Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.

Bild:
<< vorherige Seite
Siebenjährige Welt-Beschauung.

Diese zwölff Mosis Brunnen soll Moses den Kindern
Jsrael auß dem dürren Sande von Gott erbeten haben und
sind ietzo meistentheils verwüstet/ und etzliche nur als kleine
Pfützen/ iedoch noch ziemlich tieff. Weil aber gleichwol noch
Wasser drinnen/ iedoch voller Schlamm und Sand/ haben
wir etzliche derselben durch die Mohren räumen lassen/ damit
wir Wasser gnug haben mögten/ weil unser viel und in der gros-
sen Hitze alle erdurstet waren. Und wiewol solch Wasser gantz
schwartz schlammicht und faul war/ zwangs uns doch die gros-
se Noth und Durst zu Halse.

Das V. Capitul.

Von etzlichem sonderbaren Arabischen
Ungezieffer.

ES hat aber an diesem Orthe herum sehr viel allerhand Un-
geziefer/ als von Schlangen/ Eydexen/ Egyptischen Mäu-
sen/ Pharaonis Läusen und dergleichen/ die sich im tieffen
Sande aufhalten.

Die Eydexen sind einer guten Spanne lang und auch
theils länger/ fast wie ein Croco diel gestalt mit einem langen
zugespitzen Schwantze/ vier Füssen und einem langen spitzigen
Kopffe/ nur daß sie nicht so eine harte scharpffe Haut haben/
gleich wie der Crocodiel.

Die Egyptischen Mäuse/ so auch Pharaonis Mäuse ge-
nannt werden/ sind silberfarbig/ auch theils weiß bund/ haben
vorne höhere Füsse/ als hinten/ einen Schwantz am Ende mit
einem Büschelein/ gleich wie ein Löwe/ einen Kopff/ fast wie ein
Katzen Kopff und sind an Grösse/ wie ein jung Kätzlein/ nur
daß sie fast Schweinrüssel und sehr scharpffe spitzige Zähne ha-
ben. Sie thun grossen Schaden in Zuckerrohr auf dem Felde.

Da-
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.

Dieſe zwoͤlff Moſis Brunnen ſoll Moſes den Kindern
Jſrael auß dem duͤrren Sande von Gott erbeten haben und
ſind ietzo meiſtentheils verwuͤſtet/ und etzliche nur als kleine
Pfuͤtzen/ iedoch noch ziemlich tieff. Weil aber gleichwol noch
Waſſer drinnen/ iedoch voller Schlamm und Sand/ haben
wir etzliche derſelben durch die Mohren raͤumen laſſen/ damit
wir Waſſer gnug haben moͤgten/ weil unſer viel uñ in der groſ-
ſen Hitze alle erdurſtet waren. Und wiewol ſolch Waſſer gantz
ſchwartz ſchlammicht und faul war/ zwangs uns doch die groſ-
ſe Noth und Durſt zu Halſe.

Das V. Capitul.

Von etzlichem ſonderbaren Arabiſchen
Ungezieffer.

ES hat aber an dieſem Orthe herum ſehr viel allerhand Un-
geziefer/ als von Schlangen/ Eydexen/ Egyptiſchen Maͤu-
ſen/ Pharaonis Laͤuſen und dergleichen/ die ſich im tieffen
Sande aufhalten.

Die Eydexen ſind einer guten Spanne lang und auch
theils laͤnger/ faſt wie ein Croco diel geſtalt mit einem langen
zugeſpitzen Schwantze/ vier Fuͤſſen und einem langen ſpitzigen
Kopffe/ nur daß ſie nicht ſo eine harte ſcharpffe Haut haben/
gleich wie der Crocodiel.

Die Egyptiſchen Maͤuſe/ ſo auch Pharaonis Maͤuſe ge-
nannt werden/ ſind ſilberfarbig/ auch theils weiß bund/ haben
vorne hoͤhere Fuͤſſe/ als hinten/ einen Schwantz am Ende mit
einem Buͤſchelein/ gleich wie ein Loͤwe/ einen Kopff/ faſt wie ein
Katzen Kopff und ſind an Groͤſſe/ wie ein jung Kaͤtzlein/ nur
daß ſie faſt Schweinruͤſſel und ſehr ſcharpffe ſpitzige Zaͤhne ha-
ben. Sie thun groſſen Schaden in Zuckerrohr auf dem Felde.

Da-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0187" n="181"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Siebenja&#x0364;hrige Welt-Be&#x017F;chauung.</hi> </fw><lb/>
            <p>Die&#x017F;e zwo&#x0364;lff Mo&#x017F;is Brunnen &#x017F;oll Mo&#x017F;es den Kindern<lb/>
J&#x017F;rael auß dem du&#x0364;rren Sande von Gott erbeten haben und<lb/>
&#x017F;ind ietzo mei&#x017F;tentheils verwu&#x0364;&#x017F;tet/ und etzliche nur als kleine<lb/>
Pfu&#x0364;tzen/ iedoch noch ziemlich tieff. Weil aber gleichwol noch<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er drinnen/ iedoch voller Schlamm und Sand/ haben<lb/>
wir etzliche der&#x017F;elben durch die Mohren ra&#x0364;umen la&#x017F;&#x017F;en/ damit<lb/>
wir Wa&#x017F;&#x017F;er gnug haben mo&#x0364;gten/ weil un&#x017F;er viel un&#x0303; in der gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Hitze alle erdur&#x017F;tet waren. Und wiewol &#x017F;olch Wa&#x017F;&#x017F;er gantz<lb/>
&#x017F;chwartz &#x017F;chlammicht und faul war/ zwangs uns doch die gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e Noth und Dur&#x017F;t zu Hal&#x017F;e.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#fr">Das</hi><hi rendition="#aq">V</hi>. <hi rendition="#fr">Capitul.</hi></head><lb/>
            <argument>
              <p> <hi rendition="#c">Von etzlichem &#x017F;onderbaren Arabi&#x017F;chen<lb/>
Ungezieffer.</hi> </p>
            </argument><lb/>
            <p><hi rendition="#in">E</hi>S hat aber an die&#x017F;em Orthe herum &#x017F;ehr viel allerhand Un-<lb/>
geziefer/ als von Schlangen/ Eydexen/ Egypti&#x017F;chen Ma&#x0364;u-<lb/>
&#x017F;en/ Pharaonis La&#x0364;u&#x017F;en und dergleichen/ die &#x017F;ich im tieffen<lb/>
Sande aufhalten.</p><lb/>
            <p>Die Eydexen &#x017F;ind einer guten Spanne lang und auch<lb/>
theils la&#x0364;nger/ fa&#x017F;t wie ein Croco diel ge&#x017F;talt mit einem langen<lb/>
zuge&#x017F;pitzen Schwantze/ vier Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en und einem langen &#x017F;pitzigen<lb/>
Kopffe/ nur daß &#x017F;ie nicht &#x017F;o eine harte &#x017F;charpffe Haut haben/<lb/>
gleich wie der Crocodiel.</p><lb/>
            <p>Die Egypti&#x017F;chen Ma&#x0364;u&#x017F;e/ &#x017F;o auch Pharaonis Ma&#x0364;u&#x017F;e ge-<lb/>
nannt werden/ &#x017F;ind &#x017F;ilberfarbig/ auch theils weiß bund/ haben<lb/>
vorne ho&#x0364;here Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/ als hinten/ einen Schwantz am Ende mit<lb/>
einem Bu&#x0364;&#x017F;chelein/ gleich wie ein Lo&#x0364;we/ einen Kopff/ fa&#x017F;t wie ein<lb/>
Katzen Kopff und &#x017F;ind an Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/ wie ein jung Ka&#x0364;tzlein/ nur<lb/>
daß &#x017F;ie fa&#x017F;t Schweinru&#x0364;&#x017F;&#x017F;el und &#x017F;ehr &#x017F;charpffe &#x017F;pitzige Za&#x0364;hne ha-<lb/>
ben. Sie thun gro&#x017F;&#x017F;en Schaden in Zuckerrohr auf dem Felde.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Da-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[181/0187] Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. Dieſe zwoͤlff Moſis Brunnen ſoll Moſes den Kindern Jſrael auß dem duͤrren Sande von Gott erbeten haben und ſind ietzo meiſtentheils verwuͤſtet/ und etzliche nur als kleine Pfuͤtzen/ iedoch noch ziemlich tieff. Weil aber gleichwol noch Waſſer drinnen/ iedoch voller Schlamm und Sand/ haben wir etzliche derſelben durch die Mohren raͤumen laſſen/ damit wir Waſſer gnug haben moͤgten/ weil unſer viel uñ in der groſ- ſen Hitze alle erdurſtet waren. Und wiewol ſolch Waſſer gantz ſchwartz ſchlammicht und faul war/ zwangs uns doch die groſ- ſe Noth und Durſt zu Halſe. Das V. Capitul. Von etzlichem ſonderbaren Arabiſchen Ungezieffer. ES hat aber an dieſem Orthe herum ſehr viel allerhand Un- geziefer/ als von Schlangen/ Eydexen/ Egyptiſchen Maͤu- ſen/ Pharaonis Laͤuſen und dergleichen/ die ſich im tieffen Sande aufhalten. Die Eydexen ſind einer guten Spanne lang und auch theils laͤnger/ faſt wie ein Croco diel geſtalt mit einem langen zugeſpitzen Schwantze/ vier Fuͤſſen und einem langen ſpitzigen Kopffe/ nur daß ſie nicht ſo eine harte ſcharpffe Haut haben/ gleich wie der Crocodiel. Die Egyptiſchen Maͤuſe/ ſo auch Pharaonis Maͤuſe ge- nannt werden/ ſind ſilberfarbig/ auch theils weiß bund/ haben vorne hoͤhere Fuͤſſe/ als hinten/ einen Schwantz am Ende mit einem Buͤſchelein/ gleich wie ein Loͤwe/ einen Kopff/ faſt wie ein Katzen Kopff und ſind an Groͤſſe/ wie ein jung Kaͤtzlein/ nur daß ſie faſt Schweinruͤſſel und ſehr ſcharpffe ſpitzige Zaͤhne ha- ben. Sie thun groſſen Schaden in Zuckerrohr auf dem Felde. Da-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/neitschitz_reise_1666
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/neitschitz_reise_1666/187
Zitationshilfe: Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666. , S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neitschitz_reise_1666/187>, abgerufen am 23.12.2024.