Nicolai, Philipp: Frewden Spiegel deß ewigen Lebens. Frankfurt (Main), 1599.Der Ander Theil deß Frewden Spiegels. durch sich selbst. Vnd diese victoria, (daß er den Todt/ Teuf-fel/ Hell/ vnd die gantze Welt vberwunden hat) theilet er vns mit in seinem Euangelio/ da er spricht: Es kömpt der FürstJohan. 14. dieser Welt/ vnd hat nichts an mir. Seyt getrost/ Jch habeLuc. 13. die Welt vberwunden. So ich durch Gottes Finger die Teuffel außtreibe/ so kompt je das Reich Gottes zu euch. Beschreibung der Stammgüter. WEnn diese drey Wurtzelgüter im Glauben Nun ist dieser Stammgüter auch drey/ eben wie der Wur-Drey find der Das erste Stammgut ist die selige Kindschafft/ daß vnsDas erste auff
Der Ander Theil deß Frewden Spiegels. durch ſich ſelbſt. Vnd dieſe victoria, (daß er den Todt/ Teuf-fel/ Hell/ vnd die gantze Welt vberwunden hat) theilet er vns mit in ſeinem Euangelio/ da er ſpricht: Es kömpt der FürſtJohan. 14. dieſer Welt/ vnd hat nichts an mir. Seyt getroſt/ Jch habeLuc. 13. die Welt vberwunden. So ich durch Gottes Finger die Teuffel außtreibe/ ſo kompt je das Reich Gottes zu euch. Beſchreibung der Stam̃güter. WEnn dieſe drey Wurtzelgüter im Glauben Nun iſt dieſer Stam̃güter auch drey/ eben wie der Wur-Drey find der Das erſte Stam̃gut iſt die ſelige Kindſchafft/ daß vnsDas erſte auff
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0225" n="207"/><fw place="top" type="header">Der Ander Theil deß Frewden Spiegels.</fw><lb/> durch ſich ſelbſt. Vnd dieſe <hi rendition="#aq">victoria,</hi> (daß er den Todt/ Teuf-<lb/> fel/ Hell/ vnd die gantze Welt vberwunden hat) theilet er vns<lb/> mit in ſeinem Euangelio/ da er ſpricht: Es kömpt der Fürſt<note place="right">Johan. 14.</note><lb/> dieſer Welt/ vnd hat nichts an mir. Seyt getroſt/ Jch habe<note place="right">Luc. 13.</note><lb/> die Welt vberwunden. So ich durch Gottes Finger die<lb/> Teuffel außtreibe/ ſo kompt je das Reich Gottes zu euch.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>Beſchreibung der Stam̃güter.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>Enn dieſe drey Wurtzelgüter im Glauben<lb/> gefaſſet vnnd ergrieffen ſind/ ſo folgen darauff die<lb/> himmliſche Stammgüter/ welche auß den erſten er-<lb/> wachſen/ vñ ſind wie ein Stam̃ auff ſeiner Wurtzel. Vnnd<lb/> dieſe Stam̃güter begreiffen in ſich ſolche Schätze vnd Wol-<lb/> thatẽ/ die weit vñ breit gehen/ vnd hoch herfahren vber aller<lb/> Welt Pracht/ Wolfahrt/ Reichthumb/ Ehre vñ Heꝛꝛligkeit/<lb/> vñ ſind mit keim Silbeꝛ/ mit keim Golt/ mit keinẽ Peꝛlẽ noch<lb/> Edelſteinen/ ja nit mit allen Königreichen auff dem gantzen<lb/> Erdenkreiß zu gewinnen noch zu bezahlen. Wer aber Chri-<lb/> ſtum den Baum deß Lebens im Glauben anſihet/ vnnd die<lb/> Wurtzelgüter an jhm erſtlich gefaſſet vnd ergrieffen hat/ der<lb/> kan zu den andern auch kommen/ vnd derſelben gleicher Ge-<lb/> ſtalt theilhafftig werden.</p><lb/> <p>Nun iſt dieſer Stam̃güter auch drey/ eben wie der Wur-<note place="right">Drey find der<lb/> Stamgüter.</note><lb/> tzelgüter/ vnd heiſſen/ 1. Die ſelige Kindſchafft/ 2. Die himmli-<lb/> ſche Braut Luſt/ 3. Vnd die geiſtliche Tempel Ehre. Solchs<lb/> mercket wol jr Einfältigen/ vñ bildet ſie euch eyn nicht anders<lb/> denn gleichals ſähet jhr drey Kneuſt an jergend einem edlen<lb/> hohen Stam̃/ die jhr zuvor müſt erreichen/ ehe denn jhr auff<lb/> die Eſte zu den Fruchtgütern kompt.</p><lb/> <p>Das erſte Stam̃gut iſt die ſelige Kindſchafft/ daß vns<note place="right">Das erſte<lb/> Stamgut iſt<lb/> die ſelige Kind-<lb/> ſchafft.</note><lb/> GOtt der Vatter vmb ſeines allerliebſten Sohns/ vnſers<lb/> HErren vnd Heylandes Jeſu Chriſti willen/ zu Kindern<lb/> <fw place="bottom" type="catch">auff</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [207/0225]
Der Ander Theil deß Frewden Spiegels.
durch ſich ſelbſt. Vnd dieſe victoria, (daß er den Todt/ Teuf-
fel/ Hell/ vnd die gantze Welt vberwunden hat) theilet er vns
mit in ſeinem Euangelio/ da er ſpricht: Es kömpt der Fürſt
dieſer Welt/ vnd hat nichts an mir. Seyt getroſt/ Jch habe
die Welt vberwunden. So ich durch Gottes Finger die
Teuffel außtreibe/ ſo kompt je das Reich Gottes zu euch.
Johan. 14.
Luc. 13.
Beſchreibung der Stam̃güter.
WEnn dieſe drey Wurtzelgüter im Glauben
gefaſſet vnnd ergrieffen ſind/ ſo folgen darauff die
himmliſche Stammgüter/ welche auß den erſten er-
wachſen/ vñ ſind wie ein Stam̃ auff ſeiner Wurtzel. Vnnd
dieſe Stam̃güter begreiffen in ſich ſolche Schätze vnd Wol-
thatẽ/ die weit vñ breit gehen/ vnd hoch herfahren vber aller
Welt Pracht/ Wolfahrt/ Reichthumb/ Ehre vñ Heꝛꝛligkeit/
vñ ſind mit keim Silbeꝛ/ mit keim Golt/ mit keinẽ Peꝛlẽ noch
Edelſteinen/ ja nit mit allen Königreichen auff dem gantzen
Erdenkreiß zu gewinnen noch zu bezahlen. Wer aber Chri-
ſtum den Baum deß Lebens im Glauben anſihet/ vnnd die
Wurtzelgüter an jhm erſtlich gefaſſet vnd ergrieffen hat/ der
kan zu den andern auch kommen/ vnd derſelben gleicher Ge-
ſtalt theilhafftig werden.
Nun iſt dieſer Stam̃güter auch drey/ eben wie der Wur-
tzelgüter/ vnd heiſſen/ 1. Die ſelige Kindſchafft/ 2. Die himmli-
ſche Braut Luſt/ 3. Vnd die geiſtliche Tempel Ehre. Solchs
mercket wol jr Einfältigen/ vñ bildet ſie euch eyn nicht anders
denn gleichals ſähet jhr drey Kneuſt an jergend einem edlen
hohen Stam̃/ die jhr zuvor müſt erreichen/ ehe denn jhr auff
die Eſte zu den Fruchtgütern kompt.
Drey find der
Stamgüter.
Das erſte Stam̃gut iſt die ſelige Kindſchafft/ daß vns
GOtt der Vatter vmb ſeines allerliebſten Sohns/ vnſers
HErren vnd Heylandes Jeſu Chriſti willen/ zu Kindern
auff
Das erſte
Stamgut iſt
die ſelige Kind-
ſchafft.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |