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Nicolai, Philipp: Frewden Spiegel deß ewigen Lebens. Frankfurt (Main), 1599.

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Der Ander Theil deß Frewden Spiegels.

Wer sihet denn nicht/ daß er vns hertzlich vnd trewlich lieb
haben muß? Scheinet es doch (wie Taulerus schreibt) als ob
dem himmlischen Vatter mehr an vns/ oder ja so viel an vns/
als an seinem eingebornen Sohn/ vnd dem Herrn Chri-
sto mehr an vns/ oder ja so viel an vns/ als an jhm selbst gele-
gen sey/ vnd daß die heylige Göttliche Majestätt vnser nicht
entrahten könne noch wölle.

Zwey Stück allhie zu betrachten: Erstlich/ der er-
worbene Schatz: Darnach Gottes Handt/ in wel-
cher vns der Schatz wirt dargereicht.

DAmit wir nun diß edle süsse Geheimnuß
fruchtbarlich verstehen vnd reichlicher eynnemmen
mögen/ so müssen wir allhie auff zwey Stück gute
Achtung geben. Erstlich müssen wir bedencken/ was es für
ein Schatz oder für ein Gut sey/ das vns der Herr Chri-
stus hat erworben/ vnd dazu wir von jm sind erlöst/ daß wirs
annemmen vnd besitzen sollen: Darnach müssen wir auch sei-
ne Handt lernen kennen/ in welcher vns das heylsam vnd
theuwer verdientes Gut von jhm wirdt dargereicht/ ange-
botten vnd fürgetragen.

Christus ist selbst vnser Schatz mit al-
len seinen Gütern.

DEr erworben Schatz heisset mit einem Wort
vnser Seligkeit: vnd hiedurch wirdt verstanden der
Herr Christus selbst/ mit all seinen Gütern vnd
gnadenreichen Wolthaten/ wie er vns gemacht ist von Gott/
zur Weißheit vnd zur Gerechtigkeit/ vnd zur Heyligung/
vnd zur Erlösung. Wer Christum recht kennt/ vnnd im
Glauben recht ergreifft/ der ergreifft die Fülle der Gottheit/
den Vatter/ den Sohn/ vnd den heyligen Geist/ den rechten

Schatz/

Der Ander Theil deß Frewden Spiegels.

Wer ſihet denn nicht/ daß er vns hertzlich vnd trewlich lieb
haben muß? Scheinet es doch (wie Taulerus ſchreibt) als ob
dem him̃liſchen Vatter mehr an vns/ oder ja ſo viel an vns/
als an ſeinem eingebornen Sohn/ vnd dem Herrn Chri-
ſto mehr an vns/ oder ja ſo viel an vns/ als an jhm ſelbſt gele-
gen ſey/ vnd daß die heylige Göttliche Majeſtätt vnſer nicht
entrahten könne noch wölle.

Zwey Stück allhie zu betrachten: Erſtlich/ der er-
worbene Schatz: Darnach Gottes Handt/ in wel-
cher vns der Schatz wirt dargereicht.

DAmit wir nun diß edle ſüſſe Geheimnuß
fruchtbarlich verſtehen vnd reichlicher eynnemmen
mögen/ ſo müſſen wir allhie auff zwey Stück gute
Achtung geben. Erſtlich müſſen wir bedencken/ was es für
ein Schatz oder für ein Gut ſey/ das vns der Herr Chri-
ſtus hat erworben/ vnd dazu wir von jm ſind erlöſt/ daß wirs
annemmen vnd beſitzen ſollen: Darnach müſſen wir auch ſei-
ne Handt lernen kennen/ in welcher vns das heylſam vnd
theuwer verdientes Gut von jhm wirdt dargereicht/ ange-
botten vnd fürgetragen.

Chriſtus iſt ſelbſt vnſer Schatz mit al-
len ſeinen Gütern.

DEr erworben Schatz heiſſet mit einem Wort
vnſer Seligkeit: vnd hiedurch wirdt verſtanden der
Herr Chriſtus ſelbſt/ mit all ſeinen Gütern vnd
gnadenreichen Wolthaten/ wie er vns gemacht iſt von Gott/
zur Weißheit vnd zur Gerechtigkeit/ vnd zur Heyligung/
vnd zur Erlöſung. Wer Chriſtum recht kennt/ vnnd im
Glauben recht ergreifft/ der ergreifft die Fülle der Gottheit/
den Vatter/ den Sohn/ vnd den heyligen Geiſt/ den rechten

Schatz/

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[201/0219] Der Ander Theil deß Frewden Spiegels. Wer ſihet denn nicht/ daß er vns hertzlich vnd trewlich lieb haben muß? Scheinet es doch (wie Taulerus ſchreibt) als ob dem him̃liſchen Vatter mehr an vns/ oder ja ſo viel an vns/ als an ſeinem eingebornen Sohn/ vnd dem Herrn Chri- ſto mehr an vns/ oder ja ſo viel an vns/ als an jhm ſelbſt gele- gen ſey/ vnd daß die heylige Göttliche Majeſtätt vnſer nicht entrahten könne noch wölle. Zwey Stück allhie zu betrachten: Erſtlich/ der er- worbene Schatz: Darnach Gottes Handt/ in wel- cher vns der Schatz wirt dargereicht. DAmit wir nun diß edle ſüſſe Geheimnuß fruchtbarlich verſtehen vnd reichlicher eynnemmen mögen/ ſo müſſen wir allhie auff zwey Stück gute Achtung geben. Erſtlich müſſen wir bedencken/ was es für ein Schatz oder für ein Gut ſey/ das vns der Herr Chri- ſtus hat erworben/ vnd dazu wir von jm ſind erlöſt/ daß wirs annemmen vnd beſitzen ſollen: Darnach müſſen wir auch ſei- ne Handt lernen kennen/ in welcher vns das heylſam vnd theuwer verdientes Gut von jhm wirdt dargereicht/ ange- botten vnd fürgetragen. Chriſtus iſt ſelbſt vnſer Schatz mit al- len ſeinen Gütern. DEr erworben Schatz heiſſet mit einem Wort vnſer Seligkeit: vnd hiedurch wirdt verſtanden der Herr Chriſtus ſelbſt/ mit all ſeinen Gütern vnd gnadenreichen Wolthaten/ wie er vns gemacht iſt von Gott/ zur Weißheit vnd zur Gerechtigkeit/ vnd zur Heyligung/ vnd zur Erlöſung. Wer Chriſtum recht kennt/ vnnd im Glauben recht ergreifft/ der ergreifft die Fülle der Gottheit/ den Vatter/ den Sohn/ vnd den heyligen Geiſt/ den rechten Schatz/ Cc

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Zitationshilfe:	Nicolai, Philipp: Frewden Spiegel deß ewigen Lebens. Frankfurt (Main), 1599, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nicolai_freuden_1599/219>, abgerufen am 17.11.2024.

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