Kloaken (uponomoi) von Akragas, Phaiakes; eine große Kolum- bethra (Badebassin). Diodor xi, 26. bei Ol. 75, 1. (Solche Kolymbethren sollte schon Dädalos in Sicilien gebaut haben, z. B. bei dem Megarischen Gebiet; so wie ihm auch die Einrichtung eines natürlichen Schwitzbades zugeschrieben wurde, Diod. iv, 78.).
3. Bildende Kunst.
Verbreitung derselben.
82. Die bildende Kunst erhebt sich nach Olymp. 50 mit ungemeiner Kraft in den verschiedensten Gegenden Griechenlands, und statt des einförmigen Wirkens von Geschlechtern treten kunstbegabte, von ihrem Talent zur Kunst getriebne Individuen in großer Anzahl hervor. Die Sculptur in Marmor erhält durch Dipönos und Skyllis von Kreta die erste Vervollkommnung; Schüler dieser Meister finden sich in Sparta und andern Orten. Der Erzguß wird besonders auf Aegina, welches Eiland mit Samos in enger Verbindung stand, und zu Argos von zahlreichen Meistern zu Athleten- Heroen- und Göt- terbildern angewandt; eben so besteht eine mit der Argi- vischen verbundne ausgezeichnete Künstlerschule zu Sikyon. Gegen Ende des Zeitraums erhebt sich die Plastik auch in Athen zu größerer Auszeichnung.
Nahmhafte Künstler dieser Zeit sind die Dädaliden Dipönos und Skyllis (marmore sculpendo primi omnium in- claruerunt) Ol. 50 nach Plin. Sie arbeiten auch in Holz und Elfenbein, an verschiednen Orten in Griechenland (Sikyon, Argos, Kleonä, Ambrakia?). Angelion und Tektäos ihre Schüler gegen 55. Paus. ii, 32. Dorykleidas, Dontas, Theokles, Medon von Lake- dämon, Toreuten, Schüler des Dipönos und Skyllis g. 55. Paus. v, 17. vi, 19. Endöos (§ 70. Anm. 2.) um 55. Perillos oder Perilaos, Erzgießer (Stier des Phalaris) 55. Bupalos und Athenis, Hipponar Feinde (Ol. 60), Bildhauer aus einem Künstlergeschlecht von Chios, Söhne des Archennus, des S. Mik- kiades, des S. Malas (gegen 40) nach Plin. Welcker Hipponax p. 9. Kallon von Aegina, Schüler von Tektäos und Ange-
Hiſtoriſcher Theil.
Kloaken (ὑπόνομοι) von Akragas, Φαίακες; eine große Κολυμ- βήϑρα (Badebaſſin). Diodor xi, 26. bei Ol. 75, 1. (Solche Kolymbethren ſollte ſchon Dädalos in Sicilien gebaut haben, z. B. bei dem Megariſchen Gebiet; ſo wie ihm auch die Einrichtung eines natürlichen Schwitzbades zugeſchrieben wurde, Diod. iv, 78.).
3. Bildende Kunſt.
Verbreitung derſelben.
82. Die bildende Kunſt erhebt ſich nach Olymp. 50 mit ungemeiner Kraft in den verſchiedenſten Gegenden Griechenlands, und ſtatt des einfoͤrmigen Wirkens von Geſchlechtern treten kunſtbegabte, von ihrem Talent zur Kunſt getriebne Individuen in großer Anzahl hervor. Die Sculptur in Marmor erhaͤlt durch Dipoͤnos und Skyllis von Kreta die erſte Vervollkommnung; Schuͤler dieſer Meiſter finden ſich in Sparta und andern Orten. Der Erzguß wird beſonders auf Aegina, welches Eiland mit Samos in enger Verbindung ſtand, und zu Argos von zahlreichen Meiſtern zu Athleten- Heroen- und Goͤt- terbildern angewandt; eben ſo beſteht eine mit der Argi- viſchen verbundne ausgezeichnete Kuͤnſtlerſchule zu Sikyon. Gegen Ende des Zeitraums erhebt ſich die Plaſtik auch in Athen zu groͤßerer Auszeichnung.
Nahmhafte Künſtler dieſer Zeit ſind die Dädaliden Dipönos und Skyllis (marmore sculpendo primi omnium in- claruerunt) Ol. 50 nach Plin. Sie arbeiten auch in Holz und Elfenbein, an verſchiednen Orten in Griechenland (Sikyon, Argos, Kleonä, Ambrakia?). Angelion und Tektäos ihre Schüler gegen 55. Pauſ. ii, 32. Dorykleidas, Dontas, Theokles, Medon von Lake- dämon, Toreuten, Schüler des Dipönos und Skyllis g. 55. Pauſ. v, 17. vi, 19. Endöos (§ 70. Anm. 2.) um 55. Perillos oder Perilaos, Erzgießer (Stier des Phalaris) 55. Bupalos und Athenis, Hipponar Feinde (Ol. 60), Bildhauer aus einem Künſtlergeſchlecht von Chios, Söhne des Archennus, des S. Mik- kiades, des S. Malas (gegen 40) nach Plin. Welcker Hipponax p. 9. Kallon von Aegina, Schüler von Tektäos und Ange-
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Hiſtoriſcher Theil.
Kloaken (ὑπόνομοι) von Akragas, Φαίακες; eine große Κολυμ-
βήϑρα (Badebaſſin). Diodor xi, 26. bei Ol. 75, 1. (Solche
Kolymbethren ſollte ſchon Dädalos in Sicilien gebaut haben, z. B.
bei dem Megariſchen Gebiet; ſo wie ihm auch die Einrichtung eines
natürlichen Schwitzbades zugeſchrieben wurde, Diod. iv, 78.).
3. Bildende Kunſt.
Verbreitung derſelben.
82. Die bildende Kunſt erhebt ſich nach Olymp. 50
mit ungemeiner Kraft in den verſchiedenſten Gegenden
Griechenlands, und ſtatt des einfoͤrmigen Wirkens von
Geſchlechtern treten kunſtbegabte, von ihrem Talent zur
Kunſt getriebne Individuen in großer Anzahl hervor.
Die Sculptur in Marmor erhaͤlt durch Dipoͤnos und
Skyllis von Kreta die erſte Vervollkommnung; Schuͤler
dieſer Meiſter finden ſich in Sparta und andern Orten.
Der Erzguß wird beſonders auf Aegina, welches Eiland
mit Samos in enger Verbindung ſtand, und zu Argos
von zahlreichen Meiſtern zu Athleten- Heroen- und Goͤt-
terbildern angewandt; eben ſo beſteht eine mit der Argi-
viſchen verbundne ausgezeichnete Kuͤnſtlerſchule zu Sikyon.
Gegen Ende des Zeitraums erhebt ſich die Plaſtik auch
in Athen zu groͤßerer Auszeichnung.
Nahmhafte Künſtler dieſer Zeit ſind die Dädaliden Dipönos
und Skyllis (marmore sculpendo primi omnium in-
claruerunt) Ol. 50 nach Plin. Sie arbeiten auch in Holz und
Elfenbein, an verſchiednen Orten in Griechenland (Sikyon, Argos,
Kleonä, Ambrakia?). Angelion und Tektäos ihre Schüler gegen 55.
Pauſ. ii, 32. Dorykleidas, Dontas, Theokles, Medon von Lake-
dämon, Toreuten, Schüler des Dipönos und Skyllis g. 55. Pauſ.
v, 17. vi, 19. Endöos (§ 70. Anm. 2.) um 55. Perillos
oder Perilaos, Erzgießer (Stier des Phalaris) 55. Bupalos
und Athenis, Hipponar Feinde (Ol. 60), Bildhauer aus einem
Künſtlergeſchlecht von Chios, Söhne des Archennus, des S. Mik-
kiades, des S. Malas (gegen 40) nach Plin. Welcker Hipponax
p. 9. Kallon von Aegina, Schüler von Tektäos und Ange-
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/80>, abgerufen am 18.11.2024.
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