Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.um durch die Bewegung des hindurchgesteckten Arms 8. Die Grundsätze der Lakonischen Taktik fol- 1 S. Kritias (Kalläschros S.) bei Liban. Or. 24. p. 86 R. Plut. Kleom. 11. Daher Aristoph. Lys. 107. porpakisamenos von einem Spartiaten. vgl. Schneider Lex. okhane. 2 Von den Lakedämonischen Schildzeichen Paus. 4, 28, 3. -- daneben auch be- sondere episema, Plut. Lak. Ap. p. 240. Die Kreter hatten nach dem Skotion des Hybrias auch laioeia; Homers laiseia pte- roenta glaube ich in den mit ledernen Fittigen verlängerten Schik- den auf Vasengemälden zu erkennen, z. B. Tischbein 4, 51. 3 vgl.
Xn. H. 3, 4, 18. um durch die Bewegung des hindurchgeſteckten Arms 8. Die Grundſaͤtze der Lakoniſchen Taktik fol- 1 S. Kritias (Kallaͤſchros S.) bei Liban. Or. 24. p. 86 R. Plut. Kleom. 11. Daher Ariſtoph. Lyſ. 107. ποϱπακισάμενος von einem Spartiaten. vgl. Schneider Lex. ὀχάνη. 2 Von den Lakedaͤmoniſchen Schildzeichen Pauſ. 4, 28, 3. — daneben auch be- ſondere ἐπίσημα, Plut. Lak. Ap. p. 240. Die Kreter hatten nach dem Skotion des Hybrias auch λαιοήια; Homers λαισήια πτε- ϱόεντα glaube ich in den mit ledernen Fittigen verlaͤngerten Schik- den auf Vaſengemaͤlden zu erkennen, z. B. Tiſchbein 4, 51. 3 vgl.
Xn. H. 3, 4, 18. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0251" n="245"/> um durch die Bewegung des hindurchgeſteckten Arms<lb/> den bedeutend kleiner gewordenen Schild zu regieren,<lb/> hing wahrſcheinlich der Spartiatiſche noch an einem<lb/> um den Nacken gelegten Riemen (τελαμὼν), und wurde<lb/> nur durch einen Ring (πόρπαξ) in der hohlen Seite<lb/> regiert, der in Friedenszeiten herausgenommen werden<lb/> konnte <note place="foot" n="1">S. Kritias (Kallaͤſchros S.) bei Liban. <hi rendition="#aq">Or. 24. p</hi>. 86 R.<lb/> Plut. Kleom. 11. Daher Ariſtoph. Lyſ. 107. ποϱπακισάμενος von<lb/> einem Spartiaten. vgl. Schneider Lex. ὀχάνη.</note>. Erſt Kleomenes der Dritte fuͤhrte in Lake-<lb/> daͤmon jene Handhaben und uͤberhaupt eine leichtre Be-<lb/> waffnung ein <note place="foot" n="2">Von den<lb/> Lakedaͤmoniſchen Schildzeichen Pauſ. 4, 28, 3. — daneben auch be-<lb/> ſondere ἐπίσημα, Plut. Lak. Ap. <hi rendition="#aq">p</hi>. 240. Die Kreter hatten nach<lb/> dem Skotion des Hybrias auch <hi rendition="#g">λαιοήια</hi>; Homers λαισήια πτε-<lb/> ϱόεντα glaube ich in den mit ledernen Fittigen verlaͤngerten Schik-<lb/> den auf Vaſengemaͤlden zu erkennen, z. B. Tiſchbein 4, 51.</note>.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>8.</head><lb/> <p>Die Grundſaͤtze der Lakoniſchen <hi rendition="#g">Taktik</hi> fol-<lb/> gen ſchon aus dem oben uͤber die Enomotie und deren<lb/> Bewegungen Geſagten; die Evolution derſelben, ἐξε-<lb/> λιγμὸς, war das Hauptmittel, dem Feinde die beſten<lb/> Krieger entgegenzuſtellen <note place="foot" n="3">vgl.<lb/> Xn. H. 3, 4, 18.</note>, und <hi rendition="#g">davon</hi> vorzuͤglich<lb/> hoffte man den Sieg. Eine beſondere Art dieſer Evo-<lb/> lution hieß die Lakoniſche; ſie beginnt von den Enomo-<lb/> tarchen, die ſich nach der Lanzenſeite umdrehen, und<lb/> zwiſchen ihrer und der naͤchſten Reihe durchgehn; die<lb/> ganze Reihe folgt ihnen, bis ſie ſich vor dem allein<lb/> ſtehenbleibenden und ſich nur umwendenden Uragos auf-<lb/> geſtellt hat; ſo daß der ganze Phalanx dabei zugleich<lb/> um die Tiefe der Schlachtordnung gegen den im Ruͤcken<lb/> erſcheinenden Feind vorruͤckt: wovon die Makedoniſche<lb/> dadurch verſchieden iſt, daß die Bewegung vom Uragos<lb/> anfaͤngt, daher der Phalanx dabei zuruͤckgeſchoben<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [245/0251]
um durch die Bewegung des hindurchgeſteckten Arms
den bedeutend kleiner gewordenen Schild zu regieren,
hing wahrſcheinlich der Spartiatiſche noch an einem
um den Nacken gelegten Riemen (τελαμὼν), und wurde
nur durch einen Ring (πόρπαξ) in der hohlen Seite
regiert, der in Friedenszeiten herausgenommen werden
konnte 1. Erſt Kleomenes der Dritte fuͤhrte in Lake-
daͤmon jene Handhaben und uͤberhaupt eine leichtre Be-
waffnung ein 2.
8.
Die Grundſaͤtze der Lakoniſchen Taktik fol-
gen ſchon aus dem oben uͤber die Enomotie und deren
Bewegungen Geſagten; die Evolution derſelben, ἐξε-
λιγμὸς, war das Hauptmittel, dem Feinde die beſten
Krieger entgegenzuſtellen 3, und davon vorzuͤglich
hoffte man den Sieg. Eine beſondere Art dieſer Evo-
lution hieß die Lakoniſche; ſie beginnt von den Enomo-
tarchen, die ſich nach der Lanzenſeite umdrehen, und
zwiſchen ihrer und der naͤchſten Reihe durchgehn; die
ganze Reihe folgt ihnen, bis ſie ſich vor dem allein
ſtehenbleibenden und ſich nur umwendenden Uragos auf-
geſtellt hat; ſo daß der ganze Phalanx dabei zugleich
um die Tiefe der Schlachtordnung gegen den im Ruͤcken
erſcheinenden Feind vorruͤckt: wovon die Makedoniſche
dadurch verſchieden iſt, daß die Bewegung vom Uragos
anfaͤngt, daher der Phalanx dabei zuruͤckgeſchoben
1 S. Kritias (Kallaͤſchros S.) bei Liban. Or. 24. p. 86 R.
Plut. Kleom. 11. Daher Ariſtoph. Lyſ. 107. ποϱπακισάμενος von
einem Spartiaten. vgl. Schneider Lex. ὀχάνη.
2 Von den
Lakedaͤmoniſchen Schildzeichen Pauſ. 4, 28, 3. — daneben auch be-
ſondere ἐπίσημα, Plut. Lak. Ap. p. 240. Die Kreter hatten nach
dem Skotion des Hybrias auch λαιοήια; Homers λαισήια πτε-
ϱόεντα glaube ich in den mit ledernen Fittigen verlaͤngerten Schik-
den auf Vaſengemaͤlden zu erkennen, z. B. Tiſchbein 4, 51.
3 vgl.
Xn. H. 3, 4, 18.
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