Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.gehörten die Pelagonen am Axios, die auch nach Thes- 8. Der oben bezeichnete Gebirgsbezirk ist es nun kountes. Dies geht indeß wohl auf die Sage, wonach die Myser (wie die Thyner u. Andre) aus Thrake nach Asien gekommen, nach Str. und Plin. 5, 32, 41. 1 Hymn. Hom. auf Aphrod. V. 113. 2 Aeginet. p. 12. 155. vgl. noch Phavorin Akhaious arxosin S. 144. Sie lagen wahr- scheinlich später noch in den Molossern, die für Griechen galten. Herod. 6, 127. 3 S. Band 1. S. 139. 248 ff. Zwar läugnet
Buttmann über die Minyae (Berl. Akad. 1820. S. 13.) die Exi- stenz dieser Orte, allein unter den von mir angeführten Stellen sind mehrere ganz entscheidende. gehoͤrten die Pelagonen am Axios, die auch nach Theſ- 8. Der oben bezeichnete Gebirgsbezirk iſt es nun κοῦντες. Dies geht indeß wohl auf die Sage, wonach die Myſer (wie die Thyner u. Andre) aus Thrake nach Aſien gekommen, nach Str. und Plin. 5, 32, 41. 1 Hymn. Hom. auf Aphrod. V. 113. 2 Aeginet. p. 12. 155. vgl. noch Phavorin Ἀχαιοὺς ἄϱξωσιν S. 144. Sie lagen wahr- ſcheinlich ſpaͤter noch in den Moloſſern, die fuͤr Griechen galten. Herod. 6, 127. 3 S. Band 1. S. 139. 248 ff. Zwar laͤugnet
Buttmann uͤber die Minyae (Berl. Akad. 1820. S. 13.) die Exi- ſtenz dieſer Orte, allein unter den von mir angefuͤhrten Stellen ſind mehrere ganz entſcheidende. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0040" n="10"/> gehoͤrten die Pelagonen am Axios, die auch nach Theſ-<lb/> ſalien vordrangen, wie unten naͤher nachgewieſen werden<lb/> wird. Von den Teukrern aber wiſſen wir ſonſt nichts,<lb/> als daß ſie mit (Pelasgiſchen) Dardanern zuſammen den<lb/> Troiſchen Staat bildeten, deſſen Sprache dem Griechi-<lb/> ſchen wohl verwandt, vom Phrygiſchen verſchieden war <note place="foot" n="1">Hymn. Hom. auf Aphrod. V. 113.</note>.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>8.</head><lb/> <p>Der oben bezeichnete Gebirgsbezirk iſt es nun<lb/> weiter, in welchem der Urſprung der Voͤlkerſtaͤmme zu<lb/> ſuchen iſt, die in der heroiſchen Mythologie als die herr-<lb/> ſchenden und gewaltigen, und uͤberall im Gegenſatze einer<lb/> fruͤheren Urbevoͤlkerung auftreten. Es ſind dies nach<lb/> meinem Dafuͤrhalten nichts als noͤrdlichere Zweige der<lb/> griechiſchen Nation, welche ſich uͤber die ſuͤdlicheren ge-<lb/> worfen und ſie unterjocht haben. Das aͤlteſte Vaterland<lb/> der eigentlichen <hi rendition="#g">Hellenen</hi>, die in der Mythologie nur<lb/> einen kleinen Stamm in Phthia bezeichnen <note place="foot" n="2"><hi rendition="#aq">Aeginet. p.</hi> 12. 155.<lb/> vgl. noch Phavorin Ἀχαιοὺς ἄϱξωσιν S. 144. Sie lagen wahr-<lb/> ſcheinlich ſpaͤter noch in den Moloſſern, die fuͤr Griechen galten.<lb/> Herod. 6, 127.</note>, lag nach<lb/> Ariſtoteles in Epeiros um Dodona, deſſen Gott Achil-<lb/> leus als den urvaͤterlichen Schirmer ſeiner Familie an-<lb/> fleht. Wahrſcheinlich waren die <hi rendition="#g">Achaeer</hi>, das herr-<lb/> ſchende Volk ſowohl Theſſaliens als des Peloponnes in<lb/> mythiſcher Zeit, gleichen Stammes und Urſprungs mit<lb/> jenem. Die <hi rendition="#g">Minyer</hi>, Phlegyer, Lapithen, Aeoler zu<lb/> Korinth und Salmone wurzeln in den Gegenden oberhalb<lb/> Pierien an Makedoniens Graͤnzen, wo das aͤlteſte Orcho-<lb/> menos, Minya, Salmonia oder Halmopia liegen <note place="foot" n="3">S. Band 1. S. 139. 248 ff. Zwar laͤugnet<lb/> Buttmann uͤber die Minyae (Berl. Akad. 1820. S. 13.) die Exi-<lb/> ſtenz dieſer Orte, allein unter den von mir angefuͤhrten Stellen<lb/> ſind mehrere ganz entſcheidende.</note>.<lb/><note xml:id="seg2pn_1_2" prev="#seg2pn_1_1" place="foot" n="4">κοῦντες. Dies geht indeß wohl auf die Sage, wonach die Myſer<lb/> (wie die Thyner u. Andre) aus Thrake nach Aſien gekommen, nach<lb/> Str. und Plin. 5, 32, 41.</note><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [10/0040]
gehoͤrten die Pelagonen am Axios, die auch nach Theſ-
ſalien vordrangen, wie unten naͤher nachgewieſen werden
wird. Von den Teukrern aber wiſſen wir ſonſt nichts,
als daß ſie mit (Pelasgiſchen) Dardanern zuſammen den
Troiſchen Staat bildeten, deſſen Sprache dem Griechi-
ſchen wohl verwandt, vom Phrygiſchen verſchieden war 1.
8.
Der oben bezeichnete Gebirgsbezirk iſt es nun
weiter, in welchem der Urſprung der Voͤlkerſtaͤmme zu
ſuchen iſt, die in der heroiſchen Mythologie als die herr-
ſchenden und gewaltigen, und uͤberall im Gegenſatze einer
fruͤheren Urbevoͤlkerung auftreten. Es ſind dies nach
meinem Dafuͤrhalten nichts als noͤrdlichere Zweige der
griechiſchen Nation, welche ſich uͤber die ſuͤdlicheren ge-
worfen und ſie unterjocht haben. Das aͤlteſte Vaterland
der eigentlichen Hellenen, die in der Mythologie nur
einen kleinen Stamm in Phthia bezeichnen 2, lag nach
Ariſtoteles in Epeiros um Dodona, deſſen Gott Achil-
leus als den urvaͤterlichen Schirmer ſeiner Familie an-
fleht. Wahrſcheinlich waren die Achaeer, das herr-
ſchende Volk ſowohl Theſſaliens als des Peloponnes in
mythiſcher Zeit, gleichen Stammes und Urſprungs mit
jenem. Die Minyer, Phlegyer, Lapithen, Aeoler zu
Korinth und Salmone wurzeln in den Gegenden oberhalb
Pierien an Makedoniens Graͤnzen, wo das aͤlteſte Orcho-
menos, Minya, Salmonia oder Halmopia liegen 3.
4
1 Hymn. Hom. auf Aphrod. V. 113.
2 Aeginet. p. 12. 155.
vgl. noch Phavorin Ἀχαιοὺς ἄϱξωσιν S. 144. Sie lagen wahr-
ſcheinlich ſpaͤter noch in den Moloſſern, die fuͤr Griechen galten.
Herod. 6, 127.
3 S. Band 1. S. 139. 248 ff. Zwar laͤugnet
Buttmann uͤber die Minyae (Berl. Akad. 1820. S. 13.) die Exi-
ſtenz dieſer Orte, allein unter den von mir angefuͤhrten Stellen
ſind mehrere ganz entſcheidende.
4 κοῦντες. Dies geht indeß wohl auf die Sage, wonach die Myſer
(wie die Thyner u. Andre) aus Thrake nach Aſien gekommen, nach
Str. und Plin. 5, 32, 41.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |