Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706.

Bild:
<< vorherige Seite
Elementa Geometriae Lib. II.
115

Endlich/ wann man sie ohne Dimension
betrachtet/ so heisset sie Tipel oder Punct.

116

Notiret 1°. daß die Linie gerade oder krum
ist/ wie auch die Oberfläch/ welche kan seyn
eben oder krum/ wenn sie eben ist/ so heisset sie
Planum, oder ebene Fläch/ 2°. Eine Linie kan
betrachtet werden/ als in einer Fläche gezo-
gen/ als A B. fig. 4. oder aus der Fläche/ als
C D. fig. 5. 3°. Eine Fläche/ die um und um
geschlossen ist/ heisset Figur/ oder flache
Figur.

Gegenwärtiges Buch wird nur tracti-
ren oder handeln/ von den Linien/ die in einer
Fläche gezogen seynd.



Caput I.
Von den Linien ins gemein
Benennungen.
117

DJe Linien seynd gerade oder krum/ die
gerade Linie ist die/ welche (in dire-
ctum,)
gerad vorwertz von einem
Punct zum andern gehet/ als A B. fig. 6.

118

Die krumme Linie gehet mit Umweg von
einem Punct zum andern/ als C D. fig. 7.

119

Wir wollen gekrümte Linie nennen/ die
da bestehet aus vielen geraden Linien/ die
nicht in directum gegen einander kommen/
als E F G. fig. 8.

Eigen-
Elementa Geometriæ Lib. II.
115

Endlich/ wann man ſie ohne Dimenſion
betrachtet/ ſo heiſſet ſie Tipel oder Punct.

116

Notiret 1°. daß die Linie gerade oder krum
iſt/ wie auch die Oberflaͤch/ welche kan ſeyn
eben oder krum/ wenn ſie eben iſt/ ſo heiſſet ſie
Planum, oder ebene Flaͤch/ 2°. Eine Linie kan
betrachtet werden/ als in einer Flaͤche gezo-
gen/ als A B. fig. 4. oder aus der Flaͤche/ als
C D. fig. 5. 3°. Eine Flaͤche/ die um und um
geſchloſſen iſt/ heiſſet Figur/ oder flache
Figur.

Gegenwaͤrtiges Buch wird nur tracti-
ren oder handeln/ von den Linien/ die in einer
Flaͤche gezogen ſeynd.



Caput I.
Von den Linien ins gemein
Benennungen.
117

DJe Linien ſeynd gerade oder krum/ die
gerade Linie iſt die/ welche (in dire-
ctum,)
gerad vorwertz von einem
Punct zum andern gehet/ als A B. fig. 6.

118

Die krumme Linie gehet mit Umweg von
einem Punct zum andern/ als C D. fig. 7.

119

Wir wollen gekruͤmte Linie nennen/ die
da beſtehet aus vielen geraden Linien/ die
nicht in directum gegen einander kommen/
als E F G. fig. 8.

Eigen-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0070" n="50"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Elementa Geometriæ Lib. II.</hi> </fw><lb/>
        <note place="left">115</note>
        <p>Endlich/ wann man &#x017F;ie ohne <hi rendition="#aq">Dimen&#x017F;ion</hi><lb/>
betrachtet/ &#x017F;o hei&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ie Tipel oder Punct.</p><lb/>
        <note place="left">116</note>
        <p><hi rendition="#aq">Noti</hi>ret 1°. daß die Linie gerade oder krum<lb/>
i&#x017F;t/ wie auch die Oberfla&#x0364;ch/ welche kan &#x017F;eyn<lb/>
eben oder krum/ wenn &#x017F;ie eben i&#x017F;t/ &#x017F;o hei&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ie<lb/><hi rendition="#aq">Planum,</hi> oder ebene Fla&#x0364;ch/ 2°. Eine Linie kan<lb/>
betrachtet werden/ als in einer Fla&#x0364;che gezo-<lb/>
gen/ als <hi rendition="#aq">A B. fig.</hi> 4. oder aus der Fla&#x0364;che/ als<lb/><hi rendition="#aq">C D. fig.</hi> 5. 3°. Eine Fla&#x0364;che/ die um und um<lb/>
ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t/ hei&#x017F;&#x017F;et Figur/ oder flache<lb/>
Figur.</p><lb/>
        <p>Gegenwa&#x0364;rtiges Buch wird nur <hi rendition="#aq">tracti-</hi><lb/>
ren oder handeln/ von den Linien/ die in einer<lb/>
Fla&#x0364;che gezogen &#x017F;eynd.</p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Caput I.</hi><lb/>
Von den Linien ins gemein<lb/>
Benennungen.</hi> </head><lb/>
          <note place="left">117</note>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>Je Linien &#x017F;eynd gerade oder krum/ die<lb/>
gerade Linie i&#x017F;t die/ welche <hi rendition="#aq">(in dire-<lb/>
ctum,)</hi> gerad vorwertz von einem<lb/>
Punct zum andern gehet/ als <hi rendition="#aq">A B. fig.</hi> 6.</p><lb/>
          <note place="left">118</note>
          <p>Die krumme Linie gehet mit Umweg von<lb/>
einem Punct zum andern/ als <hi rendition="#aq">C D. fig.</hi> 7.</p><lb/>
          <note place="left">119</note>
          <p>Wir wollen gekru&#x0364;mte Linie nennen/ die<lb/>
da be&#x017F;tehet aus vielen geraden Linien/ die<lb/>
nicht <hi rendition="#aq">in directum</hi> gegen einander kommen/<lb/>
als <hi rendition="#aq">E F G. fig.</hi> 8.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Eigen-</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[50/0070] Elementa Geometriæ Lib. II. Endlich/ wann man ſie ohne Dimenſion betrachtet/ ſo heiſſet ſie Tipel oder Punct. Notiret 1°. daß die Linie gerade oder krum iſt/ wie auch die Oberflaͤch/ welche kan ſeyn eben oder krum/ wenn ſie eben iſt/ ſo heiſſet ſie Planum, oder ebene Flaͤch/ 2°. Eine Linie kan betrachtet werden/ als in einer Flaͤche gezo- gen/ als A B. fig. 4. oder aus der Flaͤche/ als C D. fig. 5. 3°. Eine Flaͤche/ die um und um geſchloſſen iſt/ heiſſet Figur/ oder flache Figur. Gegenwaͤrtiges Buch wird nur tracti- ren oder handeln/ von den Linien/ die in einer Flaͤche gezogen ſeynd. Caput I. Von den Linien ins gemein Benennungen. DJe Linien ſeynd gerade oder krum/ die gerade Linie iſt die/ welche (in dire- ctum,) gerad vorwertz von einem Punct zum andern gehet/ als A B. fig. 6. Die krumme Linie gehet mit Umweg von einem Punct zum andern/ als C D. fig. 7. Wir wollen gekruͤmte Linie nennen/ die da beſtehet aus vielen geraden Linien/ die nicht in directum gegen einander kommen/ als E F G. fig. 8. Eigen-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/naude_messkunst_1706
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/naude_messkunst_1706/70
Zitationshilfe: Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/naude_messkunst_1706/70>, abgerufen am 21.11.2024.