T., Sohn des Johann Valentin, ausgezeichneter Portraitmaler, geb. 1750 zu Mastricht, Hofmaler in Arolsen, 1800 Kunstdirector der Akademie in Leipzig, st. 1812.
Tischendorf, Lobegott Friedrich Constantin, geb. 1815 zu Lengenfeld im Voigtland, Professor der Theologie in Leipzig, bekannt durch seine kritischen Bemühungen um den Bibeltext, die Herausgabe des N. T., des „Codex Ephraimi Syri“ Leipz. 1843, der „Monumenta sacra inedita“ 1846, des „Evangelium Palatinum ineditum“ 1847, „Codex Amiatianus“ 1850 u. 54, „Codex Claromontanus“ 1852; „Fragmenta sacra palimpsesta“ 1854; „Vetus Testamentum Graece juxta LXX interpretes“ 1850 u. 1856.
Tischreden, Unterhaltungen bei Tisch (Symposiem); Luthers „T. oder Colloquia“, wurden zuletzt herausgegeben von Förstemann (3. Abth., Leipzig 1844 bis 1846).
Tischrücken (engl. tables moving frz. tables tournantes), seit 1853 beobachtete Erscheinung, die in vielen Gegenden krassen Aberglauben hervorgerufen hat (Wahrsagerei, Nekromantie). Daß ein Tisch, wenn mehre aufgeregte Personen die Hände mit ausgespreizten Fingern auf denselben legen, durch das unwillkürliche Vibriren der Muskeln in eine zitternde und zuletzt drehende Bewegung versetzt werden kann, ist eine ganz natürliche Sache, sowie durch absichtliches stärkeres intermittirendes Drücken der Tisch sich einseitig heben u. senken muß, wodurch das Tischklopfen entsteht,
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