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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Sternchen, bei noch milderer zu Flocken, die aus zusammengehäuften Sternchen bestehen. Daher in den Polargegenden der Schnee immer staubartig. Die Stärke des Schneefalls hängt von den Breitegraden und der Höhe ab, sie nimmt zu gegen die Pole, ab gegen den Aequator.


Schneeballenstrauch, s. Caprifoliaceae.


Schneeberg, sächs. Stadt im Erzgebirge, unweit der Mulde, mit 8400 E., Berg- und Hüttenbetrieb auf Silber, Kobalt, Wismuth, Nickel, Eisen, Vitriol, Arsenik, Fabrikation von Hofmannstropfen, Schnupftabak, Spitzenklöppelei, Spinnerei. - Der S.er Schnupftabak besteht aus verschiedenen feingeriebenen aromatischen Kräutern u. erregt heftiges Nießen.


Schneeberg, Name vieler höhern Berge. Der S. an der Gränze von Niederösterreich und Steyermark 6765' hoch, mit herrlicher Aussicht von mehr als 100 St. Durchmesser. - S. in den julischen Alpen, Krain, 8100' hoch, mit Aussicht bis an das adriat. Meer. - S. im Glatzergebirge, 3384' hoch, mit Säule als Gränzmarke zwischen Schlesien, Böhmen und Mähren.


Schneeeule (Strix nivea), eine Art der Tageulen, sehr groß, bis 21/2' lang, schneeweiß, lebt in der kalten Zone u. jagt Kaninchen, Hafen, Mäuse u. Geflügel.


Schneegans, Art der wilden Gans.


Schneeglöckchen, 2 Pflanzengattungen aus der Familie der Amaryllideae (s. d.); 1) Leucoium vernum, Frühlings-S., mit grasgrünen Blättern, meist einblütigem Schafte, L. aestivum, Sommer-S., mit mehrblütigem Schaft; 2) Galanthus nivalis, dem vorigen ähnlich, mit hängenden Blüten, in den Gärten.


Schneekopf, höchster Berg des Thüringer Waldes, 3049' hoch.


Schneekoppe, höchste Kuppe des Riesengebirgs, bei Hirschberg in Schlesien, 5010' hoch.


Schneelinie, die Gränze des ewigen Schnees, durch geographische Breite und örtliche Verhältnisse bedingt. Sie erhebt sich an der Nordseite des Himalaya bis 17000', am Chimborasso bis 17746', unter dem Aequator durchschnittlich auf 14760', in den Alpen 8000, unter 60° nördl. Breite 3684', unter 70° gegen 2500° und fällt unter 80° mit der Meereshöhe zusammen.


Schneeschuhe, in Skandinavien, Grönland, Island etc. gebräuchliche hölzerne, in Schiffchenform ausgeschnittene Schuhe, auf denen man mit Hilfe eines Stabs schnell über Schneeflächen und Abhänge hingleitet.


Schneidawind, Franz Joseph Adolf, geb. 1799 zu Bamberg, Professor der Geschichte am Lyceum zu Aschaffenburg, ist der Verfasser zahlreicher Schriften aus dem Gebiete der neuern Geschichte.


Schneidemühl, preußische Stadt im posen'schen Reg.-Bez. Bromberg, mit 5500 E.; s. Czerski.


Schneiden, verschneiden, den Wein mit geringeren Sorten mischen; wohl auch mit Spiritus etc. versetzen (schmieren).


Schneider, Joh. Gottlob, verdienter Philolog und Lexikograph, geb. 1750 zu Kolm bei Wurzen, 1776 Professor der griech. Literatur zu Frankfurt a. d. O., später zu Breslau, wo er 1816 Bredows Nachfolger als Oberbibliothekar wurde und 1822 st. Der Werth seiner zahlreichen Ausgaben griech. und röm. Classiker liegt wesentlich auch darin, daß er vor allem die Schriftsteller berücksichtigte, welche Naturwissenschaften u. damit zusammenhängende Fächer behandelt haben. Sein Hauptwerk, das große kritische griech.-deutsche Wörterbuch (Lpz. 1797 u. mehrmals) war eine treffliche Vorarbeit für Passow, wurde von Pape entschieden überflügelt.


Schneider, Joh. Georg, unter dem Namen Eulogius noch jetzt im Elsaß berüchtigt, geb. 1756 zu Wipfeld im Würzburg'schen, wurde Franciskaner zu Bamberg, 1786 Hofprediger des Herzogs Karl in Stuttgart, 1789 Professor in Bonn, wo er dem Kurfürsten von Mainz ins Gesicht sagte: "ich glaube Ihnen ein Compliment zu machen, wenn ich sage, Sie sind kein Katholik!" S. war eine Dichternatur (als Lyriker leistete er keineswegs Mittelmäßiges) ohne Halt im religiösen Glauben und ohne gründliche Bildung, deßhalb auch ohne Einsicht in das wahre Wesen der Revolution u. ein fanatischer Gegner alles Bestehenden. So kam es, daß er beim Fortschreiten der franz. Revolution derselben

Sternchen, bei noch milderer zu Flocken, die aus zusammengehäuften Sternchen bestehen. Daher in den Polargegenden der Schnee immer staubartig. Die Stärke des Schneefalls hängt von den Breitegraden und der Höhe ab, sie nimmt zu gegen die Pole, ab gegen den Aequator.


Schneeballenstrauch, s. Caprifoliaceae.


Schneeberg, sächs. Stadt im Erzgebirge, unweit der Mulde, mit 8400 E., Berg- und Hüttenbetrieb auf Silber, Kobalt, Wismuth, Nickel, Eisen, Vitriol, Arsenik, Fabrikation von Hofmannstropfen, Schnupftabak, Spitzenklöppelei, Spinnerei. – Der S.er Schnupftabak besteht aus verschiedenen feingeriebenen aromatischen Kräutern u. erregt heftiges Nießen.


Schneeberg, Name vieler höhern Berge. Der S. an der Gränze von Niederösterreich und Steyermark 6765' hoch, mit herrlicher Aussicht von mehr als 100 St. Durchmesser. – S. in den julischen Alpen, Krain, 8100' hoch, mit Aussicht bis an das adriat. Meer. – S. im Glatzergebirge, 3384' hoch, mit Säule als Gränzmarke zwischen Schlesien, Böhmen und Mähren.


Schneeeule (Strix nivea), eine Art der Tageulen, sehr groß, bis 21/2' lang, schneeweiß, lebt in der kalten Zone u. jagt Kaninchen, Hafen, Mäuse u. Geflügel.


Schneegans, Art der wilden Gans.


Schneeglöckchen, 2 Pflanzengattungen aus der Familie der Amaryllideae (s. d.); 1) Leucoium vernum, Frühlings-S., mit grasgrünen Blättern, meist einblütigem Schafte, L. aestivum, Sommer-S., mit mehrblütigem Schaft; 2) Galanthus nivalis, dem vorigen ähnlich, mit hängenden Blüten, in den Gärten.


Schneekopf, höchster Berg des Thüringer Waldes, 3049' hoch.


Schneekoppe, höchste Kuppe des Riesengebirgs, bei Hirschberg in Schlesien, 5010' hoch.


Schneelinie, die Gränze des ewigen Schnees, durch geographische Breite und örtliche Verhältnisse bedingt. Sie erhebt sich an der Nordseite des Himalaya bis 17000', am Chimborasso bis 17746', unter dem Aequator durchschnittlich auf 14760', in den Alpen 8000, unter 60° nördl. Breite 3684', unter 70° gegen 2500° und fällt unter 80° mit der Meereshöhe zusammen.


Schneeschuhe, in Skandinavien, Grönland, Island etc. gebräuchliche hölzerne, in Schiffchenform ausgeschnittene Schuhe, auf denen man mit Hilfe eines Stabs schnell über Schneeflächen und Abhänge hingleitet.


Schneidawind, Franz Joseph Adolf, geb. 1799 zu Bamberg, Professor der Geschichte am Lyceum zu Aschaffenburg, ist der Verfasser zahlreicher Schriften aus dem Gebiete der neuern Geschichte.


Schneidemühl, preußische Stadt im posen'schen Reg.-Bez. Bromberg, mit 5500 E.; s. Czerski.


Schneiden, verschneiden, den Wein mit geringeren Sorten mischen; wohl auch mit Spiritus etc. versetzen (schmieren).


Schneider, Joh. Gottlob, verdienter Philolog und Lexikograph, geb. 1750 zu Kolm bei Wurzen, 1776 Professor der griech. Literatur zu Frankfurt a. d. O., später zu Breslau, wo er 1816 Bredows Nachfolger als Oberbibliothekar wurde und 1822 st. Der Werth seiner zahlreichen Ausgaben griech. und röm. Classiker liegt wesentlich auch darin, daß er vor allem die Schriftsteller berücksichtigte, welche Naturwissenschaften u. damit zusammenhängende Fächer behandelt haben. Sein Hauptwerk, das große kritische griech.-deutsche Wörterbuch (Lpz. 1797 u. mehrmals) war eine treffliche Vorarbeit für Passow, wurde von Pape entschieden überflügelt.


Schneider, Joh. Georg, unter dem Namen Eulogius noch jetzt im Elsaß berüchtigt, geb. 1756 zu Wipfeld im Würzburg'schen, wurde Franciskaner zu Bamberg, 1786 Hofprediger des Herzogs Karl in Stuttgart, 1789 Professor in Bonn, wo er dem Kurfürsten von Mainz ins Gesicht sagte: „ich glaube Ihnen ein Compliment zu machen, wenn ich sage, Sie sind kein Katholik!“ S. war eine Dichternatur (als Lyriker leistete er keineswegs Mittelmäßiges) ohne Halt im religiösen Glauben und ohne gründliche Bildung, deßhalb auch ohne Einsicht in das wahre Wesen der Revolution u. ein fanatischer Gegner alles Bestehenden. So kam es, daß er beim Fortschreiten der franz. Revolution derselben

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[106/0107] Sternchen, bei noch milderer zu Flocken, die aus zusammengehäuften Sternchen bestehen. Daher in den Polargegenden der Schnee immer staubartig. Die Stärke des Schneefalls hängt von den Breitegraden und der Höhe ab, sie nimmt zu gegen die Pole, ab gegen den Aequator. Schneeballenstrauch, s. Caprifoliaceae. Schneeberg, sächs. Stadt im Erzgebirge, unweit der Mulde, mit 8400 E., Berg- und Hüttenbetrieb auf Silber, Kobalt, Wismuth, Nickel, Eisen, Vitriol, Arsenik, Fabrikation von Hofmannstropfen, Schnupftabak, Spitzenklöppelei, Spinnerei. – Der S.er Schnupftabak besteht aus verschiedenen feingeriebenen aromatischen Kräutern u. erregt heftiges Nießen. Schneeberg, Name vieler höhern Berge. Der S. an der Gränze von Niederösterreich und Steyermark 6765' hoch, mit herrlicher Aussicht von mehr als 100 St. Durchmesser. – S. in den julischen Alpen, Krain, 8100' hoch, mit Aussicht bis an das adriat. Meer. – S. im Glatzergebirge, 3384' hoch, mit Säule als Gränzmarke zwischen Schlesien, Böhmen und Mähren. Schneeeule (Strix nivea), eine Art der Tageulen, sehr groß, bis 21/2' lang, schneeweiß, lebt in der kalten Zone u. jagt Kaninchen, Hafen, Mäuse u. Geflügel. Schneegans, Art der wilden Gans. Schneeglöckchen, 2 Pflanzengattungen aus der Familie der Amaryllideae (s. d.); 1) Leucoium vernum, Frühlings-S., mit grasgrünen Blättern, meist einblütigem Schafte, L. aestivum, Sommer-S., mit mehrblütigem Schaft; 2) Galanthus nivalis, dem vorigen ähnlich, mit hängenden Blüten, in den Gärten. Schneekopf, höchster Berg des Thüringer Waldes, 3049' hoch. Schneekoppe, höchste Kuppe des Riesengebirgs, bei Hirschberg in Schlesien, 5010' hoch. Schneelinie, die Gränze des ewigen Schnees, durch geographische Breite und örtliche Verhältnisse bedingt. Sie erhebt sich an der Nordseite des Himalaya bis 17000', am Chimborasso bis 17746', unter dem Aequator durchschnittlich auf 14760', in den Alpen 8000, unter 60° nördl. Breite 3684', unter 70° gegen 2500° und fällt unter 80° mit der Meereshöhe zusammen. Schneeschuhe, in Skandinavien, Grönland, Island etc. gebräuchliche hölzerne, in Schiffchenform ausgeschnittene Schuhe, auf denen man mit Hilfe eines Stabs schnell über Schneeflächen und Abhänge hingleitet. Schneidawind, Franz Joseph Adolf, geb. 1799 zu Bamberg, Professor der Geschichte am Lyceum zu Aschaffenburg, ist der Verfasser zahlreicher Schriften aus dem Gebiete der neuern Geschichte. Schneidemühl, preußische Stadt im posen'schen Reg.-Bez. Bromberg, mit 5500 E.; s. Czerski. Schneiden, verschneiden, den Wein mit geringeren Sorten mischen; wohl auch mit Spiritus etc. versetzen (schmieren). Schneider, Joh. Gottlob, verdienter Philolog und Lexikograph, geb. 1750 zu Kolm bei Wurzen, 1776 Professor der griech. Literatur zu Frankfurt a. d. O., später zu Breslau, wo er 1816 Bredows Nachfolger als Oberbibliothekar wurde und 1822 st. Der Werth seiner zahlreichen Ausgaben griech. und röm. Classiker liegt wesentlich auch darin, daß er vor allem die Schriftsteller berücksichtigte, welche Naturwissenschaften u. damit zusammenhängende Fächer behandelt haben. Sein Hauptwerk, das große kritische griech.-deutsche Wörterbuch (Lpz. 1797 u. mehrmals) war eine treffliche Vorarbeit für Passow, wurde von Pape entschieden überflügelt. Schneider, Joh. Georg, unter dem Namen Eulogius noch jetzt im Elsaß berüchtigt, geb. 1756 zu Wipfeld im Würzburg'schen, wurde Franciskaner zu Bamberg, 1786 Hofprediger des Herzogs Karl in Stuttgart, 1789 Professor in Bonn, wo er dem Kurfürsten von Mainz ins Gesicht sagte: „ich glaube Ihnen ein Compliment zu machen, wenn ich sage, Sie sind kein Katholik!“ S. war eine Dichternatur (als Lyriker leistete er keineswegs Mittelmäßiges) ohne Halt im religiösen Glauben und ohne gründliche Bildung, deßhalb auch ohne Einsicht in das wahre Wesen der Revolution u. ein fanatischer Gegner alles Bestehenden. So kam es, daß er beim Fortschreiten der franz. Revolution derselben

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/107>, abgerufen am 21.11.2024.