Episode. Von der Griechischen Kunst bei den Italischen Völkern vor Ol. 158, 3.
1. Griechischer Urstamm.
166. Ein Griechischer Stamm bewohnte unter meh-1 rern Namen (Oenotrer, Peuketier, Sikeler, Morgeten) seit alten Zeiten das untre und mittlere Italien bis an die Tiber hinauf, hernach auch Sicilien. Ihm gehören wahr-2 scheinlich die den altgriechischen sehr genau entsprechenden Mauern in den Gebürgen oberhalb Latiums, und viel-3 leicht manche Bauanlagen in Sicilien, namentlich den Griechischen Thesauren ähnliche Rundgebäude, an.
1. Darüber Niebuhr Röm. Gesch. i. S. 26 ff. (zw. Aufl.) Des Vf. Etrusker i. S. 10 ff.
2. Zwar sind diese Mauern, obgleich hie und da in ganz Ita- lien zerstreut, doch besonders im höhern Latium, im Lande der Herniker (herna Felsen), Marser und Sabiner zusammengedrängt (Cora, Norba, Signia, Präneste, Alatrium, Arpinum, Anagnia, Alba Fucentis), wo man von Oenotrischen Stämmen nichts Be- stimmtes nachweisen kann: indeß scheint es, daß diese Völkerschaft, grade hier von Oskischen Stämmen zuerst angegriffen und verdrängt, sich durch diese Mauern zu schützen gesucht habe. Auch sind meh- rere derselben im Volskerlande (Circeji, Fundi), welches wohl sicher Sikelisch war. Die Mauern sind im Ganzen in der zweiten Kyklopischen Weise (§. 46.). Phallischer Hermes in Alatrium. Pyramidale Thore. Micali Italia avanti i tempi dei Ro-
Epiſode. Von der Griechiſchen Kunſt bei den Italiſchen Voͤlkern vor Ol. 158, 3.
1. Griechiſcher Urſtamm.
166. Ein Griechiſcher Stamm bewohnte unter meh-1 rern Namen (Oenotrer, Peuketier, Sikeler, Morgeten) ſeit alten Zeiten das untre und mittlere Italien bis an die Tiber hinauf, hernach auch Sicilien. Ihm gehoͤren wahr-2 ſcheinlich die den altgriechiſchen ſehr genau entſprechenden Mauern in den Gebuͤrgen oberhalb Latiums, und viel-3 leicht manche Bauanlagen in Sicilien, namentlich den Griechiſchen Theſauren aͤhnliche Rundgebaͤude, an.
1. Darüber Niebuhr Röm. Geſch. i. S. 26 ff. (zw. Aufl.) Des Vf. Etrusker i. S. 10 ff.
2. Zwar ſind dieſe Mauern, obgleich hie und da in ganz Ita- lien zerſtreut, doch beſonders im höhern Latium, im Lande der Herniker (herna Felſen), Marſer und Sabiner zuſammengedrängt (Cora, Norba, Signia, Präneſte, Alatrium, Arpinum, Anagnia, Alba Fucentis), wo man von Oenotriſchen Stämmen nichts Be- ſtimmtes nachweiſen kann: indeß ſcheint es, daß dieſe Völkerſchaft, grade hier von Oskiſchen Stämmen zuerſt angegriffen und verdrängt, ſich durch dieſe Mauern zu ſchützen geſucht habe. Auch ſind meh- rere derſelben im Volskerlande (Circeji, Fundi), welches wohl ſicher Sikeliſch war. Die Mauern ſind im Ganzen in der zweiten Kyklopiſchen Weiſe (§. 46.). Phalliſcher Hermes in Alatrium. Pyramidale Thore. Micali Italia avanti i tempi dei Ro-
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Epiſode.
Von der Griechiſchen Kunſt bei den Italiſchen Voͤlkern
vor Ol. 158, 3.
1. Griechiſcher Urſtamm.
166. Ein Griechiſcher Stamm bewohnte unter meh-
rern Namen (Oenotrer, Peuketier, Sikeler, Morgeten)
ſeit alten Zeiten das untre und mittlere Italien bis an die
Tiber hinauf, hernach auch Sicilien. Ihm gehoͤren wahr-
ſcheinlich die den altgriechiſchen ſehr genau entſprechenden
Mauern in den Gebuͤrgen oberhalb Latiums, und viel-
leicht manche Bauanlagen in Sicilien, namentlich den
Griechiſchen Theſauren aͤhnliche Rundgebaͤude, an.
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1. Darüber Niebuhr Röm. Geſch. i. S. 26 ff. (zw. Aufl.)
Des Vf. Etrusker i. S. 10 ff.
2. Zwar ſind dieſe Mauern, obgleich hie und da in ganz Ita-
lien zerſtreut, doch beſonders im höhern Latium, im Lande der
Herniker (herna Felſen), Marſer und Sabiner zuſammengedrängt
(Cora, Norba, Signia, Präneſte, Alatrium, Arpinum, Anagnia,
Alba Fucentis), wo man von Oenotriſchen Stämmen nichts Be-
ſtimmtes nachweiſen kann: indeß ſcheint es, daß dieſe Völkerſchaft,
grade hier von Oskiſchen Stämmen zuerſt angegriffen und verdrängt,
ſich durch dieſe Mauern zu ſchützen geſucht habe. Auch ſind meh-
rere derſelben im Volskerlande (Circeji, Fundi), welches wohl ſicher
Sikeliſch war. Die Mauern ſind im Ganzen in der zweiten
Kyklopiſchen Weiſe (§. 46.). Phalliſcher Hermes in Alatrium.
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/171>, abgerufen am 30.12.2024.
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