Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715.

Bild:
<< vorherige Seite
Von den Kräuteren im Aprellen.
Chamaedrys spuria major anguflifolia.
Wildes Gamänderlein.

Dieses wachset an denen Zäunen und in den
Matten.

[Abbildung] Chelidonium
majus,

Schöllkraut.

Dieses Kraut traget einen Ellenlangen Stän-
gel/ der vielblätrige Aeste hat/ so schier den Blät-
teren des Hahnenfusses oder der Agleyen gleichen.
Von Farben sind sie dünngrün/ etwas zärter
und dünner/ und von aussen Haarig-rauch.
Oben drauf sitzen gelbe vierblättige Blümlein/
und in deren Mitten der Saamenstengel auf ei-
nem grünen Stile/ der voller gelben/ dicken/
scharffen Saffts/ der beissend und am Geschmack
bitter ist. Es wachset auf auß einer einfachen
Wurtzel/ die doch ein wenig in etliche Schenckel
zertheilet liget. Seine Frucht ist wie ein Horn ge-

gekrüm-
Von den Kraͤuteren im Aprellen.
Chamædrys ſpuria major anguflifolia.
Wildes Gamaͤnderlein.

Dieſes wachſet an denen Zaͤunen und in den
Matten.

[Abbildung] Chelidonium
majus,

Schoͤllkraut.

Dieſes Kraut traget einen Ellenlangen Staͤn-
gel/ der vielblaͤtrige Aeſte hat/ ſo ſchier den Blaͤt-
teren des Hahnenfuſſes oder der Agleyen gleichen.
Von Farben ſind ſie duͤnngruͤn/ etwas zaͤrter
und duͤnner/ und von auſſen Haarig-rauch.
Oben drauf ſitzen gelbe vierblaͤttige Bluͤmlein/
und in deren Mitten der Saamenſtengel auf ei-
nem gruͤnen Stile/ der voller gelben/ dicken/
ſcharffen Saffts/ der beiſſend und am Geſchmack
bitter iſt. Es wachſet auf auß einer einfachen
Wurtzel/ die doch ein wenig in etliche Schenckel
zertheilet liget. Seine Frucht iſt wie ein Horn ge-

gekruͤm-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0143" n="111"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von den Kra&#x0364;uteren im Aprellen.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Chamædrys &#x017F;puria major anguflifolia.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#b">Wildes Gama&#x0364;nderlein.</hi> </head><lb/>
            <p>Die&#x017F;es wach&#x017F;et an denen Za&#x0364;unen und in den<lb/>
Matten.</p><lb/>
            <figure>
              <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Chelidonium<lb/>
majus,</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Scho&#x0364;llkraut.</hi> </hi> </head><lb/>
            </figure>
            <p>Die&#x017F;es Kraut traget einen Ellenlangen Sta&#x0364;n-<lb/>
gel/ der vielbla&#x0364;trige Ae&#x017F;te hat/ &#x017F;o &#x017F;chier den Bla&#x0364;t-<lb/>
teren des Hahnenfu&#x017F;&#x017F;es oder der Agleyen gleichen.<lb/>
Von Farben &#x017F;ind &#x017F;ie du&#x0364;nngru&#x0364;n/ etwas za&#x0364;rter<lb/>
und du&#x0364;nner/ und von au&#x017F;&#x017F;en Haarig-rauch.<lb/>
Oben drauf &#x017F;itzen gelbe vierbla&#x0364;ttige Blu&#x0364;mlein/<lb/>
und in deren Mitten der Saamen&#x017F;tengel auf ei-<lb/>
nem gru&#x0364;nen Stile/ der voller gelben/ dicken/<lb/>
&#x017F;charffen Saffts/ der bei&#x017F;&#x017F;end und am Ge&#x017F;chmack<lb/>
bitter i&#x017F;t. Es wach&#x017F;et auf auß einer einfachen<lb/>
Wurtzel/ die doch ein wenig in etliche Schenckel<lb/>
zertheilet liget. Seine Frucht i&#x017F;t wie ein Horn ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gekru&#x0364;m-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[111/0143] Von den Kraͤuteren im Aprellen. Chamædrys ſpuria major anguflifolia. Wildes Gamaͤnderlein. Dieſes wachſet an denen Zaͤunen und in den Matten. [Abbildung Chelidonium majus, Schoͤllkraut. ] Dieſes Kraut traget einen Ellenlangen Staͤn- gel/ der vielblaͤtrige Aeſte hat/ ſo ſchier den Blaͤt- teren des Hahnenfuſſes oder der Agleyen gleichen. Von Farben ſind ſie duͤnngruͤn/ etwas zaͤrter und duͤnner/ und von auſſen Haarig-rauch. Oben drauf ſitzen gelbe vierblaͤttige Bluͤmlein/ und in deren Mitten der Saamenſtengel auf ei- nem gruͤnen Stile/ der voller gelben/ dicken/ ſcharffen Saffts/ der beiſſend und am Geſchmack bitter iſt. Es wachſet auf auß einer einfachen Wurtzel/ die doch ein wenig in etliche Schenckel zertheilet liget. Seine Frucht iſt wie ein Horn ge- gekruͤm-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715/143
Zitationshilfe: Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715/143>, abgerufen am 21.12.2024.