einen Wohnsitz im Königreiche beybehalten hatte, in dem dazu bestimmten Büreau an dem Orte dieses Wohnsitzes, oder, wenn solches nicht der Fall war, in dem Büreau des Ortes, der als sein letzter einländischer Wohnsitz bekannt ist, eingetragen worden sind. Enthält das Testament Ver- fügungen über unbewegliche Sachen, die im Königreiche gelegen sind, so muß es überdies in dem Büreau, unter dem dieselben liegen, eingetragen werden, ohne daß gleich- wohl doppelte Gebühren verlangt werden dürfen.
1001. Die Förmlichkeiten, welche den verschiedenen Testamenten durch die Verfügungen des gegenwärtigen und des vorhergehenden Abschnittes vorgeschrieben sind, müssen bey Strafe der Nichtigkeit beobachtet werden.
Dritter Abschnitt.
Von den Erben-Einsetzungen, und den Vermächtnissen im Allgemeinen.
1002. Die testamentarischen Verfügungen sind entweder universale, oder sie geschehen unter einem Universaltitel, oder unter einem Particulartitel.
Jede dieser Verfügungen, sie mag unter dem Namen einer Erbeneinsetzung, oder unter dem eines Vermächtnisses geschehen seyn, hat ihre Wirkung nach den für die Univer- salvermächtnisse, für die Vermächtnisse unter einem Univer- saltitel, und für die Particularvermächtnisse hier unten be- stimmten Regeln.
Vierter Abschnitt.
Von Universal-Vermächtnissen.
1003. Ein Universalvermächtniß ist diejenige testamen- tarische Verfügung, wodurch der Testator einer oder meh- reren Personen den ganzen Inbegriff des bey seinem Tode zurückbleibenden Vermögens gibt.
III. Buch. 2. Titel. 5. Cap.
einen Wohnſitz im Koͤnigreiche beybehalten hatte, in dem dazu beſtimmten Buͤreau an dem Orte dieſes Wohnſitzes, oder, wenn ſolches nicht der Fall war, in dem Buͤreau des Ortes, der als ſein letzter einlaͤndiſcher Wohnſitz bekannt iſt, eingetragen worden ſind. Enthaͤlt das Teſtament Ver- fuͤgungen uͤber unbewegliche Sachen, die im Koͤnigreiche gelegen ſind, ſo muß es uͤberdies in dem Buͤreau, unter dem dieſelben liegen, eingetragen werden, ohne daß gleich- wohl doppelte Gebuͤhren verlangt werden duͤrfen.
1001. Die Foͤrmlichkeiten, welche den verſchiedenen Teſtamenten durch die Verfuͤgungen des gegenwaͤrtigen und des vorhergehenden Abſchnittes vorgeſchrieben ſind, muͤſſen bey Strafe der Nichtigkeit beobachtet werden.
Dritter Abſchnitt.
Von den Erben-Einſetzungen, und den Vermaͤchtniſſen im Allgemeinen.
1002. Die teſtamentariſchen Verfuͤgungen ſind entweder univerſale, oder ſie geſchehen unter einem Univerſaltitel, oder unter einem Particulartitel.
Jede dieſer Verfuͤgungen, ſie mag unter dem Namen einer Erbeneinſetzung, oder unter dem eines Vermaͤchtniſſes geſchehen ſeyn, hat ihre Wirkung nach den fuͤr die Univer- ſalvermaͤchtniſſe, fuͤr die Vermaͤchtniſſe unter einem Univer- ſaltitel, und fuͤr die Particularvermaͤchtniſſe hier unten be- ſtimmten Regeln.
Vierter Abſchnitt.
Von Univerſal-Vermaͤchtniſſen.
1003. Ein Univerſalvermaͤchtniß iſt diejenige teſtamen- tariſche Verfuͤgung, wodurch der Teſtator einer oder meh- reren Perſonen den ganzen Inbegriff des bey ſeinem Tode zuruͤckbleibenden Vermoͤgens gibt.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0436"n="424"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">III</hi>. Buch. 2. Titel. 5. Cap.</fw><lb/>
einen Wohnſitz im Koͤnigreiche beybehalten hatte, in dem<lb/>
dazu beſtimmten Buͤreau an dem Orte dieſes Wohnſitzes,<lb/>
oder, wenn ſolches nicht der Fall war, in dem Buͤreau des<lb/>
Ortes, der als ſein letzter einlaͤndiſcher Wohnſitz bekannt<lb/>
iſt, eingetragen worden ſind. Enthaͤlt das Teſtament Ver-<lb/>
fuͤgungen uͤber unbewegliche Sachen, die im Koͤnigreiche<lb/>
gelegen ſind, ſo muß es uͤberdies in dem Buͤreau, unter<lb/>
dem dieſelben liegen, eingetragen werden, ohne daß gleich-<lb/>
wohl doppelte Gebuͤhren verlangt werden duͤrfen.<lb/></p><p>1001. Die Foͤrmlichkeiten, welche den verſchiedenen<lb/>
Teſtamenten durch die Verfuͤgungen des gegenwaͤrtigen und<lb/>
des vorhergehenden Abſchnittes vorgeſchrieben ſind, muͤſſen<lb/>
bey Strafe der Nichtigkeit beobachtet werden.</p></div><lb/><divn="4"><head><hirendition="#g">Dritter Abſchnitt.</hi></head><lb/><argument><p>Von den Erben-Einſetzungen, und den Vermaͤchtniſſen<lb/>
im Allgemeinen.</p></argument><lb/><p>1002. Die teſtamentariſchen Verfuͤgungen ſind entweder<lb/>
univerſale, oder ſie geſchehen unter einem Univerſaltitel,<lb/>
oder unter einem Particulartitel.</p><lb/><p>Jede dieſer Verfuͤgungen, ſie mag unter dem Namen<lb/>
einer Erbeneinſetzung, oder unter dem eines Vermaͤchtniſſes<lb/>
geſchehen ſeyn, hat ihre Wirkung nach den fuͤr die Univer-<lb/>ſalvermaͤchtniſſe, fuͤr die Vermaͤchtniſſe unter einem Univer-<lb/>ſaltitel, und fuͤr die Particularvermaͤchtniſſe hier unten be-<lb/>ſtimmten Regeln.</p></div><lb/><divn="4"><head><hirendition="#g">Vierter Abſchnitt.</hi></head><lb/><argument><p>Von Univerſal-Vermaͤchtniſſen.</p></argument><lb/><p>1003. Ein Univerſalvermaͤchtniß iſt diejenige teſtamen-<lb/>
tariſche Verfuͤgung, wodurch der Teſtator einer oder meh-<lb/>
reren Perſonen den ganzen Inbegriff des bey ſeinem Tode<lb/>
zuruͤckbleibenden Vermoͤgens gibt.</p><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[424/0436]
III. Buch. 2. Titel. 5. Cap.
einen Wohnſitz im Koͤnigreiche beybehalten hatte, in dem
dazu beſtimmten Buͤreau an dem Orte dieſes Wohnſitzes,
oder, wenn ſolches nicht der Fall war, in dem Buͤreau des
Ortes, der als ſein letzter einlaͤndiſcher Wohnſitz bekannt
iſt, eingetragen worden ſind. Enthaͤlt das Teſtament Ver-
fuͤgungen uͤber unbewegliche Sachen, die im Koͤnigreiche
gelegen ſind, ſo muß es uͤberdies in dem Buͤreau, unter
dem dieſelben liegen, eingetragen werden, ohne daß gleich-
wohl doppelte Gebuͤhren verlangt werden duͤrfen.
1001. Die Foͤrmlichkeiten, welche den verſchiedenen
Teſtamenten durch die Verfuͤgungen des gegenwaͤrtigen und
des vorhergehenden Abſchnittes vorgeſchrieben ſind, muͤſſen
bey Strafe der Nichtigkeit beobachtet werden.
Dritter Abſchnitt.
Von den Erben-Einſetzungen, und den Vermaͤchtniſſen
im Allgemeinen.
1002. Die teſtamentariſchen Verfuͤgungen ſind entweder
univerſale, oder ſie geſchehen unter einem Univerſaltitel,
oder unter einem Particulartitel.
Jede dieſer Verfuͤgungen, ſie mag unter dem Namen
einer Erbeneinſetzung, oder unter dem eines Vermaͤchtniſſes
geſchehen ſeyn, hat ihre Wirkung nach den fuͤr die Univer-
ſalvermaͤchtniſſe, fuͤr die Vermaͤchtniſſe unter einem Univer-
ſaltitel, und fuͤr die Particularvermaͤchtniſſe hier unten be-
ſtimmten Regeln.
Vierter Abſchnitt.
Von Univerſal-Vermaͤchtniſſen.
1003. Ein Univerſalvermaͤchtniß iſt diejenige teſtamen-
tariſche Verfuͤgung, wodurch der Teſtator einer oder meh-
reren Perſonen den ganzen Inbegriff des bey ſeinem Tode
zuruͤckbleibenden Vermoͤgens gibt.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: gekennzeichnet;
Druckfehler: ignoriert;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;
i/j in Fraktur: keine Angabe;
I/J in Fraktur: keine Angabe;
Kolumnentitel: gekennzeichnet;
Kustoden: gekennzeichnet;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: wie Vorlage;
u/v bzw. U/V: keine Angabe;
Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;
Vollständigkeit: teilweise erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Napoléon, Hieronymus: Napoleons Gesetzbuch. Code Napoléon. Straßburg, 1808, S. 424. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/napoleon_code_1808/436>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.