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Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715.

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Das 11. Capitel.
Q.
[Abbildung] Quercus latifolia mas,
quae brevi pediculo
est.

Eichbaum.

Schiesset in einem graden/ gar dicken und
starcken Stammen auf/ unter einer dicken und
rauchen Rinden/ mit weit und breit sich außsprei-
tenden Aesten und langen/ krum herum außge-
schnitten Blätteren. Man gewahret daran
miessichte/ an vier Zwerchfinger-langen Stielen/ in
gewisser Weite voneinanderen wachsende Kätz-
lein/ darauff die Eichlen/ jede in ihrem Häußlein
oder Kelchlein sitzend/ folgen/ und entweders
nächst an dem Aestlein ankleben/ oder an dün-
nen langen Stieleinen herab hangen. Die
Eichbäume sitzen und schützen aller Orthen die
Berge und Wälder.

Jst in allen seinen Theilen zusamenziehend/
dann die Kätzlein und Blätter des Eichbaums/
haben einen harben Geschmack/ mit einem liebli-
chen Balsam-Geruch/ daher erwärmet und zie-

het
Das 11. Capitel.
Q.
[Abbildung] Quercus latifolia mas,
quæ brevi pediculo
eſt.

Eichbaum.

Schieſſet in einem graden/ gar dicken und
ſtarcken Stammen auf/ unter einer dicken und
rauchen Rinden/ mit weit und breit ſich außſprei-
tenden Aeſten und langen/ krum herum außge-
ſchnitten Blaͤtteren. Man gewahret daran
mieſſichte/ an vier Zwerchfinger-langen Stielen/ in
gewiſſer Weite voneinanderen wachſende Kaͤtz-
lein/ darauff die Eichlen/ jede in ihrem Haͤußlein
oder Kelchlein ſitzend/ folgen/ und entweders
naͤchſt an dem Aeſtlein ankleben/ oder an duͤn-
nen langen Stieleinen herab hangen. Die
Eichbaͤume ſitzen und ſchuͤtzen aller Orthen die
Berge und Waͤlder.

Jſt in allen ſeinen Theilen zuſamenziehend/
dann die Kaͤtzlein und Blaͤtter des Eichbaums/
haben einen harben Geſchmack/ mit einem liebli-
chen Balſam-Geruch/ daher erwaͤrmet und zie-

het
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[278/0310] Das 11. Capitel. Q. [Abbildung Quercus latifolia mas, quæ brevi pediculo eſt. Eichbaum. ] Schieſſet in einem graden/ gar dicken und ſtarcken Stammen auf/ unter einer dicken und rauchen Rinden/ mit weit und breit ſich außſprei- tenden Aeſten und langen/ krum herum außge- ſchnitten Blaͤtteren. Man gewahret daran mieſſichte/ an vier Zwerchfinger-langen Stielen/ in gewiſſer Weite voneinanderen wachſende Kaͤtz- lein/ darauff die Eichlen/ jede in ihrem Haͤußlein oder Kelchlein ſitzend/ folgen/ und entweders naͤchſt an dem Aeſtlein ankleben/ oder an duͤn- nen langen Stieleinen herab hangen. Die Eichbaͤume ſitzen und ſchuͤtzen aller Orthen die Berge und Waͤlder. Jſt in allen ſeinen Theilen zuſamenziehend/ dann die Kaͤtzlein und Blaͤtter des Eichbaums/ haben einen harben Geſchmack/ mit einem liebli- chen Balſam-Geruch/ daher erwaͤrmet und zie- het

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Zitationshilfe: Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715/310>, abgerufen am 21.11.2024.