Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.mannigfach, meistens im Gehirn liegend. Schwindsucht, s. Darrsucht, Auszehrung. Schwinge, linker, auf eine kurze Strecke schiffbarer Nebenfluß der Elbe, mündet unterhalb Stade. Schwingfeste, in einigen schweizer. Gebirgsthälern volksthümliches Kampfspiel, wobei sich die stärksten und gewandtesten jungen Männer in einem regelmäßigen Ringen messen. Schwingung, s. Oscillation u. Vibration. Schwulst, s. Bombast. Schwungkraft, Centrifugalkraft, s. Centralbewegung. Schwungrad, in der Mechanik ein Rad von verhältnißmäßig bedeutender Schwere, welches dazu bestimmt ist, die Unregelmäßigkeiten im Gang einer Maschine, die durch Ungleichmäßigkeiten theils der treibenden Kraft, theils der zu überwindenden Last erzeugt werden, auszugleichen und so Gleichförmigkeit in den Gang der Maschine zu bringen. Diese Wirkung des S.es beruht darauf, daß es, einmal in Drehung versetzt, seine angenommene Geschwindigkeit einige Zeit gleichförmig beibehält in Folge des Beharrungsvermögens. Schwur, s. Eid. Schwyz, einer der Centralkantone der Schweiz, von Glarus, dem Vierwaldstättersee, Luzern, Zug, Zürich und St. Gallen begränzt, 16 #M. groß, mit 44000 kath. E. S. ist Gebirgsland, jedoch übersteigen nur wenige Kuppen 6000', das Gebirge hat deßwegen vortreffliche Alpenweiden und ernährt einen ausgezeichneten Rindviehschlag; in den Thälern wird außerordentlich viel Obst gebaut. Die Verfassung ist die repräsentativ-demokratische. Der Hauptort S., ein schön gelegener und wohlgebauter Flecken am Fuße des 5870' hohen, mit Felsstürzen drohenden Mythen, mit 5400 E., schöner Kirche. - S. war unter den 3 Urkantonen der stärkste, bewirkte die Aufnahme von Zug und Glarus in den Bund, unterstützte die Appenzeller, war die Seele des Kriegs von 1440-46, daher die Eidgenossen vom Auslande Schweizer genannt wurden und allmälig sich selbst so nannten. Nach 1815 behielt der Kanton seine rein demokratische Verfassung, da aber die vor 1798 nicht gleichberechtigten Bezirke (Einsiedeln, die March, Gersau) in der Landsgemeinde den "altgefreiten S.ern" oft in Opposition gegenüberstanden, die bis zur Landestrennung gehen wollte, wurde 1846 die Landsgemeinde aufgehoben und die repräsentative Demokratie eingeführt. Sciacca (Schaka), sicilische Hafenstadt an der Südküste, mit schöner Kathedrale, 15000 E., lebhaftem Handel. Scicli (Schikli), sicilische Hafenstadt auf der Ostküste, mit 9800 E. Sciglio (Schiljo), das alte Scylla, neapolit. Stadt mit Fort an der Meerenge von Messina, tief zwischen Bergen gelegen, mit 4600 E., Thunfischfang, Oel-, Seide- u. Weinbau. Dabei das Vorgebirge Scilla, ein 200' hoher Felsen; vergl. Charybdis. Scilla, s. Meerzwiebel. Scillyinseln (Sill-), frz. Sorlingues, Inselgruppe an der Westküste Englands, dem Cap Landsend gegenüber, 145 Inseln, wovon 6 bewohnt (2600 E.). Scintilla, lat., Funken; scintilliren, funkeln; Scintillation, das Funkeln, Funkensprühen. Sciolto (schi-), ital., in der Musik: mit freiem, leichtem Vortrag. Scioppius, latinisirter Name des Kaspar Schoppe, eines außerordentlich fruchtbaren und mit kritischem Talent ausgestatteten, aber auch unausstehlich schmähsüchtigen Schriftstellers. Geb. 1576 zu Neumarkt in der Oberpfalz, machte er vielseitige Studien, trat sehr früh mit Werken auf und entfaltete seine Virtuosität im Schimpfen, wurde 1598 zu Rom kathol., blieb aber der "grammatische Hund", wie ihn seine zahlreichen Gegner nannten. Er schonte keinen Gelehrten seiner Zeit u. biß sich namentlich mit I. Scaliger wüthend herum, ja er ließ dem Cicero im Grabe keine Ruhe, sondern warf ihm Barbarismen vor; mit dem ausdauerndsten Grimme aber schleuderte er eine Schrift nach der andern gegen die Protestanten und Jesuiten (Anatomia Societatis, Jesuita exenteratus, flagellum Jesuiticum etc.). mannigfach, meistens im Gehirn liegend. Schwindsucht, s. Darrsucht, Auszehrung. Schwinge, linker, auf eine kurze Strecke schiffbarer Nebenfluß der Elbe, mündet unterhalb Stade. Schwingfeste, in einigen schweizer. Gebirgsthälern volksthümliches Kampfspiel, wobei sich die stärksten und gewandtesten jungen Männer in einem regelmäßigen Ringen messen. Schwingung, s. Oscillation u. Vibration. Schwulst, s. Bombast. Schwungkraft, Centrifugalkraft, s. Centralbewegung. Schwungrad, in der Mechanik ein Rad von verhältnißmäßig bedeutender Schwere, welches dazu bestimmt ist, die Unregelmäßigkeiten im Gang einer Maschine, die durch Ungleichmäßigkeiten theils der treibenden Kraft, theils der zu überwindenden Last erzeugt werden, auszugleichen und so Gleichförmigkeit in den Gang der Maschine zu bringen. Diese Wirkung des S.es beruht darauf, daß es, einmal in Drehung versetzt, seine angenommene Geschwindigkeit einige Zeit gleichförmig beibehält in Folge des Beharrungsvermögens. Schwur, s. Eid. Schwyz, einer der Centralkantone der Schweiz, von Glarus, dem Vierwaldstättersee, Luzern, Zug, Zürich und St. Gallen begränzt, 16 □M. groß, mit 44000 kath. E. S. ist Gebirgsland, jedoch übersteigen nur wenige Kuppen 6000', das Gebirge hat deßwegen vortreffliche Alpenweiden und ernährt einen ausgezeichneten Rindviehschlag; in den Thälern wird außerordentlich viel Obst gebaut. Die Verfassung ist die repräsentativ-demokratische. Der Hauptort S., ein schön gelegener und wohlgebauter Flecken am Fuße des 5870' hohen, mit Felsstürzen drohenden Mythen, mit 5400 E., schöner Kirche. – S. war unter den 3 Urkantonen der stärkste, bewirkte die Aufnahme von Zug und Glarus in den Bund, unterstützte die Appenzeller, war die Seele des Kriegs von 1440–46, daher die Eidgenossen vom Auslande Schweizer genannt wurden und allmälig sich selbst so nannten. Nach 1815 behielt der Kanton seine rein demokratische Verfassung, da aber die vor 1798 nicht gleichberechtigten Bezirke (Einsiedeln, die March, Gersau) in der Landsgemeinde den „altgefreiten S.ern“ oft in Opposition gegenüberstanden, die bis zur Landestrennung gehen wollte, wurde 1846 die Landsgemeinde aufgehoben und die repräsentative Demokratie eingeführt. Sciacca (Schaka), sicilische Hafenstadt an der Südküste, mit schöner Kathedrale, 15000 E., lebhaftem Handel. Scicli (Schikli), sicilische Hafenstadt auf der Ostküste, mit 9800 E. Sciglio (Schiljo), das alte Scylla, neapolit. Stadt mit Fort an der Meerenge von Messina, tief zwischen Bergen gelegen, mit 4600 E., Thunfischfang, Oel-, Seide- u. Weinbau. Dabei das Vorgebirge Scilla, ein 200' hoher Felsen; vergl. Charybdis. Scilla, s. Meerzwiebel. Scillyinseln (Sill–), frz. Sorlingues, Inselgruppe an der Westküste Englands, dem Cap Landsend gegenüber, 145 Inseln, wovon 6 bewohnt (2600 E.). Scintilla, lat., Funken; scintilliren, funkeln; Scintillation, das Funkeln, Funkensprühen. Sciolto (schi–), ital., in der Musik: mit freiem, leichtem Vortrag. Scioppius, latinisirter Name des Kaspar Schoppe, eines außerordentlich fruchtbaren und mit kritischem Talent ausgestatteten, aber auch unausstehlich schmähsüchtigen Schriftstellers. Geb. 1576 zu Neumarkt in der Oberpfalz, machte er vielseitige Studien, trat sehr früh mit Werken auf und entfaltete seine Virtuosität im Schimpfen, wurde 1598 zu Rom kathol., blieb aber der „grammatische Hund“, wie ihn seine zahlreichen Gegner nannten. Er schonte keinen Gelehrten seiner Zeit u. biß sich namentlich mit I. Scaliger wüthend herum, ja er ließ dem Cicero im Grabe keine Ruhe, sondern warf ihm Barbarismen vor; mit dem ausdauerndsten Grimme aber schleuderte er eine Schrift nach der andern gegen die Protestanten und Jesuiten (Anatomia Societatis, Jesuita exenteratus, flagellum Jesuiticum etc.). <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0159" n="158"/> mannigfach, meistens im Gehirn liegend.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Schwindsucht</hi>, s. 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Nach 1815 behielt der Kanton seine rein demokratische Verfassung, da aber die vor 1798 nicht gleichberechtigten Bezirke (Einsiedeln, die March, Gersau) in der Landsgemeinde den „altgefreiten S.ern“ oft in Opposition gegenüberstanden, die bis zur Landestrennung gehen wollte, wurde 1846 die Landsgemeinde aufgehoben und die repräsentative Demokratie eingeführt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Sciacca</hi> (Schaka), sicilische Hafenstadt an der Südküste, mit schöner Kathedrale, 15000 E., lebhaftem Handel.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Scicli</hi> (Schikli), sicilische Hafenstadt auf der Ostküste, mit 9800 E.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Sciglio</hi> (Schiljo), das alte <hi rendition="#i">Scylla</hi>, neapolit. Stadt mit Fort an der Meerenge von Messina, tief zwischen Bergen gelegen, mit 4600 E., Thunfischfang, Oel-, Seide- u. Weinbau. 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mannigfach, meistens im Gehirn liegend.
Schwindsucht, s. Darrsucht, Auszehrung.
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Schwingfeste, in einigen schweizer. Gebirgsthälern volksthümliches Kampfspiel, wobei sich die stärksten und gewandtesten jungen Männer in einem regelmäßigen Ringen messen.
Schwingung, s. Oscillation u. Vibration.
Schwulst, s. Bombast.
Schwungkraft, Centrifugalkraft, s. Centralbewegung.
Schwungrad, in der Mechanik ein Rad von verhältnißmäßig bedeutender Schwere, welches dazu bestimmt ist, die Unregelmäßigkeiten im Gang einer Maschine, die durch Ungleichmäßigkeiten theils der treibenden Kraft, theils der zu überwindenden Last erzeugt werden, auszugleichen und so Gleichförmigkeit in den Gang der Maschine zu bringen. Diese Wirkung des S.es beruht darauf, daß es, einmal in Drehung versetzt, seine angenommene Geschwindigkeit einige Zeit gleichförmig beibehält in Folge des Beharrungsvermögens.
Schwur, s. Eid.
Schwyz, einer der Centralkantone der Schweiz, von Glarus, dem Vierwaldstättersee, Luzern, Zug, Zürich und St. Gallen begränzt, 16 □M. groß, mit 44000 kath. E. S. ist Gebirgsland, jedoch übersteigen nur wenige Kuppen 6000', das Gebirge hat deßwegen vortreffliche Alpenweiden und ernährt einen ausgezeichneten Rindviehschlag; in den Thälern wird außerordentlich viel Obst gebaut. Die Verfassung ist die repräsentativ-demokratische. Der Hauptort S., ein schön gelegener und wohlgebauter Flecken am Fuße des 5870' hohen, mit Felsstürzen drohenden Mythen, mit 5400 E., schöner Kirche. – S. war unter den 3 Urkantonen der stärkste, bewirkte die Aufnahme von Zug und Glarus in den Bund, unterstützte die Appenzeller, war die Seele des Kriegs von 1440–46, daher die Eidgenossen vom Auslande Schweizer genannt wurden und allmälig sich selbst so nannten. Nach 1815 behielt der Kanton seine rein demokratische Verfassung, da aber die vor 1798 nicht gleichberechtigten Bezirke (Einsiedeln, die March, Gersau) in der Landsgemeinde den „altgefreiten S.ern“ oft in Opposition gegenüberstanden, die bis zur Landestrennung gehen wollte, wurde 1846 die Landsgemeinde aufgehoben und die repräsentative Demokratie eingeführt.
Sciacca (Schaka), sicilische Hafenstadt an der Südküste, mit schöner Kathedrale, 15000 E., lebhaftem Handel.
Scicli (Schikli), sicilische Hafenstadt auf der Ostküste, mit 9800 E.
Sciglio (Schiljo), das alte Scylla, neapolit. Stadt mit Fort an der Meerenge von Messina, tief zwischen Bergen gelegen, mit 4600 E., Thunfischfang, Oel-, Seide- u. Weinbau. Dabei das Vorgebirge Scilla, ein 200' hoher Felsen; vergl. Charybdis.
Scilla, s. Meerzwiebel.
Scillyinseln (Sill–), frz. Sorlingues, Inselgruppe an der Westküste Englands, dem Cap Landsend gegenüber, 145 Inseln, wovon 6 bewohnt (2600 E.).
Scintilla, lat., Funken; scintilliren, funkeln; Scintillation, das Funkeln, Funkensprühen.
Sciolto (schi–), ital., in der Musik: mit freiem, leichtem Vortrag.
Scioppius, latinisirter Name des Kaspar Schoppe, eines außerordentlich fruchtbaren und mit kritischem Talent ausgestatteten, aber auch unausstehlich schmähsüchtigen Schriftstellers. Geb. 1576 zu Neumarkt in der Oberpfalz, machte er vielseitige Studien, trat sehr früh mit Werken auf und entfaltete seine Virtuosität im Schimpfen, wurde 1598 zu Rom kathol., blieb aber der „grammatische Hund“, wie ihn seine zahlreichen Gegner nannten. Er schonte keinen Gelehrten seiner Zeit u. biß sich namentlich mit I. Scaliger wüthend herum, ja er ließ dem Cicero im Grabe keine Ruhe, sondern warf ihm Barbarismen vor; mit dem ausdauerndsten Grimme aber schleuderte er eine Schrift nach der andern gegen die Protestanten und Jesuiten (Anatomia Societatis, Jesuita exenteratus, flagellum Jesuiticum etc.).
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