ford (Fr. North) enthielt (ob jetzt noch?) manches Wichtige aus Griechenland. Die kleinen Privatsammlungen von Leake, Haw- kins, Burgon, Fiott Lee (goldner Schmuck aus Gräbern von Ithaka), Roger. Die schönen Münzen von L. Northwick §. 132. Aegyptisches bei L. Belmore, Bankes u. Aa.
J. Dallaway Anecdotes of the Arts in England. Lond. 1800., französisch mit Anm. von Millin, Paris 1807., enthält Nichts als roh und unkritisch angefertigte Cataloge. Göde Eng- land, Wales, Irland und Schottland 1805. 5 Bde. 8. Spiker Reise durch Engl. Wales u. Schottl. 2 B. 1818.
6. Deutschland und der Norden.
264. In Deutschland, wo die Museen leider bis1 jetzt nicht in dem Sinn öffentliche und offne Institute der Nationalbildung gewesen sind, wie in Italien, Frank- reich und England, erheben sich jetzt eben, neben der Dresdner, welche lange Zeit mit großem Ruhme der Hauptmittelpunkt archäologischer Studien für unser Va- terland gewesen, zwei neue wichtige Sammlungen, welche, vielleicht in der Zahl stattlicher Marmorbilder nachstehend, dagegen in der Ausdehnung über die verschiedensten Clas- sen antiker Kunstproducte die Dresdner, die in Zeiten einer entschiednen Vorliebe für statuarische Arbeiten ge- sammelt wurde, weit übertreffen. Die einheimischen Reste2 Römischer Cultur in den Provinzen jenseits, und den agri decumates diesseits der Donau und des Rheins erregen, so historisch wichtig sie sind, doch nur selten ein Kunstinteresse.
1. Dresden. Die Hauptmasse der Antiken von den Prin- zen Chigi 1725 angekauft; hernach Manches aus der Sammlung Albani; die Herculanerinnen von Eugen von Savoyen §. 260, 2. Kupferwerke §. 37. 38. Sonst J. Casanova Abh. über alte Denk- mäler der Kunst, bes. zu Dresden. Lpz. 1771. 8. Beschreibung der Chf. Antiken-Gallerie in Dresden, von J. Fr. Wacker u. J. G. Lipsius. Dresden 1798. 4. (Hase) Verzeichniß der alten und neuen
Propaͤdeutiſcher Abſchnitt.
ford (Fr. North) enthielt (ob jetzt noch?) manches Wichtige aus Griechenland. Die kleinen Privatſammlungen von Leake, Haw- kins, Burgon, Fiott Lee (goldner Schmuck aus Gräbern von Ithaka), Roger. Die ſchönen Münzen von L. Northwick §. 132. Aegyptiſches bei L. Belmore, Bankes u. Aa.
J. Dallaway Anecdotes of the Arts in England. Lond. 1800., franzöſiſch mit Anm. von Millin, Paris 1807., enthält Nichts als roh und unkritiſch angefertigte Cataloge. Göde Eng- land, Wales, Irland und Schottland 1805. 5 Bde. 8. Spiker Reiſe durch Engl. Wales u. Schottl. 2 B. 1818.
6. Deutſchland und der Norden.
264. In Deutſchland, wo die Muſeen leider bis1 jetzt nicht in dem Sinn oͤffentliche und offne Inſtitute der Nationalbildung geweſen ſind, wie in Italien, Frank- reich und England, erheben ſich jetzt eben, neben der Dresdner, welche lange Zeit mit großem Ruhme der Hauptmittelpunkt archaͤologiſcher Studien fuͤr unſer Va- terland geweſen, zwei neue wichtige Sammlungen, welche, vielleicht in der Zahl ſtattlicher Marmorbilder nachſtehend, dagegen in der Ausdehnung uͤber die verſchiedenſten Claſ- ſen antiker Kunſtproducte die Dresdner, die in Zeiten einer entſchiednen Vorliebe fuͤr ſtatuariſche Arbeiten ge- ſammelt wurde, weit uͤbertreffen. Die einheimiſchen Reſte2 Roͤmiſcher Cultur in den Provinzen jenſeits, und den agri decumates dieſſeits der Donau und des Rheins erregen, ſo hiſtoriſch wichtig ſie ſind, doch nur ſelten ein Kunſtintereſſe.
1. Dresden. Die Hauptmaſſe der Antiken von den Prin- zen Chigi 1725 angekauft; hernach Manches aus der Sammlung Albani; die Herculanerinnen von Eugen von Savoyen §. 260, 2. Kupferwerke §. 37. 38. Sonſt J. Caſanova Abh. über alte Denk- mäler der Kunſt, beſ. zu Dresden. Lpz. 1771. 8. Beſchreibung der Chf. Antiken-Gallerie in Dresden, von J. Fr. Wacker u. J. G. Lipſius. Dresden 1798. 4. (Haſe) Verzeichniß der alten und neuen
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0331"n="309"/><fwplace="top"type="header">Propaͤdeutiſcher Abſchnitt.</fw><lb/><hirendition="#g">ford</hi> (Fr. North) enthielt (ob jetzt noch?) manches Wichtige aus<lb/>
Griechenland. Die kleinen Privatſammlungen von Leake, Haw-<lb/>
kins, Burgon, Fiott Lee (goldner Schmuck aus Gräbern von<lb/>
Ithaka), Roger. Die ſchönen Münzen von L. Northwick §. 132.<lb/>
Aegyptiſches bei L. Belmore, Bankes u. Aa.</p><lb/><p>J. Dallaway <hirendition="#aq">Anecdotes of the Arts in England. Lond.</hi><lb/>
1800., franzöſiſch mit Anm. von Millin, Paris 1807., enthält<lb/>
Nichts als roh und unkritiſch angefertigte Cataloge. Göde Eng-<lb/>
land, Wales, Irland und Schottland 1805. 5 Bde. 8. Spiker<lb/>
Reiſe durch Engl. Wales u. Schottl. 2 B. 1818.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="4"><head>6. Deutſchland und der Norden.</head><lb/><p>264. In <hirendition="#g">Deutſchland</hi>, wo die Muſeen leider bis<noteplace="right">1</note><lb/>
jetzt nicht in <hirendition="#g">dem</hi> Sinn oͤffentliche und offne Inſtitute<lb/>
der Nationalbildung geweſen ſind, wie in Italien, Frank-<lb/>
reich und England, erheben ſich jetzt eben, neben der<lb/>
Dresdner, welche lange Zeit mit großem Ruhme der<lb/>
Hauptmittelpunkt archaͤologiſcher Studien fuͤr unſer Va-<lb/>
terland geweſen, zwei neue wichtige Sammlungen, welche,<lb/>
vielleicht in der Zahl ſtattlicher Marmorbilder nachſtehend,<lb/>
dagegen in der Ausdehnung uͤber die verſchiedenſten Claſ-<lb/>ſen antiker Kunſtproducte die Dresdner, die in Zeiten<lb/>
einer entſchiednen Vorliebe fuͤr ſtatuariſche Arbeiten ge-<lb/>ſammelt wurde, weit uͤbertreffen. Die einheimiſchen Reſte<noteplace="right">2</note><lb/>
Roͤmiſcher Cultur in den Provinzen jenſeits, und den<lb/><hirendition="#aq">agri decumates</hi> dieſſeits der Donau und des Rheins<lb/>
erregen, ſo hiſtoriſch wichtig ſie ſind, doch nur ſelten ein<lb/>
Kunſtintereſſe.</p><lb/><p>1. <hirendition="#g">Dresden</hi>. Die Hauptmaſſe der Antiken von den Prin-<lb/>
zen Chigi 1725 angekauft; hernach Manches aus der Sammlung<lb/>
Albani; die Herculanerinnen von Eugen von Savoyen §. 260, 2.<lb/>
Kupferwerke §. 37. 38. Sonſt J. Caſanova Abh. über alte Denk-<lb/>
mäler der Kunſt, beſ. zu Dresden. Lpz. 1771. 8. Beſchreibung<lb/>
der Chf. Antiken-Gallerie in Dresden, von J. Fr. Wacker u. J.<lb/>
G. Lipſius. Dresden 1798. 4. (Haſe) Verzeichniß der alten und neuen<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[309/0331]
Propaͤdeutiſcher Abſchnitt.
ford (Fr. North) enthielt (ob jetzt noch?) manches Wichtige aus
Griechenland. Die kleinen Privatſammlungen von Leake, Haw-
kins, Burgon, Fiott Lee (goldner Schmuck aus Gräbern von
Ithaka), Roger. Die ſchönen Münzen von L. Northwick §. 132.
Aegyptiſches bei L. Belmore, Bankes u. Aa.
J. Dallaway Anecdotes of the Arts in England. Lond.
1800., franzöſiſch mit Anm. von Millin, Paris 1807., enthält
Nichts als roh und unkritiſch angefertigte Cataloge. Göde Eng-
land, Wales, Irland und Schottland 1805. 5 Bde. 8. Spiker
Reiſe durch Engl. Wales u. Schottl. 2 B. 1818.
6. Deutſchland und der Norden.
264. In Deutſchland, wo die Muſeen leider bis
jetzt nicht in dem Sinn oͤffentliche und offne Inſtitute
der Nationalbildung geweſen ſind, wie in Italien, Frank-
reich und England, erheben ſich jetzt eben, neben der
Dresdner, welche lange Zeit mit großem Ruhme der
Hauptmittelpunkt archaͤologiſcher Studien fuͤr unſer Va-
terland geweſen, zwei neue wichtige Sammlungen, welche,
vielleicht in der Zahl ſtattlicher Marmorbilder nachſtehend,
dagegen in der Ausdehnung uͤber die verſchiedenſten Claſ-
ſen antiker Kunſtproducte die Dresdner, die in Zeiten
einer entſchiednen Vorliebe fuͤr ſtatuariſche Arbeiten ge-
ſammelt wurde, weit uͤbertreffen. Die einheimiſchen Reſte
Roͤmiſcher Cultur in den Provinzen jenſeits, und den
agri decumates dieſſeits der Donau und des Rheins
erregen, ſo hiſtoriſch wichtig ſie ſind, doch nur ſelten ein
Kunſtintereſſe.
1
2
1. Dresden. Die Hauptmaſſe der Antiken von den Prin-
zen Chigi 1725 angekauft; hernach Manches aus der Sammlung
Albani; die Herculanerinnen von Eugen von Savoyen §. 260, 2.
Kupferwerke §. 37. 38. Sonſt J. Caſanova Abh. über alte Denk-
mäler der Kunſt, beſ. zu Dresden. Lpz. 1771. 8. Beſchreibung
der Chf. Antiken-Gallerie in Dresden, von J. Fr. Wacker u. J.
G. Lipſius. Dresden 1798. 4. (Haſe) Verzeichniß der alten und neuen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/331>, abgerufen am 18.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.