der Blust/ wie staupichte Düpflein anhänget/
und zum Saamen zeitiget/ der hernach wie Mehl
abfallet/ und sich fortziglet in einer zusammenge-
packten gantz härigen über einanderen wie im
Wase getrungnen Wurtzel. Es wurtzlet das
Farnkraut hin und wider in schattichten und
feuchten Orten fort.
Obwol man diß Kraut wenig in der Artzney
braucht/ so hat es doch von Art eine mittelmässige
Tröckne. Wann man das zu Pulffer reibet/ und
dessen 1. Loth im Mätt oder süssem Wasser ein-
nimmet/ so dienet es die breite Spulwürme im
menschlichen Leib zu tödten. Jm Wein gesotten
und etliche Tage darvon getruncken/ erquiket es
trostlich/ die so an dem Miltzeguß darniderligen.
So ist eine sonderbar bewährte Brandlöschung/
es seye jemanden von Feur oder von siedendem
Wasser/ oder von Oele gebrennet/ wann man
den Safft auß der Farnkraut-Wurtzel trucket/
und mit Rosenwasser/ oder mit Lindenblust-Was-
ser/ oder mit auß dem Kühkath s. h. abgezogenem
Wasser vermischet.
Fumaria lutea, seu Montana Geßneri,
Erdrauch.
Der wachset auf den Glarner Alpen.
G.
Gallium album minus, unsrer Frauen
Bettstroh.
Man findet es auf dem Hügel an Sonnichten
Orthen.
Gen-
Q
der Bluſt/ wie ſtaupichte Duͤpflein anhaͤnget/
und zum Saamen zeitiget/ der hernach wie Mehl
abfallet/ und ſich fortziglet in einer zuſammenge-
packten gantz haͤrigen uͤber einanderen wie im
Waſe getrungnen Wurtzel. Es wurtzlet das
Farnkraut hin und wider in ſchattichten und
feuchten Orten fort.
Obwol man diß Kraut wenig in der Artzney
braucht/ ſo hat es doch von Art eine mittelmaͤſſige
Troͤckne. Wann man das zu Pulffer reibet/ und
deſſen 1. Loth im Maͤtt oder ſuͤſſem Waſſer ein-
nimmet/ ſo dienet es die breite Spulwuͤrme im
menſchlichen Leib zu toͤdten. Jm Wein geſotten
und etliche Tage darvon getruncken/ erquiket es
troſtlich/ die ſo an dem Miltzeguß darniderligen.
So iſt eine ſonderbar bewaͤhrte Brandloͤſchung/
es ſeye jemanden von Feur oder von ſiedendem
Waſſer/ oder von Oele gebrennet/ wann man
den Safft auß der Farnkraut-Wurtzel trucket/
und mit Roſenwaſſer/ oder mit Lindenbluſt-Waſ-
ſer/ oder mit auß dem Kuͤhkath ſ. h. abgezogenem
Waſſer vermiſchet.
Fumaria lutea, ſeu Montana Geßneri,
Erdrauch.
Der wachſet auf den Glarner Alpen.
G.
Gallium album minus, unſrer Frauen
Bettſtroh.
Man findet es auf dem Huͤgel an Sonnichten
Orthen.
Gen-
Q
<TEI>
<text>
<body>
<div n="1">
<div n="2">
<div n="3">
<p><pb facs="#f0273" n="241"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von den Kraͤuteren im Brachmonat.</hi></fw><lb/>
der Bluſt/ wie ſtaupichte Duͤpflein anhaͤnget/<lb/>
und zum Saamen zeitiget/ der hernach wie Mehl<lb/>
abfallet/ und ſich fortziglet in einer zuſammenge-<lb/>
packten gantz haͤrigen uͤber einanderen wie im<lb/>
Waſe getrungnen Wurtzel. Es wurtzlet das<lb/>
Farnkraut hin und wider in ſchattichten und<lb/>
feuchten Orten fort.</p><lb/>
<p>Obwol man diß Kraut wenig in der Artzney<lb/>
braucht/ ſo hat es doch von Art eine mittelmaͤſſige<lb/>
Troͤckne. Wann man das zu Pulffer reibet/ und<lb/>
deſſen 1. Loth im Maͤtt oder ſuͤſſem Waſſer ein-<lb/>
nimmet/ ſo dienet es die breite Spulwuͤrme im<lb/>
menſchlichen Leib zu toͤdten. Jm Wein geſotten<lb/>
und etliche Tage darvon getruncken/ erquiket es<lb/>
troſtlich/ die ſo an dem Miltzeguß darniderligen.<lb/>
So iſt eine ſonderbar bewaͤhrte Brandloͤſchung/<lb/>
es ſeye jemanden von Feur oder von ſiedendem<lb/>
Waſſer/ oder von Oele gebrennet/ wann man<lb/>
den Safft auß der Farnkraut-Wurtzel trucket/<lb/>
und mit Roſenwaſſer/ oder mit Lindenbluſt-Waſ-<lb/>
ſer/ oder mit auß dem Kuͤhkath <hi rendition="#aq">ſ. h.</hi> abgezogenem<lb/>
Waſſer vermiſchet.</p>
</div><lb/>
<div n="3">
<head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Fumaria lutea, ſeu Montana Geßneri,</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#b">Erdrauch.</hi> </head><lb/>
<p>Der wachſet auf den Glarner Alpen.</p>
</div>
</div><lb/>
<div n="2">
<head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">G.</hi> </hi> </head><lb/>
<div n="3">
<head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Gallium album minus,</hi> </hi> <hi rendition="#b">unſrer Frauen<lb/>
Bettſtroh.</hi> </head><lb/>
<p>Man findet es auf dem Huͤgel an Sonnichten<lb/>
Orthen.</p>
</div><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Q</fw>
<fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Gen-</hi> </fw><lb/>
</div>
</div>
</body>
</text>
</TEI>
[241/0273]
Von den Kraͤuteren im Brachmonat.
der Bluſt/ wie ſtaupichte Duͤpflein anhaͤnget/
und zum Saamen zeitiget/ der hernach wie Mehl
abfallet/ und ſich fortziglet in einer zuſammenge-
packten gantz haͤrigen uͤber einanderen wie im
Waſe getrungnen Wurtzel. Es wurtzlet das
Farnkraut hin und wider in ſchattichten und
feuchten Orten fort.
Obwol man diß Kraut wenig in der Artzney
braucht/ ſo hat es doch von Art eine mittelmaͤſſige
Troͤckne. Wann man das zu Pulffer reibet/ und
deſſen 1. Loth im Maͤtt oder ſuͤſſem Waſſer ein-
nimmet/ ſo dienet es die breite Spulwuͤrme im
menſchlichen Leib zu toͤdten. Jm Wein geſotten
und etliche Tage darvon getruncken/ erquiket es
troſtlich/ die ſo an dem Miltzeguß darniderligen.
So iſt eine ſonderbar bewaͤhrte Brandloͤſchung/
es ſeye jemanden von Feur oder von ſiedendem
Waſſer/ oder von Oele gebrennet/ wann man
den Safft auß der Farnkraut-Wurtzel trucket/
und mit Roſenwaſſer/ oder mit Lindenbluſt-Waſ-
ſer/ oder mit auß dem Kuͤhkath ſ. h. abgezogenem
Waſſer vermiſchet.
Fumaria lutea, ſeu Montana Geßneri,
Erdrauch.
Der wachſet auf den Glarner Alpen.
G.
Gallium album minus, unſrer Frauen
Bettſtroh.
Man findet es auf dem Huͤgel an Sonnichten
Orthen.
Gen-
Q