Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.17. Es erhellt aus dem bisher Zusammengestell- 1 austera kai aristokratike politeia. Plut. Vergl. Lyk. u. Numa's 2. Nach Plut. de monarchia 2. p. 205. hat Sp. aristokratiken oligarkhian kai authekhaston. Isokr. Nikokles S. 39. Lange, von den Lakedämoniern: oikhoi men oligarkhoumenoi, peri de ton polemon basileuomenoi. vgl. Cragius 1, 4. 2 Ohne Tyrannis auch Kreta nach Platon Ges. 4, 711. 1 Der König soll im Dorischen Staate damon gerairein, Pind. P. 1, 61. 3 Vgl. hiezu
und zum Folgenden Platon Ges. 4, 712 d. Arist. Pol. 2, 3, 10. 4, 5, 11. 4, 6, 4. 5., womit Cic. de rep. 2, 23. zu vgl., die respubli- 17. Es erhellt aus dem bisher Zuſammengeſtell- 1 αὐστηϱὰ καὶ ἀϱιστοκϱατικὴ πολιτεία. Plut. Vergl. Lyk. u. Numa’s 2. Nach Plut. de monarchia 2. p. 205. hat Sp. ἀϱιστοκϱατικὴν ὀλιγαϱχίαν καὶ αὐϑέχαστον. Iſokr. Nikokles S. 39. Lange, von den Lakedaͤmoniern: οἴχοι μὲν ὀλιγαϱχοὐμενοι, πεϱὶ δὲ τὸν πόλεμον βασιλευόμενοι. vgl. Cragius 1, 4. 2 Ohne Tyrannis auch Kreta nach Platon Geſ. 4, 711. 1 Der Koͤnig ſoll im Doriſchen Staate δᾶμον γεϱαὶϱειν, Pind. P. 1, 61. 3 Vgl. hiezu
und zum Folgenden Platon Geſ. 4, 712 d. Ariſt. Pol. 2, 3, 10. 4, 5, 11. 4, 6, 4. 5., womit Cic. de rep. 2, 23. zu vgl., die respubli- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0189" n="183"/> <div n="3"> <head>17.</head><lb/> <p>Es erhellt aus dem bisher Zuſammengeſtell-<lb/> ten, daß, ſo wenig man auch von einer dem Doriſchen<lb/> Stamme gemeinſamen Verfaſſung, als in hiſtoriſcher<lb/> Zeit beſtehend, ſprechen kann, doch eine ſolche in vielen<lb/> Staaten deſſelben noch deutlich als den ſpaͤtern Ent-<lb/> wickelungen voraus und zum Grunde liegend erkannt,<lb/> und in dem einen laͤngere, in dem andern kuͤrzere Zeit<lb/> ſich erhaltend gefunden wird. Dieſe Verfaſſung, die<lb/> wir mit Pindar in der <hi rendition="#g">Spartiatiſchen</hi> Staatsform<lb/> am beſtimmteſten ausgepraͤgt ſehen, iſt durchaus ari-<lb/> ſtokratiſcher Art <note place="foot" n="1">αὐστηϱὰ καὶ ἀϱιστοκϱατικὴ πολιτεία. Plut. Vergl. Lyk.<lb/> u. Numa’s 2. Nach Plut. <hi rendition="#aq">de monarchia 2. p.</hi> 205. hat Sp.<lb/> ἀϱιστοκϱατικὴν ὀλιγαϱχίαν καὶ αὐϑέχαστον. Iſokr. Nikokles S.<lb/> 39. Lange, von den Lakedaͤmoniern: οἴχοι μὲν ὀλιγαϱχοὐμενοι,<lb/> πεϱὶ δὲ τὸν πόλεμον βασιλευόμενοι. vgl. Cragius 1, 4.</note>; Sparta war daher der Helleniſchen<lb/> Ariſtokratie Grundſtein und Angelpunkt; und hier<lb/> allein ſtand dieſe durch alle Perioden faſt unverruͤckt<lb/> (daher auch Sparta unter allen Staaten einzig ohne<lb/> heftige Revolutionen blieb) <note place="foot" n="2">Ohne<lb/> Tyrannis auch Kreta nach Platon Geſ. 4, 711.</note>, bis die Zahl der aͤchten<lb/> Spartiaten faſt ausgeſtorben, und die Bedingungen des<lb/> Beſtandes der alten Verfaſſung zum Theil hinwegge-<lb/> nommen waren. — <hi rendition="#g">Ariſtokratie</hi> aber nennen wir<lb/> die Spartiatiſche Verfaſſung mit Entſchiedenheit <note place="foot" n="1">Der Koͤnig ſoll im Doriſchen Staate δᾶμον γεϱαὶϱειν,<lb/> Pind. P. 1, 61.</note> der<lb/> durchgehenden und herrſchenden Tendenz wegen, die<lb/> Menge ſtets durch Wenige aber als beſſer vorausge-<lb/> ſetzte zu leiten, und den Buͤrgern weit weniger ſelbſt-<lb/> vertrauende Freiheit einzupraͤgen, als Gehorſam und<lb/> Scheu vor denen, fuͤr deren Wuͤrdigkeit ihr Geſchlecht,<lb/> ihre Erziehung und ihre eigene vom Staate anerkannte<lb/> Tuͤchtigkeit buͤrgt. Indeſſen bemerken die Alten <note xml:id="seg2pn_21_1" next="#seg2pn_21_2" place="foot" n="3">Vgl. hiezu<lb/> und zum Folgenden Platon Geſ. 4, 712 <hi rendition="#aq">d.</hi> Ariſt. Pol. 2, 3, 10.<lb/> 4, 5, 11. 4, 6, 4. 5., womit Cic. <hi rendition="#aq">de rep.</hi> 2, 23. zu vgl., die <hi rendition="#aq">respubli-</hi></note>, daß<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [183/0189]
17.
Es erhellt aus dem bisher Zuſammengeſtell-
ten, daß, ſo wenig man auch von einer dem Doriſchen
Stamme gemeinſamen Verfaſſung, als in hiſtoriſcher
Zeit beſtehend, ſprechen kann, doch eine ſolche in vielen
Staaten deſſelben noch deutlich als den ſpaͤtern Ent-
wickelungen voraus und zum Grunde liegend erkannt,
und in dem einen laͤngere, in dem andern kuͤrzere Zeit
ſich erhaltend gefunden wird. Dieſe Verfaſſung, die
wir mit Pindar in der Spartiatiſchen Staatsform
am beſtimmteſten ausgepraͤgt ſehen, iſt durchaus ari-
ſtokratiſcher Art 1; Sparta war daher der Helleniſchen
Ariſtokratie Grundſtein und Angelpunkt; und hier
allein ſtand dieſe durch alle Perioden faſt unverruͤckt
(daher auch Sparta unter allen Staaten einzig ohne
heftige Revolutionen blieb) 2, bis die Zahl der aͤchten
Spartiaten faſt ausgeſtorben, und die Bedingungen des
Beſtandes der alten Verfaſſung zum Theil hinwegge-
nommen waren. — Ariſtokratie aber nennen wir
die Spartiatiſche Verfaſſung mit Entſchiedenheit 1 der
durchgehenden und herrſchenden Tendenz wegen, die
Menge ſtets durch Wenige aber als beſſer vorausge-
ſetzte zu leiten, und den Buͤrgern weit weniger ſelbſt-
vertrauende Freiheit einzupraͤgen, als Gehorſam und
Scheu vor denen, fuͤr deren Wuͤrdigkeit ihr Geſchlecht,
ihre Erziehung und ihre eigene vom Staate anerkannte
Tuͤchtigkeit buͤrgt. Indeſſen bemerken die Alten 3, daß
1 αὐστηϱὰ καὶ ἀϱιστοκϱατικὴ πολιτεία. Plut. Vergl. Lyk.
u. Numa’s 2. Nach Plut. de monarchia 2. p. 205. hat Sp.
ἀϱιστοκϱατικὴν ὀλιγαϱχίαν καὶ αὐϑέχαστον. Iſokr. Nikokles S.
39. Lange, von den Lakedaͤmoniern: οἴχοι μὲν ὀλιγαϱχοὐμενοι,
πεϱὶ δὲ τὸν πόλεμον βασιλευόμενοι. vgl. Cragius 1, 4.
2 Ohne
Tyrannis auch Kreta nach Platon Geſ. 4, 711.
1 Der Koͤnig ſoll im Doriſchen Staate δᾶμον γεϱαὶϱειν,
Pind. P. 1, 61.
3 Vgl. hiezu
und zum Folgenden Platon Geſ. 4, 712 d. Ariſt. Pol. 2, 3, 10.
4, 5, 11. 4, 6, 4. 5., womit Cic. de rep. 2, 23. zu vgl., die respubli-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |