Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715.

Bild:
<< vorherige Seite
Das 10. Capitel.
Lamium montanum folio Melissae seu Melis-
sophijllon Fuchsij,
Bins-Aug/
Tag und Nacht.

Kommet an Schatt- und Bergichten Orthen
herfür.

Lapathum unctuosum, s. Bonus Henricus.
Schmerbel/ guter Heinrich.

Liebet die feißten Matten.

Leucojum utriculato semine folio viridi.

Ein frömdes Gewächs in Hrn. D. Lavaters
Garten zu finden/ so wol als auch da anzutreffen:

Lencoium utriculato semine folio incano, und
Leucoium Bulbosum polijanthemum.
Libanotis folio ferulae seu panax Aselepium.

Klein Hirschwurtzel.

Auß dieser weissen langen Wurtzel keimen ein-
zele klein zerkerfte/ den Birchblätteren gleichende/
von oben mehr als untenher grünende glatte
Blätter auf/ deren jedes an einem langen Stiele
hanget/ und ist in gegen einanderen überstehende
Geeren abgetheilet. Der Gipffel des Stengels
enthaltet ein Büschelein kleiner gelber Blumen;
ihr Saamen ist doppelt/ ablang/ von bitterem
Geschmack. Man trifft sie an dem Hütleinberge
um Herbstzeit im Bluste an.

Diese Wurtzel riechet lieblich/ wie die Floren-
tinische Veyelwurzel oder Schwertel; sie schme-

ken
Das 10. Capitel.
Lamium montanum folio Meliſſæ ſeu Meliſ-
ſophijllon Fuchſij,
Bins-Aug/
Tag und Nacht.

Kommet an Schatt- und Bergichten Orthen
herfuͤr.

Lapathum unctuoſum, ſ. Bonus Henricus.
Schmerbel/ guter Heinrich.

Liebet die feißten Matten.

Leucojum utriculato ſemine folio viridi.

Ein froͤmdes Gewaͤchs in Hrn. D. Lavaters
Garten zu finden/ ſo wol als auch da anzutreffen:

Lencoium utriculato ſemine folio incano, und
Leucoium Bulboſum polijanthemum.
Libanotis folio ferulæ ſeu panax Aſelepium.

Klein Hirſchwurtzel.

Auß dieſer weiſſen langen Wurtzel keimen ein-
zele klein zerkerfte/ den Birchblaͤtteren gleichende/
von oben mehr als untenher gruͤnende glatte
Blaͤtter auf/ deren jedes an einem langen Stiele
hanget/ und iſt in gegen einanderen uͤberſtehende
Geeren abgetheilet. Der Gipffel des Stengels
enthaltet ein Buͤſchelein kleiner gelber Blumen;
ihr Saamen iſt doppelt/ ablang/ von bitterem
Geſchmack. Man trifft ſie an dem Huͤtleinberge
um Herbſtzeit im Bluſte an.

Dieſe Wurtzel riechet lieblich/ wie die Floren-
tiniſche Veyelwurzel oder Schwertel; ſie ſchme-

ken
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0202" n="170"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das 10. Capitel.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lamium montanum folio Meli&#x017F;&#x017F;æ &#x017F;eu Meli&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ophijllon Fuch&#x017F;ij,</hi></hi><hi rendition="#fr">Bins-Aug/</hi><lb/>
Tag und Nacht.</head><lb/>
            <p>Kommet an Schatt- und Bergichten Orthen<lb/>
herfu&#x0364;r.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Lapathum unctuo&#x017F;um, &#x017F;. Bonus Henricus.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">Schmerbel/ guter Heinrich.</hi> </head><lb/>
            <p>Liebet die feißten Matten.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Leucojum utriculato &#x017F;emine folio viridi.</hi> </hi> </head><lb/>
            <p>Ein fro&#x0364;mdes Gewa&#x0364;chs in Hrn. <hi rendition="#aq">D.</hi> Lavaters<lb/>
Garten zu finden/ &#x017F;o wol als auch da anzutreffen:</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Lencoium utriculato &#x017F;emine folio incano,</hi> </hi> <hi rendition="#fr">und</hi><lb/> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Leucoium Bulbo&#x017F;um polijanthemum.<lb/>
Libanotis folio ferulæ &#x017F;eu panax A&#x017F;elepium.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">Klein Hir&#x017F;chwurtzel.</hi> </head><lb/>
            <p>Auß die&#x017F;er wei&#x017F;&#x017F;en langen Wurtzel keimen ein-<lb/>
zele klein zerkerfte/ den Birchbla&#x0364;tteren gleichende/<lb/>
von oben mehr als untenher gru&#x0364;nende glatte<lb/>
Bla&#x0364;tter auf/ deren jedes an einem langen Stiele<lb/>
hanget/ und i&#x017F;t in gegen einanderen u&#x0364;ber&#x017F;tehende<lb/>
Geeren abgetheilet. Der Gipffel des Stengels<lb/>
enthaltet ein Bu&#x0364;&#x017F;chelein kleiner gelber Blumen;<lb/>
ihr Saamen i&#x017F;t doppelt/ ablang/ von bitterem<lb/>
Ge&#x017F;chmack. Man trifft &#x017F;ie an dem Hu&#x0364;tleinberge<lb/>
um Herb&#x017F;tzeit im Blu&#x017F;te an.</p><lb/>
            <p>Die&#x017F;e Wurtzel riechet lieblich/ wie die Floren-<lb/>
tini&#x017F;che Veyelwurzel oder Schwertel; &#x017F;ie &#x017F;chme-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ken</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[170/0202] Das 10. Capitel. Lamium montanum folio Meliſſæ ſeu Meliſ- ſophijllon Fuchſij, Bins-Aug/ Tag und Nacht. Kommet an Schatt- und Bergichten Orthen herfuͤr. Lapathum unctuoſum, ſ. Bonus Henricus. Schmerbel/ guter Heinrich. Liebet die feißten Matten. Leucojum utriculato ſemine folio viridi. Ein froͤmdes Gewaͤchs in Hrn. D. Lavaters Garten zu finden/ ſo wol als auch da anzutreffen: Lencoium utriculato ſemine folio incano, und Leucoium Bulboſum polijanthemum. Libanotis folio ferulæ ſeu panax Aſelepium. Klein Hirſchwurtzel. Auß dieſer weiſſen langen Wurtzel keimen ein- zele klein zerkerfte/ den Birchblaͤtteren gleichende/ von oben mehr als untenher gruͤnende glatte Blaͤtter auf/ deren jedes an einem langen Stiele hanget/ und iſt in gegen einanderen uͤberſtehende Geeren abgetheilet. Der Gipffel des Stengels enthaltet ein Buͤſchelein kleiner gelber Blumen; ihr Saamen iſt doppelt/ ablang/ von bitterem Geſchmack. Man trifft ſie an dem Huͤtleinberge um Herbſtzeit im Bluſte an. Dieſe Wurtzel riechet lieblich/ wie die Floren- tiniſche Veyelwurzel oder Schwertel; ſie ſchme- ken

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715/202
Zitationshilfe: Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715/202>, abgerufen am 21.11.2024.