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Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

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Poetisch und Musikalisches Lust-
Wer ein Römscher Kriegsman ist/ wie er seinen Oberleuten
Allezeit gehorchen soll/ und hernachmals tapffer streiten.
Wo es in berühmten Städten wol und glüklich zu- soll-
gehn
Muß Gehorsam bey Gesetzen/ und bey Herren Weiß-
heit stehn.
An einen zwar reichen und vornehmen/ doch
aber sehr unverständigen/ groben und hohnspot-
tenden Zuhörer/ des Violdigammen-
spiels.
JCh hett' es nimmermehr bey mir gedenken können
Daß solch ein Unverstand und solche grobe Sinnen/
Bey Menschen könten sein als ich bey dir verspührt
Du grober Eselskopff. Du hast dich zwar geziehrt/
Mit Seiden und mit Sammt mit breiten gölnen Spitzen
Hast aber auch bey dir den grösten Unflad sitzen/
Jch meine Tölpeley/ pfuy Schlüngel/ Grobian/
Versilberter Klaußnarr/ geputzter Pafian!
Jst die Violdigam dir Midaskopff zu wieder/
Und hörest auch nicht gern die wolgesetzten Lieder/
So pakke dich hinauß und stelle dich dort ein
Wo wilde Thrazier und grobe Bauren seyn.
Denn dieses süsse Spiel und sein beliebter Meister/
Gehören nur allein vor hoh' und ädle Geister/
Und nicht vor solche Narrn. Was sag' ich aber viel?
Vor dich Herr Urian gehört ein Leyerspiel.
Als sich die Zeit herbey nahete daß er von
Thoren abreisen solte.
SO ist es denn an demdaß ich von dir soll scheiden
Du edles Thoren du/ du andre Vaterstadt/
Du Wohnhauß meiner Lust und zweybejahrter Freuden/
Von dir/ da mich so offt dein Tuhn ergetzet hat?
Solt
Poetiſch und Muſikaliſches Luſt-
Wer ein Roͤmſcher Kriegsman iſt/ wie er ſeinen Oberleutẽ
Allezeit gehorchen ſoll/ und hernachmals tapffer ſtreiten.
Wo es in beruͤhmten Staͤdten wol und gluͤklich zu- ſoll-
gehn
Muß Gehorſam bey Geſetzen/ und bey Herren Weiß-
heit ſtehn.
An einen zwar reichen und vornehmen/ doch
aber ſehr unverſtaͤndigen/ groben und hohnſpot-
tenden Zuhoͤrer/ des Violdigammen-
ſpiels.
JCh hett’ es nimmermehr bey mir gedenken koͤnnen
Daß ſolch ein Unverſtand und ſolche grobe Sinnen/
Bey Menſchen koͤnten ſein als ich bey dir verſpuͤhrt
Du grober Eſelskopff. Du haſt dich zwar geziehrt/
Mit Seiden und mit Sammt mit breiten goͤlnen Spitzen
Haſt aber auch bey dir den groͤſten Unflad ſitzen/
Jch meine Toͤlpeley/ pfuy Schluͤngel/ Grobian/
Verſilberter Klaußnarr/ geputzter Pafian!
Jſt die Violdigam dir Midaskopff zu wieder/
Und hoͤreſt auch nicht gern die wolgeſetzten Lieder/
So pakke dich hinauß und ſtelle dich dort ein
Wo wilde Thrazier und grobe Bauren ſeyn.
Denn dieſes ſuͤſſe Spiel und ſein beliebter Meiſter/
Gehoͤren nur allein vor hoh’ und aͤdle Geiſter/
Und nicht vor ſolche Narrn. Was ſag’ ich aber viel?
Vor dich Herr Urian gehoͤrt ein Leyerſpiel.
Als ſich die Zeit herbey nahete daß er von
Thoren abreiſen ſolte.
SO iſt es denn an demdaß ich von dir ſoll ſcheiden
Du edles Thoren du/ du andre Vaterſtadt/
Du Wohnhauß meiner Luſt und zweybejahrter Freuden/
Von dir/ da mich ſo offt dein Tuhn ergetzet hat?
Solt
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[180[190]/0216] Poetiſch und Muſikaliſches Luſt- Wer ein Roͤmſcher Kriegsman iſt/ wie er ſeinen Oberleutẽ Allezeit gehorchen ſoll/ und hernachmals tapffer ſtreiten. Wo es in beruͤhmten Staͤdten wol und gluͤklich zu- ſoll- gehn Muß Gehorſam bey Geſetzen/ und bey Herren Weiß- heit ſtehn. An einen zwar reichen und vornehmen/ doch aber ſehr unverſtaͤndigen/ groben und hohnſpot- tenden Zuhoͤrer/ des Violdigammen- ſpiels. JCh hett’ es nimmermehr bey mir gedenken koͤnnen Daß ſolch ein Unverſtand und ſolche grobe Sinnen/ Bey Menſchen koͤnten ſein als ich bey dir verſpuͤhrt Du grober Eſelskopff. Du haſt dich zwar geziehrt/ Mit Seiden und mit Sammt mit breiten goͤlnen Spitzen Haſt aber auch bey dir den groͤſten Unflad ſitzen/ Jch meine Toͤlpeley/ pfuy Schluͤngel/ Grobian/ Verſilberter Klaußnarr/ geputzter Pafian! Jſt die Violdigam dir Midaskopff zu wieder/ Und hoͤreſt auch nicht gern die wolgeſetzten Lieder/ So pakke dich hinauß und ſtelle dich dort ein Wo wilde Thrazier und grobe Bauren ſeyn. Denn dieſes ſuͤſſe Spiel und ſein beliebter Meiſter/ Gehoͤren nur allein vor hoh’ und aͤdle Geiſter/ Und nicht vor ſolche Narrn. Was ſag’ ich aber viel? Vor dich Herr Urian gehoͤrt ein Leyerſpiel. Als ſich die Zeit herbey nahete daß er von Thoren abreiſen ſolte. SO iſt es denn an demdaß ich von dir ſoll ſcheiden Du edles Thoren du/ du andre Vaterſtadt/ Du Wohnhauß meiner Luſt und zweybejahrter Freuden/ Von dir/ da mich ſo offt dein Tuhn ergetzet hat? Solt

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 180[190]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/216>, abgerufen am 21.12.2024.