Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.Seidenpflanze, Asclepias syriaca. s. Asclepiadeae. Seidenraupe u. Seidenzucht. Die S. ist die Raupe eines ursprünglich in China und Indien einheimischen Nachtfalters, des Seidenspinners (Bombyx mori). Er ist schmutzig weiß mit bräunlichen Adern und einem halbmondförmigen Fleck auf den Vorderflügeln, 13/4'' breit, 3/4'' lang. Die Raupe ist unansehnlich, nackt, weiß glänzend und mit einem Horne auf dem letzten Ring, an der Unterlippe mit einem Spinnorgan. Die Raupen leben von den Blättern des weißen oder schwarzen Maulbeerbaums und die Möglichkeit ihrer Zucht hängt hauptsächlich vom Fortkommen desselben im Freien ab. Sie erfordern nach dem Klima ihres Vaterlandes eine warme und trockene Luft, weßhalb sich die natürlichen Bedingungen ihres Gedeihens nur in warmen Ländern finden (Spanien, Südfrankreich, Italien, Orient). Wo die gehörige Wärme der Luft fehlt, muß sie künstlich in geschlossenen Räumen erzeugt werden; deßhalb hat die Seidenzucht in Deutschland viele Schwierigkeiten. Das Männchen des Schmetterlings stirbt bald nach der Begattung; das Weibchen legt 200-300 Eier, welche man bis zum Beginn der Zucht an einem kühlen Orte aufbewahrt. Diese beginnt, sobald der Maulbeerbaum Blätter treibt. Es werden nun die Eier einer Temperatur von 14-16°R. ausgesetzt; etwa nach 14 Tagen kriechen dann die Raupen aus, ziehen sogleich auf die schon bereit liegenden Blätter und werden mit diesen auf Hürden getragen, auf denen zur Einspinnung Bündel von Reisig befestigt sind. Das Leben der Raupe dauert 6-7 Wochen, mit 5 Perioden, darunter 4 Häutungen. Kurz vor jeder Häutung hört sie auf zu fressen; am gefräßigsten ist sie in der letzten Periode. Am Ende dieser kriechen sie auf die Reisbündel und spinnen sich daselbst ein. Seidenschwanz (Bombycilla), Vogelgattung aus der Ordnung der Allesfressenden, mit kurzem, 3kantigem Schnabel und einem kleinen Ausschnitt am Unterkiefer; der europ. S., Kriegsvogel (B. garrula), schön weinroth mit schwarzer Kehle, fast so groß wie der Staar, sehr gefräßig, kommt in manchen Jahren gegen Ende November in großen Schaaren nach Deutschland, im Februar u. März wieder verschwindend. Man glaubt, daß seine Heimath im hohen Norden sei. Seidl, Joh. Gabriel, ein trefflicher österreich. Dichter, geb. 1801 zu Wien, 1829 Gymnasiallehrer zu Cilli, 1810 Custos des Münzen- und Antikencabinets, auch Akademiker zu Wien. Seine Erzählungen haben keine hervorragende Bedeutung, dagegen erscheint er in seinen Gedichten (1826), Bifolien (1836, 4. Auflage 1849) in den Liedern der Nacht u. s. f. "als ansprechender Dichter des Gemüthes von schöner und getragener Form" und ist außerdem ein ausgezeichneter Dialectdichter (Gedichte in österr. Mundart, 4. Aufl. 1818), dessen Flinserln, Gsangln u. dgl. jetzt schon vielfach im Volksmunde leben. Von seinen kleinen Schauspielen fanden "'s letzte Fensterln" u. "Drei Jahre nach'm letzten Fensterln" ungetheilten Beifall. Seidler, Joh. Friedr. Aug., geb. 1779 zu Osterfeld bei Zeitz, 1817-24 Professor der griech. Literatur zu Halle, gest. 1851 im Privatstande, ausgezeichneter Philolog aus der Hermann'schen Schule; Hauptwerk: "De versibus dochmiacis" Leipzig 1818. Seidschütz, Saidschütz, böhmisches Dorf in der Bez.-Hauptmannschaft Brüx, mit 300 E. und einer weltbekannten Bitterwasserquelle. Seife, Zusammensetzung aus Fett u. Oel mit Kali und Natron, in Wasser und Weingeist auflösbar, mit der Eigenschaft fettige u. harzige Substanzen aufzulösen und in Wasser aufnehmbar zu machen, daher allgemein zum Waschen gebraucht. Indessen verbindet sich nicht die ganze Fettsubstanz mit der chemischen Base, sondern nur die Fettsäure; Fettsäure mit Kali allein bildet die Schmier-S.; die gewöhnliche harte, weiße S. besteht aus stearin- od. margarinsaurem Natron. Man unterscheidet nach der Fettsubstanz Oel- u. Talg-S.n, nach der chemischen Base Kali- und Natron-S. Vgl. Fett, Elain, Glycerin, Margarin, Stearin. Seidenpflanze, Asclepias syriaca. s. Asclepiadeae. Seidenraupe u. Seidenzucht. Die S. ist die Raupe eines ursprünglich in China und Indien einheimischen Nachtfalters, des Seidenspinners (Bombyx mori). Er ist schmutzig weiß mit bräunlichen Adern und einem halbmondförmigen Fleck auf den Vorderflügeln, 13/4'' breit, 3/4'' lang. Die Raupe ist unansehnlich, nackt, weiß glänzend und mit einem Horne auf dem letzten Ring, an der Unterlippe mit einem Spinnorgan. Die Raupen leben von den Blättern des weißen oder schwarzen Maulbeerbaums und die Möglichkeit ihrer Zucht hängt hauptsächlich vom Fortkommen desselben im Freien ab. Sie erfordern nach dem Klima ihres Vaterlandes eine warme und trockene Luft, weßhalb sich die natürlichen Bedingungen ihres Gedeihens nur in warmen Ländern finden (Spanien, Südfrankreich, Italien, Orient). Wo die gehörige Wärme der Luft fehlt, muß sie künstlich in geschlossenen Räumen erzeugt werden; deßhalb hat die Seidenzucht in Deutschland viele Schwierigkeiten. Das Männchen des Schmetterlings stirbt bald nach der Begattung; das Weibchen legt 200–300 Eier, welche man bis zum Beginn der Zucht an einem kühlen Orte aufbewahrt. Diese beginnt, sobald der Maulbeerbaum Blätter treibt. Es werden nun die Eier einer Temperatur von 14–16°R. ausgesetzt; etwa nach 14 Tagen kriechen dann die Raupen aus, ziehen sogleich auf die schon bereit liegenden Blätter und werden mit diesen auf Hürden getragen, auf denen zur Einspinnung Bündel von Reisig befestigt sind. Das Leben der Raupe dauert 6–7 Wochen, mit 5 Perioden, darunter 4 Häutungen. Kurz vor jeder Häutung hört sie auf zu fressen; am gefräßigsten ist sie in der letzten Periode. Am Ende dieser kriechen sie auf die Reisbündel und spinnen sich daselbst ein. Seidenschwanz (Bombycilla), Vogelgattung aus der Ordnung der Allesfressenden, mit kurzem, 3kantigem Schnabel und einem kleinen Ausschnitt am Unterkiefer; der europ. S., Kriegsvogel (B. garrula), schön weinroth mit schwarzer Kehle, fast so groß wie der Staar, sehr gefräßig, kommt in manchen Jahren gegen Ende November in großen Schaaren nach Deutschland, im Februar u. März wieder verschwindend. Man glaubt, daß seine Heimath im hohen Norden sei. Seidl, Joh. Gabriel, ein trefflicher österreich. Dichter, geb. 1801 zu Wien, 1829 Gymnasiallehrer zu Cilli, 1810 Custos des Münzen- und Antikencabinets, auch Akademiker zu Wien. Seine Erzählungen haben keine hervorragende Bedeutung, dagegen erscheint er in seinen Gedichten (1826), Bifolien (1836, 4. Auflage 1849) in den Liedern der Nacht u. s. f. „als ansprechender Dichter des Gemüthes von schöner und getragener Form“ und ist außerdem ein ausgezeichneter Dialectdichter (Gedichte in österr. Mundart, 4. Aufl. 1818), dessen Flinserln, Gsangln u. dgl. jetzt schon vielfach im Volksmunde leben. Von seinen kleinen Schauspielen fanden „'s letzte Fensterln“ u. „Drei Jahre nach'm letzten Fensterln“ ungetheilten Beifall. Seidler, Joh. Friedr. Aug., geb. 1779 zu Osterfeld bei Zeitz, 1817–24 Professor der griech. Literatur zu Halle, gest. 1851 im Privatstande, ausgezeichneter Philolog aus der Hermann'schen Schule; Hauptwerk: „De versibus dochmiacis“ Leipzig 1818. Seidschütz, Saidschütz, böhmisches Dorf in der Bez.-Hauptmannschaft Brüx, mit 300 E. und einer weltbekannten Bitterwasserquelle. Seife, Zusammensetzung aus Fett u. Oel mit Kali und Natron, in Wasser und Weingeist auflösbar, mit der Eigenschaft fettige u. harzige Substanzen aufzulösen und in Wasser aufnehmbar zu machen, daher allgemein zum Waschen gebraucht. Indessen verbindet sich nicht die ganze Fettsubstanz mit der chemischen Base, sondern nur die Fettsäure; Fettsäure mit Kali allein bildet die Schmier-S.; die gewöhnliche harte, weiße S. besteht aus stearin- od. margarinsaurem Natron. Man unterscheidet nach der Fettsubstanz Oel- u. Talg-S.n, nach der chemischen Base Kali- und Natron-S. Vgl. Fett, Elain, Glycerin, Margarin, Stearin. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p> <pb facs="#f0177" n="176"/> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Seidenpflanze</hi>, <hi rendition="#i">Asclepias syriaca.</hi> s. <hi rendition="#i">Asclepiadeae.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Seidenraupe</hi> u. <hi rendition="#g">Seidenzucht.</hi> Die S. ist die Raupe eines ursprünglich in China und Indien einheimischen Nachtfalters, des Seidenspinners <hi rendition="#i">(Bombyx mori)</hi>. Er ist schmutzig weiß mit bräunlichen Adern und einem halbmondförmigen Fleck auf den Vorderflügeln, 1<hi rendition="#sup">3</hi>/<hi rendition="#sub">4</hi>'' breit, <hi rendition="#sup">3</hi>/<hi rendition="#sub">4</hi>'' lang. Die Raupe ist unansehnlich, nackt, weiß glänzend und mit einem Horne auf dem letzten Ring, an der Unterlippe mit einem Spinnorgan. Die Raupen leben von den Blättern des weißen oder schwarzen Maulbeerbaums und die Möglichkeit ihrer Zucht hängt hauptsächlich vom Fortkommen desselben im Freien ab. Sie erfordern nach dem Klima ihres Vaterlandes eine warme und trockene Luft, weßhalb sich die natürlichen Bedingungen ihres Gedeihens nur in warmen Ländern finden (Spanien, Südfrankreich, Italien, Orient). Wo die gehörige Wärme der Luft fehlt, muß sie künstlich in geschlossenen Räumen erzeugt werden; deßhalb hat die Seidenzucht in Deutschland viele Schwierigkeiten. Das Männchen des Schmetterlings stirbt bald nach der Begattung; das Weibchen legt 200–300 Eier, welche man bis zum Beginn der Zucht an einem kühlen Orte aufbewahrt. Diese beginnt, sobald der Maulbeerbaum Blätter treibt. Es werden nun die Eier einer Temperatur von 14–16°<hi rendition="#i">R.</hi> ausgesetzt; etwa nach 14 Tagen kriechen dann die Raupen aus, ziehen sogleich auf die schon bereit liegenden Blätter und werden mit diesen auf Hürden getragen, auf denen zur Einspinnung Bündel von Reisig befestigt sind. Das Leben der Raupe dauert 6–7 Wochen, mit 5 Perioden, darunter 4 Häutungen. Kurz vor jeder Häutung hört sie auf zu fressen; am gefräßigsten ist sie in der letzten Periode. Am Ende dieser kriechen sie auf die Reisbündel und spinnen sich daselbst ein.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Seidenschwanz</hi><hi rendition="#i">(Bombycilla),</hi> Vogelgattung aus der Ordnung der Allesfressenden, mit kurzem, 3kantigem Schnabel und einem kleinen Ausschnitt am Unterkiefer; der <hi rendition="#g">europ. S., Kriegsvogel</hi> <hi rendition="#i">(B. garrula)</hi>, schön weinroth mit schwarzer Kehle, fast so groß wie der Staar, sehr gefräßig, kommt in manchen Jahren gegen Ende November in großen Schaaren nach Deutschland, im Februar u. März wieder verschwindend. Man glaubt, daß seine Heimath im hohen Norden sei.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Seidl</hi>, Joh. Gabriel, ein trefflicher österreich. Dichter, geb. 1801 zu Wien, 1829 Gymnasiallehrer zu Cilli, 1810 Custos des Münzen- und Antikencabinets, auch Akademiker zu Wien. Seine Erzählungen haben keine hervorragende Bedeutung, dagegen erscheint er in seinen Gedichten (1826), Bifolien (1836, 4. Auflage 1849) in den Liedern der Nacht u. s. f. „als ansprechender Dichter des Gemüthes von schöner und getragener Form“ und ist außerdem ein ausgezeichneter Dialectdichter (Gedichte in österr. Mundart, 4. Aufl. 1818), dessen Flinserln, Gsangln u. dgl. jetzt schon vielfach im Volksmunde leben. Von seinen kleinen Schauspielen fanden „'s letzte Fensterln“ u. „Drei Jahre nach'm letzten Fensterln“ ungetheilten Beifall.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Seidler</hi>, Joh. Friedr. Aug., geb. 1779 zu Osterfeld bei Zeitz, 1817–24 Professor der griech. Literatur zu Halle, gest. 1851 im Privatstande, ausgezeichneter Philolog aus der Hermann'schen Schule; Hauptwerk: „<hi rendition="#i">De versibus dochmiacis</hi>“ Leipzig 1818.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Seidschütz</hi>, <hi rendition="#g">Saidschütz</hi>, böhmisches Dorf in der Bez.-Hauptmannschaft Brüx, mit 300 E. und einer weltbekannten Bitterwasserquelle.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Seife</hi>, Zusammensetzung aus Fett u. Oel mit Kali und Natron, in Wasser und Weingeist auflösbar, mit der Eigenschaft fettige u. harzige Substanzen aufzulösen und in Wasser aufnehmbar zu machen, daher allgemein zum Waschen gebraucht. Indessen verbindet sich nicht die ganze Fettsubstanz mit der chemischen Base, sondern nur die Fettsäure; Fettsäure mit Kali allein bildet die <hi rendition="#g">Schmier</hi>-S.; die gewöhnliche harte, weiße S. besteht aus stearin- od. margarinsaurem Natron. Man unterscheidet nach der Fettsubstanz Oel- u. <hi rendition="#g">Talg-S.</hi>n, nach der chemischen Base <hi rendition="#g">Kali</hi>- und <hi rendition="#g">Natron</hi>-S. Vgl. Fett, Elain, Glycerin, Margarin, Stearin. </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [176/0177]
Seidenpflanze, Asclepias syriaca. s. Asclepiadeae.
Seidenraupe u. Seidenzucht. Die S. ist die Raupe eines ursprünglich in China und Indien einheimischen Nachtfalters, des Seidenspinners (Bombyx mori). Er ist schmutzig weiß mit bräunlichen Adern und einem halbmondförmigen Fleck auf den Vorderflügeln, 13/4'' breit, 3/4'' lang. Die Raupe ist unansehnlich, nackt, weiß glänzend und mit einem Horne auf dem letzten Ring, an der Unterlippe mit einem Spinnorgan. Die Raupen leben von den Blättern des weißen oder schwarzen Maulbeerbaums und die Möglichkeit ihrer Zucht hängt hauptsächlich vom Fortkommen desselben im Freien ab. Sie erfordern nach dem Klima ihres Vaterlandes eine warme und trockene Luft, weßhalb sich die natürlichen Bedingungen ihres Gedeihens nur in warmen Ländern finden (Spanien, Südfrankreich, Italien, Orient). Wo die gehörige Wärme der Luft fehlt, muß sie künstlich in geschlossenen Räumen erzeugt werden; deßhalb hat die Seidenzucht in Deutschland viele Schwierigkeiten. Das Männchen des Schmetterlings stirbt bald nach der Begattung; das Weibchen legt 200–300 Eier, welche man bis zum Beginn der Zucht an einem kühlen Orte aufbewahrt. Diese beginnt, sobald der Maulbeerbaum Blätter treibt. Es werden nun die Eier einer Temperatur von 14–16°R. ausgesetzt; etwa nach 14 Tagen kriechen dann die Raupen aus, ziehen sogleich auf die schon bereit liegenden Blätter und werden mit diesen auf Hürden getragen, auf denen zur Einspinnung Bündel von Reisig befestigt sind. Das Leben der Raupe dauert 6–7 Wochen, mit 5 Perioden, darunter 4 Häutungen. Kurz vor jeder Häutung hört sie auf zu fressen; am gefräßigsten ist sie in der letzten Periode. Am Ende dieser kriechen sie auf die Reisbündel und spinnen sich daselbst ein.
Seidenschwanz (Bombycilla), Vogelgattung aus der Ordnung der Allesfressenden, mit kurzem, 3kantigem Schnabel und einem kleinen Ausschnitt am Unterkiefer; der europ. S., Kriegsvogel (B. garrula), schön weinroth mit schwarzer Kehle, fast so groß wie der Staar, sehr gefräßig, kommt in manchen Jahren gegen Ende November in großen Schaaren nach Deutschland, im Februar u. März wieder verschwindend. Man glaubt, daß seine Heimath im hohen Norden sei.
Seidl, Joh. Gabriel, ein trefflicher österreich. Dichter, geb. 1801 zu Wien, 1829 Gymnasiallehrer zu Cilli, 1810 Custos des Münzen- und Antikencabinets, auch Akademiker zu Wien. Seine Erzählungen haben keine hervorragende Bedeutung, dagegen erscheint er in seinen Gedichten (1826), Bifolien (1836, 4. Auflage 1849) in den Liedern der Nacht u. s. f. „als ansprechender Dichter des Gemüthes von schöner und getragener Form“ und ist außerdem ein ausgezeichneter Dialectdichter (Gedichte in österr. Mundart, 4. Aufl. 1818), dessen Flinserln, Gsangln u. dgl. jetzt schon vielfach im Volksmunde leben. Von seinen kleinen Schauspielen fanden „'s letzte Fensterln“ u. „Drei Jahre nach'm letzten Fensterln“ ungetheilten Beifall.
Seidler, Joh. Friedr. Aug., geb. 1779 zu Osterfeld bei Zeitz, 1817–24 Professor der griech. Literatur zu Halle, gest. 1851 im Privatstande, ausgezeichneter Philolog aus der Hermann'schen Schule; Hauptwerk: „De versibus dochmiacis“ Leipzig 1818.
Seidschütz, Saidschütz, böhmisches Dorf in der Bez.-Hauptmannschaft Brüx, mit 300 E. und einer weltbekannten Bitterwasserquelle.
Seife, Zusammensetzung aus Fett u. Oel mit Kali und Natron, in Wasser und Weingeist auflösbar, mit der Eigenschaft fettige u. harzige Substanzen aufzulösen und in Wasser aufnehmbar zu machen, daher allgemein zum Waschen gebraucht. Indessen verbindet sich nicht die ganze Fettsubstanz mit der chemischen Base, sondern nur die Fettsäure; Fettsäure mit Kali allein bildet die Schmier-S.; die gewöhnliche harte, weiße S. besteht aus stearin- od. margarinsaurem Natron. Man unterscheidet nach der Fettsubstanz Oel- u. Talg-S.n, nach der chemischen Base Kali- und Natron-S. Vgl. Fett, Elain, Glycerin, Margarin, Stearin.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |