1273. Hauptformen. Erstens die ebne Fläche, theils vertical, theils horizontal, theils geneigt. Die letztre nähert sich entweder der Horizontalfläche an, wie im Dach, oder der Verticalfläche, wie in den Seiten- pfosten pyramidalischer Fenster: die Mitte dazwischen 2verwirft die Architektur. Zweitens die krumme Fläche, theils cylindrisch und konusartig, wie in den Säulen, 3theils kugelförmig, elliptisch oder verwandter Art, wie in den Gewölben. Die Verhältnisse dieser Flächen ge- geneinander, so wie die Dimensionen einer jeden für sich sind in statischen und ästhetischen Gesetzen gegeben, welche die Griechen praktisch auf das feinste beobachteten.
1. Solche Fenster hat der T. auf Ocha, das Erechtheion, der T. zu Cora.
2. Reine Cylinder kommen nur in Krypten oder Souterrains, wie zu Eleusis §. 109, 5. a. u. in Römischen Bädern, vor. Die gewöhnliche Säule wäre ein abgeschnittner Conus, ohne die Entasis.
3. Fornicationes (cuneorum divisionibus), concamera- tiones (hypogeorum). Vitruv vi, 11. Bei den Griechen Apsis, psalis kamphtheisa, (vgl. Wessel. ad Diod. ii, 9.) kamara, oikos kekamaromenos (C. I. n. 1104), stege ka- marote. Hauptarten nach Festus: tectum pectinatum (in duas partes devexum), Tonnengewölbe; und testudinatum (in quatuor), Kreuz- oder Walmgewölbe. Eine Kuppel oura- niskos, Athen. v. p. 196. Ein Gewölb von geringer Curve und weiter Spannung hieß wahrscheinlich solea. Hirt, Mus. der AlterthumsW. i. S. 279.
1273. Hauptformen. Erſtens die ebne Flaͤche, theils vertical, theils horizontal, theils geneigt. Die letztre naͤhert ſich entweder der Horizontalflaͤche an, wie im Dach, oder der Verticalflaͤche, wie in den Seiten- pfoſten pyramidaliſcher Fenſter: die Mitte dazwiſchen 2verwirft die Architektur. Zweitens die krumme Flaͤche, theils cylindriſch und konusartig, wie in den Saͤulen, 3theils kugelfoͤrmig, elliptiſch oder verwandter Art, wie in den Gewoͤlben. Die Verhaͤltniſſe dieſer Flaͤchen ge- geneinander, ſo wie die Dimenſionen einer jeden fuͤr ſich ſind in ſtatiſchen und aͤſthetiſchen Geſetzen gegeben, welche die Griechen praktiſch auf das feinſte beobachteten.
1. Solche Fenſter hat der T. auf Ocha, das Erechtheion, der T. zu Cora.
2. Reine Cylinder kommen nur in Krypten oder Souterrains, wie zu Eleuſis §. 109, 5. a. u. in Römiſchen Bädern, vor. Die gewöhnliche Säule wäre ein abgeſchnittner Conus, ohne die Entaſis.
3. Fornicationes (cuneorum divisionibus), concamera- tiones (hypogeorum). Vitruv vi, 11. Bei den Griechen Ἁψὶς, ψαλὶς καμφϑεῖσα, (vgl. Weſſel. ad Diod. ii, 9.) καμάρα, οἶκος κεκαμαρωμένος (C. I. n. 1104), στέγη κα- μαρωτή. Hauptarten nach Feſtus: tectum pectinatum (in duas partes devexum), Tonnengewölbe; und testudinatum (in quatuor), Kreuz- oder Walmgewölbe. Eine Kuppel οὐρα- νίσκος, Athen. v. p. 196. Ein Gewölb von geringer Curve und weiter Spannung hieß wahrſcheinlich solea. Hirt, Muſ. der AlterthumsW. i. S. 279.
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Syſtematiſcher Theil.
2. Die einfachen geometriſchen Grundformen.
273. Hauptformen. Erſtens die ebne Flaͤche,
theils vertical, theils horizontal, theils geneigt. Die
letztre naͤhert ſich entweder der Horizontalflaͤche an, wie
im Dach, oder der Verticalflaͤche, wie in den Seiten-
pfoſten pyramidaliſcher Fenſter: die Mitte dazwiſchen
verwirft die Architektur. Zweitens die krumme Flaͤche,
theils cylindriſch und konusartig, wie in den Saͤulen,
theils kugelfoͤrmig, elliptiſch oder verwandter Art, wie
in den Gewoͤlben. Die Verhaͤltniſſe dieſer Flaͤchen ge-
geneinander, ſo wie die Dimenſionen einer jeden fuͤr ſich
ſind in ſtatiſchen und aͤſthetiſchen Geſetzen gegeben, welche
die Griechen praktiſch auf das feinſte beobachteten.
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1. Solche Fenſter hat der T. auf Ocha, das Erechtheion, der
T. zu Cora.
2. Reine Cylinder kommen nur in Krypten oder Souterrains,
wie zu Eleuſis §. 109, 5. a. u. in Römiſchen Bädern, vor.
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Entaſis.
3. Fornicationes (cuneorum divisionibus), concamera-
tiones (hypogeorum). Vitruv vi, 11. Bei den Griechen
Ἁψὶς, ψαλὶς καμφϑεῖσα, (vgl. Weſſel. ad Diod. ii, 9.)
καμάρα, οἶκος κεκαμαρωμένος (C. I. n. 1104), στέγη κα-
μαρωτή. Hauptarten nach Feſtus: tectum pectinatum (in
duas partes devexum), Tonnengewölbe; und testudinatum
(in quatuor), Kreuz- oder Walmgewölbe. Eine Kuppel οὐρα-
νίσκος, Athen. v. p. 196. Ein Gewölb von geringer Curve
und weiter Spannung hieß wahrſcheinlich solea. Hirt, Muſ. der
AlterthumsW. i. S. 279.
274. Untergeordnete, abbrechende, tren-
nende, vorbereitende Formen oder Glieder.
Erſtens, Gradlinigte: 1. Fascia, Streifen. 2. Taenia,
Band. 3. Quadra, Platte, auch Plaͤttlein, Riemlein.
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/342>, abgerufen am 30.12.2024.
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