Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. Bd. 4. Leipzig, 1891.Ruhm und Ewigkeit. 1. Wie lange sitzest du schon auf deinem Missgeschick? Gieb Acht! du brütest mir noch ein Ei, ein Basilisken-Ei aus deinem langen Jammer aus. Was schleicht Zarathustra entlang dem Berge? -- Misstrauisch, geschwürig, düster, ein langer Lauerer --, aber plötzlich, ein Blitz hell, furchtbar, ein Schlag gen Himmel aus dem Abgrund: -- dem Berge selber schüttelt sich das Eingeweide ... Wo Hass und Blitzstrahl
Eins ward, ein Fluch --, auf den Bergen haust jetzt Zarathustra's Zorn, eine Wetterwolke schleicht er seines Wegs. Ruhm und Ewigkeit. 1. Wie lange sitzest du schon auf deinem Missgeschick? Gieb Acht! du brütest mir noch ein Ei, ein Basilisken-Ei aus deinem langen Jammer aus. Was schleicht Zarathustra entlang dem Berge? — Misstrauisch, geschwürig, düster, ein langer Lauerer —, aber plötzlich, ein Blitz hell, furchtbar, ein Schlag gen Himmel aus dem Abgrund: — dem Berge selber schüttelt sich das Eingeweide ... Wo Hass und Blitzstrahl
Eins ward, ein Fluch —, auf den Bergen haust jetzt Zarathustra's Zorn, eine Wetterwolke schleicht er seines Wegs. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0156" n="13"/> <div n="2"> <head>Ruhm und Ewigkeit.<lb/></head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head>1.<lb/></head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wie lange sitzest du schon</l><lb/> <l>auf deinem Missgeschick?</l><lb/> <l>Gieb Acht! du brütest mir noch</l><lb/> <l>ein Ei,</l><lb/> <l>ein Basilisken-Ei</l><lb/> <l>aus deinem langen Jammer aus.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Was schleicht Zarathustra entlang dem Berge? —</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Misstrauisch, geschwürig, düster,</l><lb/> <l>ein langer Lauerer —,</l><lb/> <l>aber plötzlich, ein Blitz</l><lb/> <l>hell, furchtbar, ein Schlag</l><lb/> <l>gen Himmel aus dem Abgrund:</l><lb/> <l>— dem Berge selber schüttelt sich</l><lb/> <l>das Eingeweide ...</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Wo Hass und Blitzstrahl</l><lb/> <l>Eins ward, ein <hi rendition="#g">Fluch</hi> —,</l><lb/> <l>auf den Bergen haust jetzt Zarathustra's Zorn,</l><lb/> <l>eine Wetterwolke schleicht er seines Wegs.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [13/0156]
Ruhm und Ewigkeit.
1.
Wie lange sitzest du schon
auf deinem Missgeschick?
Gieb Acht! du brütest mir noch
ein Ei,
ein Basilisken-Ei
aus deinem langen Jammer aus.
Was schleicht Zarathustra entlang dem Berge? —
Misstrauisch, geschwürig, düster,
ein langer Lauerer —,
aber plötzlich, ein Blitz
hell, furchtbar, ein Schlag
gen Himmel aus dem Abgrund:
— dem Berge selber schüttelt sich
das Eingeweide ...
Wo Hass und Blitzstrahl
Eins ward, ein Fluch —,
auf den Bergen haust jetzt Zarathustra's Zorn,
eine Wetterwolke schleicht er seines Wegs.
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Zitationshilfe: | Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. Bd. 4. Leipzig, 1891, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nietzsche_zarathustra04_1891/156>, abgerufen am 22.02.2025. |