Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 2. Altenburg, 1778.Drittes Stillager. Uebers Erwachen physiognomischen Sinnes. Die Ermüdung des vorigen Tages hielt mei- M 5
Drittes Stillager. Uebers Erwachen phyſiognomiſchen Sinnes. Die Ermuͤdung des vorigen Tages hielt mei- M 5
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0185" n="185"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Drittes Stillager.</hi><lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> Uebers Erwachen phyſiognomiſchen<lb/> Sinnes.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Ermuͤdung des vorigen Tages hielt<lb/> mich laͤnger, als gewoͤhnlich, in den Federn.<lb/> Wuͤßt’ nicht leicht, daß ich ſanfter geſchlafen<lb/> haͤtt’ außer als Knabe, wo ich zuweilen auf<lb/> dem Catechismus ſchlief, wenn ich ein Pen-<lb/> ſum zu lernen vorhatt’, das war unſtreitig<lb/> der ſuͤßeſte Schlaf in meinem Leben. Als<lb/> ich erwachte, war mein erſtes von meinem<lb/> Gefehrten Kundſchaft einzuziehen; war mir<lb/> ein groß Gaudium, die Meynungen und<lb/> Grundſaͤz’ des phyſiognomiſchen Quackers<lb/> zu vernehmen, und ſeine Abweichungen von<lb/> der wahren Lehr’, wie ſolche in dem Canon<lb/> der Fragmenten verfaßt iſt, zu pruͤfen und<lb/> gruͤndlich zu widerlegen; vernahm aber zu<lb/> <fw place="bottom" type="sig">M 5</fw><fw place="bottom" type="catch">mei-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [185/0185]
Drittes Stillager.
Uebers Erwachen phyſiognomiſchen
Sinnes.
Die Ermuͤdung des vorigen Tages hielt
mich laͤnger, als gewoͤhnlich, in den Federn.
Wuͤßt’ nicht leicht, daß ich ſanfter geſchlafen
haͤtt’ außer als Knabe, wo ich zuweilen auf
dem Catechismus ſchlief, wenn ich ein Pen-
ſum zu lernen vorhatt’, das war unſtreitig
der ſuͤßeſte Schlaf in meinem Leben. Als
ich erwachte, war mein erſtes von meinem
Gefehrten Kundſchaft einzuziehen; war mir
ein groß Gaudium, die Meynungen und
Grundſaͤz’ des phyſiognomiſchen Quackers
zu vernehmen, und ſeine Abweichungen von
der wahren Lehr’, wie ſolche in dem Canon
der Fragmenten verfaßt iſt, zu pruͤfen und
gruͤndlich zu widerlegen; vernahm aber zu
mei-
M 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |