Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Nicolai, Philipp: Frewden Spiegel deß ewigen Lebens. Frankfurt (Main), 1599.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Der Ander Theil deß Frewden Spiegels.

Was die Widergeburt für ein
Ende nemme.

DAs Ende aber dieses heylsamen gantzen
Wercks/ ist der zeitliche Todt/ dadurch Gott seine
Kinder von allem Jammer/ Noht vnd Widerwer-
tigkeit/ vätterlich entbindet/ daß die Seele auffhöret zu sün-
digen/ wirdt Engelrein/ vnnd kompt auß der bawfälligen
Herberge jhres Leibes in das Vatterland deß ewigen Le-
bens: Der Leib aber ruhet vnter der Erden/ biß zum jüng-
sten Tage/ als denn soll er ohn allen Gebrechen vnnd Man-
gel in vollkommener Klarheit/ Krafft vnnd Herrligkeit wi-
derauffstehen/ vnd mit der Seelen vereiniget/ dem Sohn
Gottes entgegen ziehen in den Wolcken deß Himmels/ vnd
ewig bey jhm seyn.

S. Paulu ver-
langt nach dem
Ende.
Rom. 7.
Rom. 6.
Philip. 1.

Nach solchem Ende hat den Apostel S. Paulum hertz-
lich verlangt/ da er spricht: Jch elender Mensch/ wer wirdt
mich erlösen/ von dem Leibe dieses Todes? Wer gestorben
ist/ der ist gerechtfertiget von der Sünde. Jch habe Lust ab-
zuscheiden/ vnd bey Christo zu seyn. Aber hiervon werden
wir hernach ferrner Bericht hören.

Fructus & vtilitas Regenerationis, wozu
der Mensch widergeboren werde/ vnd was die
Widergeburt nütze.

WAs die Frucht vnser Widergeburt anlangt/
ist derselbe das ewige Leben: Denn es hat der Vat-
ter vnsers HErren Jesu Christi (wie die Schrifft
zeuget) vns nach seiner grossen Barmhertzigkeit widerge-
1. Pet. 1.
2. Cor. 6.born/ zu einer lebendigen Hoffnung/ durch die Aufferste-
hung Jesu Christi von den Todten/ zu einem vnvergängli-
chen vnd vnbefleckten/ vnd vnverwelcklichen Erbe/ das vns

im Him-

Der Ander Theil deß Frewden Spiegels.

Was die Widergeburt für ein
Ende nemme.

DAs Ende aber dieſes heylſamen gantzen
Wercks/ iſt der zeitliche Todt/ dadurch Gott ſeine
Kinder von allem Jammer/ Noht vnd Widerwer-
tigkeit/ vätterlich entbindet/ daß die Seele auffhöret zu ſün-
digen/ wirdt Engelrein/ vnnd kompt auß der bawfälligen
Herberge jhres Leibes in das Vatterland deß ewigen Le-
bens: Der Leib aber ruhet vnter der Erden/ biß zum jüng-
ſten Tage/ als denn ſoll er ohn allen Gebrechen vnnd Man-
gel in vollkommener Klarheit/ Krafft vnnd Herrligkeit wi-
derauffſtehen/ vnd mit der Seelen vereiniget/ dem Sohn
Gottes entgegen ziehen in den Wolcken deß Himmels/ vnd
ewig bey jhm ſeyn.

S. Paulũ ver-
langt nach dem
Ende.
Rom. 7.
Rom. 6.
Philip. 1.

Nach ſolchem Ende hat den Apoſtel S. Paulum hertz-
lich verlangt/ da er ſpricht: Jch elender Menſch/ wer wirdt
mich erlöſen/ von dem Leibe dieſes Todes? Wer geſtorben
iſt/ der iſt gerechtfertiget von der Sünde. Jch habe Luſt ab-
zuſcheiden/ vnd bey Chriſto zu ſeyn. Aber hiervon werden
wir hernach ferrner Bericht hören.

Fructus & vtilitas Regenerationis, wozu
der Menſch widergeboren werde/ vnd was die
Widergeburt nütze.

WAs die Frucht vnſer Widergeburt anlangt/
iſt derſelbe das ewige Leben: Denn es hat der Vat-
ter vnſers HErren Jeſu Chriſti (wie die Schrifft
zeuget) vns nach ſeiner groſſen Barmhertzigkeit widerge-
1. Pet. 1.
2. Cor. 6.born/ zu einer lebendigen Hoffnung/ durch die Aufferſte-
hung Jeſu Chriſti von den Todten/ zu einem vnvergängli-
chen vnd vnbefleckten/ vnd vnverwelcklichen Erbe/ das vns

im Him-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0282" n="264"/>
          <fw place="top" type="header">Der Ander Theil deß Frewden Spiegels.</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>Was die Widergeburt für ein<lb/>
Ende nemme.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>As Ende aber die&#x017F;es heyl&#x017F;amen gantzen<lb/>
Wercks/ i&#x017F;t der zeitliche Todt/ dadurch Gott &#x017F;eine<lb/>
Kinder von allem Jammer/ Noht vnd Widerwer-<lb/>
tigkeit/ vätterlich entbindet/ daß die Seele auffhöret zu &#x017F;ün-<lb/>
digen/ wirdt Engelrein/ vnnd kompt auß der bawfälligen<lb/>
Herberge jhres Leibes in das Vatterland deß ewigen Le-<lb/>
bens: Der Leib aber ruhet vnter der Erden/ biß zum jüng-<lb/>
&#x017F;ten Tage/ als denn &#x017F;oll er ohn allen Gebrechen vnnd Man-<lb/>
gel in vollkommener Klarheit/ Krafft vnnd Herrligkeit wi-<lb/>
derauff&#x017F;tehen/ vnd mit der Seelen vereiniget/ dem Sohn<lb/>
Gottes entgegen ziehen in den Wolcken deß Himmels/ vnd<lb/>
ewig bey jhm &#x017F;eyn.</p><lb/>
            <note place="left">S. Paul&#x0169; ver-<lb/>
langt nach dem<lb/>
Ende.<lb/>
Rom. 7.<lb/>
Rom. 6.<lb/>
Philip. 1.</note>
            <p>Nach &#x017F;olchem Ende hat den Apo&#x017F;tel S. Paulum hertz-<lb/>
lich verlangt/ da er &#x017F;pricht: Jch elender Men&#x017F;ch/ wer wirdt<lb/>
mich erlö&#x017F;en/ von dem Leibe die&#x017F;es Todes? Wer ge&#x017F;torben<lb/>
i&#x017F;t/ der i&#x017F;t gerechtfertiget von der Sünde. Jch habe Lu&#x017F;t ab-<lb/>
zu&#x017F;cheiden/ vnd bey Chri&#x017F;to zu &#x017F;eyn. Aber hiervon werden<lb/>
wir hernach ferrner Bericht hören.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#aq">Fructus &amp; vtilitas Regenerationis,</hi> wozu<lb/>
der Men&#x017F;ch widergeboren werde/ vnd was die<lb/>
Widergeburt nütze.</head><lb/>
            <note place="left"> <hi rendition="#aq">X.</hi> </note>
            <p><hi rendition="#in">W</hi>As die Frucht vn&#x017F;er Widergeburt anlangt/<lb/>
i&#x017F;t der&#x017F;elbe das ewige Leben: Denn es hat der Vat-<lb/>
ter vn&#x017F;ers HErren Je&#x017F;u Chri&#x017F;ti (wie die Schrifft<lb/>
zeuget) vns nach &#x017F;einer gro&#x017F;&#x017F;en Barmhertzigkeit widerge-<lb/><note place="left">1. Pet. 1.<lb/>
2. Cor. 6.</note>born/ zu einer lebendigen Hoffnung/ durch die Auffer&#x017F;te-<lb/>
hung Je&#x017F;u Chri&#x017F;ti von den Todten/ zu einem vnvergängli-<lb/>
chen vnd vnbefleckten/ vnd vnverwelcklichen Erbe/ das vns<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">im Him-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[264/0282] Der Ander Theil deß Frewden Spiegels. Was die Widergeburt für ein Ende nemme. DAs Ende aber dieſes heylſamen gantzen Wercks/ iſt der zeitliche Todt/ dadurch Gott ſeine Kinder von allem Jammer/ Noht vnd Widerwer- tigkeit/ vätterlich entbindet/ daß die Seele auffhöret zu ſün- digen/ wirdt Engelrein/ vnnd kompt auß der bawfälligen Herberge jhres Leibes in das Vatterland deß ewigen Le- bens: Der Leib aber ruhet vnter der Erden/ biß zum jüng- ſten Tage/ als denn ſoll er ohn allen Gebrechen vnnd Man- gel in vollkommener Klarheit/ Krafft vnnd Herrligkeit wi- derauffſtehen/ vnd mit der Seelen vereiniget/ dem Sohn Gottes entgegen ziehen in den Wolcken deß Himmels/ vnd ewig bey jhm ſeyn. Nach ſolchem Ende hat den Apoſtel S. Paulum hertz- lich verlangt/ da er ſpricht: Jch elender Menſch/ wer wirdt mich erlöſen/ von dem Leibe dieſes Todes? Wer geſtorben iſt/ der iſt gerechtfertiget von der Sünde. Jch habe Luſt ab- zuſcheiden/ vnd bey Chriſto zu ſeyn. Aber hiervon werden wir hernach ferrner Bericht hören. Fructus & vtilitas Regenerationis, wozu der Menſch widergeboren werde/ vnd was die Widergeburt nütze. WAs die Frucht vnſer Widergeburt anlangt/ iſt derſelbe das ewige Leben: Denn es hat der Vat- ter vnſers HErren Jeſu Chriſti (wie die Schrifft zeuget) vns nach ſeiner groſſen Barmhertzigkeit widerge- born/ zu einer lebendigen Hoffnung/ durch die Aufferſte- hung Jeſu Chriſti von den Todten/ zu einem vnvergängli- chen vnd vnbefleckten/ vnd vnverwelcklichen Erbe/ das vns im Him- 1. Pet. 1. 2. Cor. 6.

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): NoC-NC 1.0
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/nicolai_freuden_1599
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/nicolai_freuden_1599/282
Zitationshilfe:	Nicolai, Philipp: Frewden Spiegel deß ewigen Lebens. Frankfurt (Main), 1599, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nicolai_freuden_1599/282>, abgerufen am 17.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.