Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.Saint Albans (Sent Allbens), engl., s. Albans. St. Amand (- Amang); belg. Flecken an der Schelde mit 3600 E. - S. A.-les-Eaux, frz. Stadt. 3 St. von Valenciennes, mit 9000 E., besuchtem Mineralbad. - S. A. Mont rond, frz. Stadt im Depart. Cher, mit 8400 E., gutem Wein. St. Andrews (- Andruhs), schott. Stadt in der Grafschaft Fife, mit Hafen, einer alten Universität, 5000 E., warmen Bädern. St. Arnaud, s. Leroy de St. Arnaud; vgl. Karl Zell: "Bilder aus der Gegenwart. Des Marschalls von S. A. Leben und Charakter nach seinen Briefen etc.", Freiburg 1856. St. Barthelemy, eine der Kleinen Antillen. 3 #M. groß mit 10000 E., 1784 von Frankreich an Schweden abgetreten; Hauptort Gustavia mit dem Freihafen Carmage. St. Brieuc (- Briöhk), Hauptstadt des franz. Depart. der Nordküsten, am gleichnamigen Meerbusen, Bischofssitz, hat 14000 E., Seefahrt und Fischerei. St. Chamond (- Schamong), frz. Stadt im Depart. Loire, mit 8900 E., lebhafter Fabrikation. St. Christoph, St. Christophers Island, St. Kilts, eine der Kleinen Antillen, 3 #M. groß mit 23000 E., der festen Hafenstadt Basseterre; früher frz. ist S. C. seit 1713 englisch. St. Claude (- Klohd), frz. Stadt im Departem. Jura, Bischofssitz, hat 5900 E. St. Cloud (- Kluh), Stadt an der Seine, 13/4 St. von Versailles, mit Paris durch eine Eisenbahn verbunden, hat 4000 E., kaiserl. Schloß mit schönem Park, viele Landhäuser reicher Pariser. St. Croix (- Kroa), Santa Cruz, eine der Kleinen Antillen, 31/2 #M. groß, mit 23000 E., 1733 von Frankreich an die Dänen verkauft; Hauptstadt Christiansstadt mit 5000 E., Hafen; Herrnhuterstationen: Friedrichsthal, Friedensfeld und Friedensberg. St. Cyr (- Sir), Dorf in dem Park von Versailles, früher mit einem Erziehungsinstitut für adelige Fräulein, von der Maintenon gestiftet, in der ersten Revolution aufgehoben. 1806 in eine Militärschule verwandelt. St. Cyr, Louis Gouvion, Marquis de, napoleon. Marschall, s. Gouvion. St. Davids (- Dewids), engl. Stadt in Südwales mit uralter Kathedrale, 3200 E., Mineralbädern. St. Denis (Sängdnih), frz. Stadt am rechten Seineufer, 11/2 St. von Paris, mit 10000 E., Kattunfabriken, Schafhandel. Der Ort sowie die herrliche Kathedrale verdankt ihren Ursprung der Benedictinerabtei S.; es ist keineswegs ausgemacht, daß erst 613 König Dagobert I. diese gründete (vgl. Dionysius, St.), aber er baute die Kirche, welche bis 1281 fortwährend verschönert und erweitert wurde, und eröffnete die lange Reihe der Könige und Prinzen, welche in diesem "Mausoleum von ganz Frankreich" ihre Ruhestätte fanden. Der erste Abt von S. war Dodo, der berühmteste Suger, der 36. des Stiftes, ein Zeitgenosse des hl. Bernhard. Unter dem 48. Abte, Mathäus von Vendome, wurden 1260 in S. für die Krönung des franz. Königspaares 2 kostbare Kronen niedergelegt. Der letzte eigentliche Abt war Aimar (gest. 1528), welchem fortan Commendaturäbte, namentlich aus dem Hause Lothringen, folgten. Die Hugenotten zerstörten 1567 S. fast gänzlich, die Abtei wurde 1614 Haupt einer Congregation von 9 Klöstern, um der bischöfl. Visitation auszuweichen, kam aber schon 1633 an die Mauriner u. verblieb denselben bis die Revolution von 1789 Aufhebung brachte. Die Ohnehosen meißelten den Königsstatuen in der Kirche die Köpfe ab, gossen aus dem Blei des Daches Kugeln und zerstreuten die Gebeine der Herrscher Frankreichs. Napoleon I. bestimmte S. wiederum zum Begräbnißort der frz. Regenten, Ludwig XVIII. setzte die Gebeine der gemordeten Königsfamilie in S. bei, stattete die Abtei neu aus und bevölkerte sie mit den ersten Canonikern Frankreichs, denen ein Bischof vorstand; Louis Philippe machte daraus eine Versorgungsanstalt für emeritirte Bischöfe u. solche in partibus. Auch das von Napoleon I. 1810 errichtete Erziehungsinstitut für Saint Albans (Sent Allbens), engl., s. Albans. St. Amand (– Amang); belg. Flecken an der Schelde mit 3600 E. – S. A.-les-Eaux, frz. Stadt. 3 St. von Valenciennes, mit 9000 E., besuchtem Mineralbad. – S. A. Mont rond, frz. Stadt im Depart. Cher, mit 8400 E., gutem Wein. St. Andrews (– Andruhs), schott. Stadt in der Grafschaft Fife, mit Hafen, einer alten Universität, 5000 E., warmen Bädern. St. Arnaud, s. Leroy de St. Arnaud; vgl. Karl Zell: „Bilder aus der Gegenwart. Des Marschalls von S. A. Leben und Charakter nach seinen Briefen etc.“, Freiburg 1856. St. Barthelemy, eine der Kleinen Antillen. 3 □M. groß mit 10000 E., 1784 von Frankreich an Schweden abgetreten; Hauptort Gustavia mit dem Freihafen Carmage. St. Brieuc (– Briöhk), Hauptstadt des franz. Depart. der Nordküsten, am gleichnamigen Meerbusen, Bischofssitz, hat 14000 E., Seefahrt und Fischerei. St. Chamond (– Schamong), frz. Stadt im Depart. 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Marschall, s. Gouvion. St. Davids (– Dewids), engl. Stadt in Südwales mit uralter Kathedrale, 3200 E., Mineralbädern. St. Denis (Sängdnih), frz. Stadt am rechten Seineufer, 11/2 St. von Paris, mit 10000 E., Kattunfabriken, Schafhandel. Der Ort sowie die herrliche Kathedrale verdankt ihren Ursprung der Benedictinerabtei S.; es ist keineswegs ausgemacht, daß erst 613 König Dagobert I. diese gründete (vgl. Dionysius, St.), aber er baute die Kirche, welche bis 1281 fortwährend verschönert und erweitert wurde, und eröffnete die lange Reihe der Könige und Prinzen, welche in diesem „Mausoleum von ganz Frankreich“ ihre Ruhestätte fanden. Der erste Abt von S. war Dodo, der berühmteste Suger, der 36. des Stiftes, ein Zeitgenosse des hl. Bernhard. Unter dem 48. Abte, Mathäus von Vendôme, wurden 1260 in S. für die Krönung des franz. Königspaares 2 kostbare Kronen niedergelegt. 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Der letzte eigentliche Abt war Aimar (gest. 1528), welchem fortan Commendaturäbte, namentlich aus dem Hause Lothringen, folgten. Die Hugenotten zerstörten 1567 S. fast gänzlich, die Abtei wurde 1614 Haupt einer Congregation von 9 Klöstern, um der bischöfl. Visitation auszuweichen, kam aber schon 1633 an die Mauriner u. verblieb denselben bis die Revolution von 1789 Aufhebung brachte. Die Ohnehosen meißelten den Königsstatuen in der Kirche die Köpfe ab, gossen aus dem Blei des Daches Kugeln und zerstreuten die Gebeine der Herrscher Frankreichs. Napoleon I. bestimmte S. wiederum zum Begräbnißort der frz. 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Saint Albans (Sent Allbens), engl., s. Albans.
St. Amand (– Amang); belg. Flecken an der Schelde mit 3600 E. – S. A.-les-Eaux, frz. Stadt. 3 St. von Valenciennes, mit 9000 E., besuchtem Mineralbad. – S. A. Mont rond, frz. Stadt im Depart. Cher, mit 8400 E., gutem Wein.
St. Andrews (– Andruhs), schott. Stadt in der Grafschaft Fife, mit Hafen, einer alten Universität, 5000 E., warmen Bädern.
St. Arnaud, s. Leroy de St. Arnaud; vgl. Karl Zell: „Bilder aus der Gegenwart. Des Marschalls von S. A. Leben und Charakter nach seinen Briefen etc.“, Freiburg 1856.
St. Barthelemy, eine der Kleinen Antillen. 3 □M. groß mit 10000 E., 1784 von Frankreich an Schweden abgetreten; Hauptort Gustavia mit dem Freihafen Carmage.
St. Brieuc (– Briöhk), Hauptstadt des franz. Depart. der Nordküsten, am gleichnamigen Meerbusen, Bischofssitz, hat 14000 E., Seefahrt und Fischerei.
St. Chamond (– Schamong), frz. Stadt im Depart. Loire, mit 8900 E., lebhafter Fabrikation.
St. Christoph, St. Christophers Island, St. Kilts, eine der Kleinen Antillen, 3 □M. groß mit 23000 E., der festen Hafenstadt Basseterre; früher frz. ist S. C. seit 1713 englisch.
St. Claude (– Klohd), frz. Stadt im Departem. Jura, Bischofssitz, hat 5900 E.
St. Cloud (– Kluh), Stadt an der Seine, 13/4 St. von Versailles, mit Paris durch eine Eisenbahn verbunden, hat 4000 E., kaiserl. Schloß mit schönem Park, viele Landhäuser reicher Pariser.
St. Croix (– Kroa), Santa Cruz, eine der Kleinen Antillen, 31/2 □M. groß, mit 23000 E., 1733 von Frankreich an die Dänen verkauft; Hauptstadt Christiansstadt mit 5000 E., Hafen; Herrnhuterstationen: Friedrichsthal, Friedensfeld und Friedensberg.
St. Cyr (– Sir), Dorf in dem Park von Versailles, früher mit einem Erziehungsinstitut für adelige Fräulein, von der Maintenon gestiftet, in der ersten Revolution aufgehoben. 1806 in eine Militärschule verwandelt.
St. Cyr, Louis Gouvion, Marquis de, napoleon. Marschall, s. Gouvion.
St. Davids (– Dewids), engl. Stadt in Südwales mit uralter Kathedrale, 3200 E., Mineralbädern.
St. Denis (Sängdnih), frz. Stadt am rechten Seineufer, 11/2 St. von Paris, mit 10000 E., Kattunfabriken, Schafhandel. Der Ort sowie die herrliche Kathedrale verdankt ihren Ursprung der Benedictinerabtei S.; es ist keineswegs ausgemacht, daß erst 613 König Dagobert I. diese gründete (vgl. Dionysius, St.), aber er baute die Kirche, welche bis 1281 fortwährend verschönert und erweitert wurde, und eröffnete die lange Reihe der Könige und Prinzen, welche in diesem „Mausoleum von ganz Frankreich“ ihre Ruhestätte fanden. Der erste Abt von S. war Dodo, der berühmteste Suger, der 36. des Stiftes, ein Zeitgenosse des hl. Bernhard. Unter dem 48. Abte, Mathäus von Vendôme, wurden 1260 in S. für die Krönung des franz. Königspaares 2 kostbare Kronen niedergelegt. Der letzte eigentliche Abt war Aimar (gest. 1528), welchem fortan Commendaturäbte, namentlich aus dem Hause Lothringen, folgten. Die Hugenotten zerstörten 1567 S. fast gänzlich, die Abtei wurde 1614 Haupt einer Congregation von 9 Klöstern, um der bischöfl. Visitation auszuweichen, kam aber schon 1633 an die Mauriner u. verblieb denselben bis die Revolution von 1789 Aufhebung brachte. Die Ohnehosen meißelten den Königsstatuen in der Kirche die Köpfe ab, gossen aus dem Blei des Daches Kugeln und zerstreuten die Gebeine der Herrscher Frankreichs. Napoleon I. bestimmte S. wiederum zum Begräbnißort der frz. Regenten, Ludwig XVIII. setzte die Gebeine der gemordeten Königsfamilie in S. bei, stattete die Abtei neu aus und bevölkerte sie mit den ersten Canonikern Frankreichs, denen ein Bischof vorstand; Louis Philippe machte daraus eine Versorgungsanstalt für emeritirte Bischöfe u. solche in partibus. Auch das von Napoleon I. 1810 errichtete Erziehungsinstitut für
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