Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 2. Berlin u. a., 1775.liche Summe zurückgelegt hatte, nahm im Maymo- nathe von Herrn F. Abschied, setzte sich auf die Post, und befand sich, in wenigen Tagen, bey seinem lieben Hieronymus, und bey seinem ihm eben so lieben Kommentar über die Apokalypse. Dreyzehnter Abschnitt. Sebaldus konnte, wider sein Vermuthen, beym junker J 5
liche Summe zuruͤckgelegt hatte, nahm im Maymo- nathe von Herrn F. Abſchied, ſetzte ſich auf die Poſt, und befand ſich, in wenigen Tagen, bey ſeinem lieben Hieronymus, und bey ſeinem ihm eben ſo lieben Kommentar uͤber die Apokalypſe. Dreyzehnter Abſchnitt. Sebaldus konnte, wider ſein Vermuthen, beym junker J 5
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liche Summe zuruͤckgelegt hatte, nahm im Maymo-
nathe von Herrn F. Abſchied, ſetzte ſich auf die Poſt,
und befand ſich, in wenigen Tagen, bey ſeinem lieben
Hieronymus, und bey ſeinem ihm eben ſo lieben
Kommentar uͤber die Apokalypſe.
Dreyzehnter Abſchnitt.
Sebaldus konnte, wider ſein Vermuthen, beym
Hieronymus keine naͤhere Nachricht von ſei-
ner Tochter erhalten, und dieſer wiederrieth ihm auch,
deshalb zur Frau von Hohenauf zu reiſen, weil er
ſchon voraus wußte, daß alle Nachforſchung vergeb-
lich ſeyn wuͤrde. Sebaldus troͤſtete ſich indeſſen da-
mit, daß er Gelegenheit hatte, ſeinen Kommentar
uͤber die Apokalypſe aufs neue zu uͤberſehen und zu ver-
mehren. Nachdem er damit uͤber einen Monath zu-
gebracht hatte, fieng er an, der muͤßigen Lebensart
uͤberdruͤßig zu werden, und wuͤnſchte wieder eine or-
dentliche Beſchaͤfftigung zu haben. Jn der fuͤrſtli-
chen Reſidenzſtadt hatte er kein Amt zu hoffen. Zu
Herrn F. zuruͤckzukehren trug er kein Belieben, und
andere Ausſichten konnte er auch in Berlin eben nicht
haben. Es fuͤgte ſich aber, daß ein gewiſſer Edel-
mann, der vormals am fuͤrſtlichen Hofe Kammer-
junker
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