Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

rus, Milzgelbsucht; Splenitis, Milzentzündung; Splenologie, die Lehre von der Milz.


Spleißen, Arbeit auf der Kupferhütte, wobei das Schwarzkupfer geschmolzen und reiner dargestellt wird.


Splint, das junge, weiche, lockere Holz unmittelbar unter der Rinde.


Splissen, 2 an den Enden aufgedrehte Taue durch einander flechten und festknüpfen.


Splügen, 9600' hoher Berg zwischen dem graubündnischen Rheinwaldthal u. dem Val Giacomo (zum Veltlin gehörig), mit einer 6450' ansteigenden, vielgebrauchten Bergstraße, 1818 bis 1822 gebaut. Das Dorf S. auf der Nordseite des Passes liegt 4642' hoch, hat 500 E., große Waarenniederlagen.


Spodion, griech., Asche, Metallasche, Beinschwarz.


Spodumen, Triphan, Mineral, das aus kieselsaurer Thonerde und kieselsaurem Lithion besteht und gebrannt der Asche ähnlich wird.


Spoglio (spol-), ital., in der Quarantäne: Kleiderwechsel und Waschung.


Spohn, Friedr. Aug. Wilh., Philolog, geb. 1792 zu Dortmund, 1817 Professor des Griech. und Latein. zu Leipzig, st. schon 1824; gab mehre altclassische Werke heraus und mühte sich sehr mit der Enträthselung der Hieroglyphen ab, jedoch ohne besondern Erfolg. Auf sein Grab ließ sein Schüler Seyffart ein mit griech. Schrift u. Hieroglyphen beschriebenes Denkmal setzen.


Spohr, Louis, einer der größten Componisten u. Tonkünstler der Gegenwart, geb. 1784 zu Braunschweig, machte seit 1804 große Kunstreisen als erster Violinvirtuose seiner Zeit, ward 1805 herzogl. Concertmeister in Gotha, 1813 Kapellmeister in Wien, 1817 Musikdirector am Theater zu Frankfurt a. M., seit 1822 Hofkapellmeister in Kassel. Er schrieb mehre Oratorien, darunter "das jüngste Gericht", "des Heilands letzte Stunden", "der Fall Babylons"; Opern: "Alruna", "Faust", "Jessonda", "Pietro von Albano", "die Kreuzfahrer"; ferner meisterhafte Symphonien, Concerte, Quartette etc. u. ausgezeichnete Lieder.


Spoleto, Hauptstadt der gleichnamigen Delegation des Kirchenstaats, ist Sitz eines Bischofs, des Delegaten, hat eine schöne Kathedrale, Castell, 8900 E., Getreide-, Wein-, Olivenbau; röm. Alterthümer. - Spoletium war eine nicht unbedeutende röm. Kolonialstadt, schlug Hannibals Angriff zurück. wurde unter den Langobarden Sitz eines Herzogs, später eines Markgrafen, unterwarf sich im 13. Jahrh. freiwillig dem Papste.


Spolium, lat., Raub; spolia, Beute; spolia opima, die erbeutete Rüstung des feindlichen Feldherrn; spoliiren, berauben; Spolienklage, wegen Beraubung, Besitzesentziehung; Spolienrecht, im Mittelalter das Recht, das bewegliche Vermögen eines verstorbenen Geistlichen wegzunehmen; es wurde zuerst von den Geistlichen selbst, dann von den weltlichen Herren geübt, bis endlich gesetzlich wurde, daß der Geistliche über seine Habe testamentarisch verfügen durfte.


Spondeus, Versfuß von 2 Längen (- -), nur in Verbindung mit andern einen Rhythmus bildend.


Spondylus, griech., Wirbelknochen, Rückgratwirbel; spondylisch, dieselben betreffend; Spondylitis, Wirbelentzündung; Spondylolithen, versteinerte Fischwirbel; Spondylopathie, Wirbelkrankheit.


Spongia, lat., der Badeschwamm; spongiös, schwammig, locker; Spongosis, der Gliedschwamm.


Sponheim, ehemalige reichsunmittelbare Grafschaft im oberrheinischen Kreise, fiel beim Erlöschen des gräfl. Geschlechts nach langem Streite 1437 an Kurpfalz und Baden; von 1801 an frz. kam S. 1814 an Preußen, das 1817 einen Theil an Oldenburg (Fürstenthum Birkenfeld) überließ.


Sponsalia, lat., Sponsalien, Eheverlöbniß, Verlobungsgeschenke, s. Verlobung; sponsus, Bräutigam; sponsa, Braut.


Sponsio, lat., feierliches Angelöbniß, alte Bürgschaftsform, Wette.


Spontan, lat.-dtsch., freiwillig, von selbst; S.eität, der freie Wille, die Selbstbestimmung, Selbstthätigkeit.


Spontini, Gasparo, Operncomponist, geb. 1778 zu Jesi im Kirchenstaat, bildete sich am Conservatorium zu Neapel, seit 1804 in Paris, wo er sich den

rus, Milzgelbsucht; Splenitis, Milzentzündung; Splenologie, die Lehre von der Milz.


Spleißen, Arbeit auf der Kupferhütte, wobei das Schwarzkupfer geschmolzen und reiner dargestellt wird.


Splint, das junge, weiche, lockere Holz unmittelbar unter der Rinde.


Splissen, 2 an den Enden aufgedrehte Taue durch einander flechten und festknüpfen.


Splügen, 9600' hoher Berg zwischen dem graubündnischen Rheinwaldthal u. dem Val Giacomo (zum Veltlin gehörig), mit einer 6450' ansteigenden, vielgebrauchten Bergstraße, 1818 bis 1822 gebaut. Das Dorf S. auf der Nordseite des Passes liegt 4642' hoch, hat 500 E., große Waarenniederlagen.


Spodion, griech., Asche, Metallasche, Beinschwarz.


Spodumen, Triphan, Mineral, das aus kieselsaurer Thonerde und kieselsaurem Lithion besteht und gebrannt der Asche ähnlich wird.


Spoglio (spol–), ital., in der Quarantäne: Kleiderwechsel und Waschung.


Spohn, Friedr. Aug. Wilh., Philolog, geb. 1792 zu Dortmund, 1817 Professor des Griech. und Latein. zu Leipzig, st. schon 1824; gab mehre altclassische Werke heraus und mühte sich sehr mit der Enträthselung der Hieroglyphen ab, jedoch ohne besondern Erfolg. Auf sein Grab ließ sein Schüler Seyffart ein mit griech. Schrift u. Hieroglyphen beschriebenes Denkmal setzen.


Spohr, Louis, einer der größten Componisten u. Tonkünstler der Gegenwart, geb. 1784 zu Braunschweig, machte seit 1804 große Kunstreisen als erster Violinvirtuose seiner Zeit, ward 1805 herzogl. Concertmeister in Gotha, 1813 Kapellmeister in Wien, 1817 Musikdirector am Theater zu Frankfurt a. M., seit 1822 Hofkapellmeister in Kassel. Er schrieb mehre Oratorien, darunter „das jüngste Gericht“, „des Heilands letzte Stunden“, „der Fall Babylons“; Opern: „Alruna“, „Faust“, „Jessonda“, „Pietro von Albano“, „die Kreuzfahrer“; ferner meisterhafte Symphonien, Concerte, Quartette etc. u. ausgezeichnete Lieder.


Spoleto, Hauptstadt der gleichnamigen Delegation des Kirchenstaats, ist Sitz eines Bischofs, des Delegaten, hat eine schöne Kathedrale, Castell, 8900 E., Getreide-, Wein-, Olivenbau; röm. Alterthümer. – Spoletium war eine nicht unbedeutende röm. Kolonialstadt, schlug Hannibals Angriff zurück. wurde unter den Langobarden Sitz eines Herzogs, später eines Markgrafen, unterwarf sich im 13. Jahrh. freiwillig dem Papste.


Spolium, lat., Raub; spolia, Beute; spolia opima, die erbeutete Rüstung des feindlichen Feldherrn; spoliiren, berauben; Spolienklage, wegen Beraubung, Besitzesentziehung; Spolienrecht, im Mittelalter das Recht, das bewegliche Vermögen eines verstorbenen Geistlichen wegzunehmen; es wurde zuerst von den Geistlichen selbst, dann von den weltlichen Herren geübt, bis endlich gesetzlich wurde, daß der Geistliche über seine Habe testamentarisch verfügen durfte.


Spondeus, Versfuß von 2 Längen (– –), nur in Verbindung mit andern einen Rhythmus bildend.


Spondylus, griech., Wirbelknochen, Rückgratwirbel; spondylisch, dieselben betreffend; Spondylitis, Wirbelentzündung; Spondylolithen, versteinerte Fischwirbel; Spondylopathie, Wirbelkrankheit.


Spongia, lat., der Badeschwamm; spongiös, schwammig, locker; Spongosis, der Gliedschwamm.


Sponheim, ehemalige reichsunmittelbare Grafschaft im oberrheinischen Kreise, fiel beim Erlöschen des gräfl. Geschlechts nach langem Streite 1437 an Kurpfalz und Baden; von 1801 an frz. kam S. 1814 an Preußen, das 1817 einen Theil an Oldenburg (Fürstenthum Birkenfeld) überließ.


Sponsalia, lat., Sponsalien, Eheverlöbniß, Verlobungsgeschenke, s. Verlobung; sponsus, Bräutigam; sponsa, Braut.


Sponsio, lat., feierliches Angelöbniß, alte Bürgschaftsform, Wette.


Spontan, lat.-dtsch., freiwillig, von selbst; S.eität, der freie Wille, die Selbstbestimmung, Selbstthätigkeit.


Spontini, Gasparo, Operncomponist, geb. 1778 zu Jesi im Kirchenstaat, bildete sich am Conservatorium zu Neapel, seit 1804 in Paris, wo er sich den

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0293" n="292"/>
rus, Milzgelbsucht; <hi rendition="#g">Splenitis</hi>, Milzentzündung; <hi rendition="#g">Splenologie</hi>, die Lehre von der Milz.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Spleißen</hi>, Arbeit auf der Kupferhütte, wobei das Schwarzkupfer geschmolzen und reiner dargestellt wird.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Splint</hi>, das junge, weiche, lockere Holz unmittelbar unter der Rinde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Splissen</hi>, 2 an den Enden aufgedrehte Taue durch einander flechten und festknüpfen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Splügen</hi>, 9600' hoher Berg zwischen dem graubündnischen Rheinwaldthal u. dem Val Giacomo (zum Veltlin gehörig), mit einer 6450' ansteigenden, vielgebrauchten Bergstraße, 1818 bis 1822 gebaut. Das <hi rendition="#g">Dorf</hi> S. auf der Nordseite des Passes liegt 4642' hoch, hat 500 E., große Waarenniederlagen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Spodion</hi>, griech., Asche, Metallasche, Beinschwarz.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Spodumen</hi>, <hi rendition="#g">Triphan</hi>, Mineral, das aus kieselsaurer Thonerde und kieselsaurem Lithion besteht und gebrannt der Asche ähnlich wird.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Spoglio</hi> (spol&#x2013;), ital., in der Quarantäne: Kleiderwechsel und Waschung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Spohn</hi>, Friedr. Aug. Wilh., Philolog, geb. 1792 zu Dortmund, 1817 Professor des Griech. und Latein. zu Leipzig, st. schon 1824; gab mehre altclassische Werke heraus und mühte sich sehr mit der Enträthselung der Hieroglyphen ab, jedoch ohne besondern Erfolg. Auf sein Grab ließ sein Schüler Seyffart ein mit griech. Schrift u. Hieroglyphen beschriebenes Denkmal setzen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Spohr</hi>, Louis, einer der größten Componisten u. Tonkünstler der Gegenwart, geb. 1784 zu Braunschweig, machte seit 1804 große Kunstreisen als erster Violinvirtuose seiner Zeit, ward 1805 herzogl. Concertmeister in Gotha, 1813 Kapellmeister in Wien, 1817 Musikdirector am Theater zu Frankfurt a. M., seit 1822 Hofkapellmeister in Kassel. Er schrieb mehre Oratorien, darunter &#x201E;das jüngste Gericht&#x201C;, &#x201E;des Heilands letzte Stunden&#x201C;, &#x201E;der Fall Babylons&#x201C;; Opern: &#x201E;Alruna&#x201C;, &#x201E;Faust&#x201C;, &#x201E;Jessonda&#x201C;, &#x201E;Pietro von Albano&#x201C;, &#x201E;die Kreuzfahrer&#x201C;; ferner meisterhafte Symphonien, Concerte, Quartette etc. u. ausgezeichnete Lieder.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Spoleto</hi>, Hauptstadt der gleichnamigen Delegation des Kirchenstaats, ist Sitz eines Bischofs, des Delegaten, hat eine schöne Kathedrale, Castell, 8900 E., Getreide-, Wein-, Olivenbau; röm. Alterthümer. &#x2013; <hi rendition="#i">Spoletium</hi> war eine nicht unbedeutende röm. Kolonialstadt, schlug Hannibals Angriff zurück. wurde unter den Langobarden Sitz eines Herzogs, später eines Markgrafen, unterwarf sich im 13. Jahrh. freiwillig dem Papste.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Spolium</hi>, lat., Raub; <hi rendition="#i">spolia</hi>, Beute; <hi rendition="#i">spolia opima</hi>, die erbeutete Rüstung des feindlichen Feldherrn; <hi rendition="#g">spoliiren</hi>, berauben; <hi rendition="#g">Spolienklage</hi>, wegen Beraubung, Besitzesentziehung; <hi rendition="#g">Spolienrecht</hi>, im Mittelalter das Recht, das bewegliche Vermögen eines verstorbenen Geistlichen wegzunehmen; es wurde zuerst von den Geistlichen selbst, dann von den weltlichen Herren geübt, bis endlich gesetzlich wurde, daß der Geistliche über seine Habe testamentarisch verfügen durfte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Spondeus</hi>, Versfuß von 2 Längen (&#x2013; &#x2013;), nur in Verbindung mit andern einen Rhythmus bildend.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Spondylus</hi>, griech., Wirbelknochen, Rückgratwirbel; <hi rendition="#g">spondylisch</hi>, dieselben betreffend; <hi rendition="#g">Spondylitis</hi>, Wirbelentzündung; <hi rendition="#g">Spondylolithen</hi>, versteinerte Fischwirbel; <hi rendition="#g">Spondylopathie</hi>, Wirbelkrankheit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Spongia</hi>, lat., der Badeschwamm; <hi rendition="#g">spongiös</hi>, schwammig, locker; <hi rendition="#g">Spongosis</hi>, der Gliedschwamm.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sponheim</hi>, ehemalige reichsunmittelbare Grafschaft im oberrheinischen Kreise, fiel beim Erlöschen des gräfl. Geschlechts nach langem Streite 1437 an Kurpfalz und Baden; von 1801 an frz. kam S. 1814 an Preußen, das 1817 einen Theil an Oldenburg (Fürstenthum Birkenfeld) überließ.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sponsalia</hi>, lat., Sponsalien, Eheverlöbniß, Verlobungsgeschenke, s. Verlobung; <hi rendition="#i">sponsus,</hi> Bräutigam; <hi rendition="#i">sponsa</hi>, Braut.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sponsio</hi>, lat., feierliches Angelöbniß, alte Bürgschaftsform, Wette.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Spontan</hi>, lat.-dtsch., freiwillig, von selbst; S.<hi rendition="#g">eität</hi>, der freie Wille, die Selbstbestimmung, Selbstthätigkeit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Spontini</hi>, Gasparo, Operncomponist, geb. 1778 zu Jesi im Kirchenstaat, bildete sich am Conservatorium zu Neapel, seit 1804 in Paris, wo er sich den
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[292/0293] rus, Milzgelbsucht; Splenitis, Milzentzündung; Splenologie, die Lehre von der Milz. Spleißen, Arbeit auf der Kupferhütte, wobei das Schwarzkupfer geschmolzen und reiner dargestellt wird. Splint, das junge, weiche, lockere Holz unmittelbar unter der Rinde. Splissen, 2 an den Enden aufgedrehte Taue durch einander flechten und festknüpfen. Splügen, 9600' hoher Berg zwischen dem graubündnischen Rheinwaldthal u. dem Val Giacomo (zum Veltlin gehörig), mit einer 6450' ansteigenden, vielgebrauchten Bergstraße, 1818 bis 1822 gebaut. Das Dorf S. auf der Nordseite des Passes liegt 4642' hoch, hat 500 E., große Waarenniederlagen. Spodion, griech., Asche, Metallasche, Beinschwarz. Spodumen, Triphan, Mineral, das aus kieselsaurer Thonerde und kieselsaurem Lithion besteht und gebrannt der Asche ähnlich wird. Spoglio (spol–), ital., in der Quarantäne: Kleiderwechsel und Waschung. Spohn, Friedr. Aug. Wilh., Philolog, geb. 1792 zu Dortmund, 1817 Professor des Griech. und Latein. zu Leipzig, st. schon 1824; gab mehre altclassische Werke heraus und mühte sich sehr mit der Enträthselung der Hieroglyphen ab, jedoch ohne besondern Erfolg. Auf sein Grab ließ sein Schüler Seyffart ein mit griech. Schrift u. Hieroglyphen beschriebenes Denkmal setzen. Spohr, Louis, einer der größten Componisten u. Tonkünstler der Gegenwart, geb. 1784 zu Braunschweig, machte seit 1804 große Kunstreisen als erster Violinvirtuose seiner Zeit, ward 1805 herzogl. Concertmeister in Gotha, 1813 Kapellmeister in Wien, 1817 Musikdirector am Theater zu Frankfurt a. M., seit 1822 Hofkapellmeister in Kassel. Er schrieb mehre Oratorien, darunter „das jüngste Gericht“, „des Heilands letzte Stunden“, „der Fall Babylons“; Opern: „Alruna“, „Faust“, „Jessonda“, „Pietro von Albano“, „die Kreuzfahrer“; ferner meisterhafte Symphonien, Concerte, Quartette etc. u. ausgezeichnete Lieder. Spoleto, Hauptstadt der gleichnamigen Delegation des Kirchenstaats, ist Sitz eines Bischofs, des Delegaten, hat eine schöne Kathedrale, Castell, 8900 E., Getreide-, Wein-, Olivenbau; röm. Alterthümer. – Spoletium war eine nicht unbedeutende röm. Kolonialstadt, schlug Hannibals Angriff zurück. wurde unter den Langobarden Sitz eines Herzogs, später eines Markgrafen, unterwarf sich im 13. Jahrh. freiwillig dem Papste. Spolium, lat., Raub; spolia, Beute; spolia opima, die erbeutete Rüstung des feindlichen Feldherrn; spoliiren, berauben; Spolienklage, wegen Beraubung, Besitzesentziehung; Spolienrecht, im Mittelalter das Recht, das bewegliche Vermögen eines verstorbenen Geistlichen wegzunehmen; es wurde zuerst von den Geistlichen selbst, dann von den weltlichen Herren geübt, bis endlich gesetzlich wurde, daß der Geistliche über seine Habe testamentarisch verfügen durfte. Spondeus, Versfuß von 2 Längen (– –), nur in Verbindung mit andern einen Rhythmus bildend. Spondylus, griech., Wirbelknochen, Rückgratwirbel; spondylisch, dieselben betreffend; Spondylitis, Wirbelentzündung; Spondylolithen, versteinerte Fischwirbel; Spondylopathie, Wirbelkrankheit. Spongia, lat., der Badeschwamm; spongiös, schwammig, locker; Spongosis, der Gliedschwamm. Sponheim, ehemalige reichsunmittelbare Grafschaft im oberrheinischen Kreise, fiel beim Erlöschen des gräfl. Geschlechts nach langem Streite 1437 an Kurpfalz und Baden; von 1801 an frz. kam S. 1814 an Preußen, das 1817 einen Theil an Oldenburg (Fürstenthum Birkenfeld) überließ. Sponsalia, lat., Sponsalien, Eheverlöbniß, Verlobungsgeschenke, s. Verlobung; sponsus, Bräutigam; sponsa, Braut. Sponsio, lat., feierliches Angelöbniß, alte Bürgschaftsform, Wette. Spontan, lat.-dtsch., freiwillig, von selbst; S.eität, der freie Wille, die Selbstbestimmung, Selbstthätigkeit. Spontini, Gasparo, Operncomponist, geb. 1778 zu Jesi im Kirchenstaat, bildete sich am Conservatorium zu Neapel, seit 1804 in Paris, wo er sich den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/293
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/293>, abgerufen am 03.12.2024.