Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.sein wird 1; Apoll erscheint hier, wie in allen ältern 18. Fragen wir nach den einzelnen Künstlern, die 1 Travels 2. p. 200. pl. 7. Alcuni bassir. della Gre- cia, Roma 1812. Der Ap. auf dem Capitolinischen Puteal scheint eine, aber weit weniger alterthümliche, Copie desselben Originals. Die gedrungenere Gestalt hat Ap. auch auf den Reliefs des Drei- fußraubes. 2 Pind. P. 5, 42. Auch von Cheirisephos, dem
Kreter, zeigte man zu Tegea eineu vergoldeten Apoll. vgl. Thiersch über die Kunstepochen 2. S. 25. ſein wird 1; Apoll erſcheint hier, wie in allen aͤltern 18. Fragen wir nach den einzelnen Kuͤnſtlern, die 1 Travels 2. p. 200. pl. 7. Alcuni bassir. della Gre- cia, Roma 1812. Der Ap. auf dem Capitoliniſchen Puteal ſcheint eine, aber weit weniger alterthuͤmliche, Copie deſſelben Originals. Die gedrungenere Geſtalt hat Ap. auch auf den Reliefs des Drei- fußraubes. 2 Pind. P. 5, 42. Auch von Cheiriſephos, dem
Kreter, zeigte man zu Tegea eineu vergoldeten Apoll. vgl. Thierſch uͤber die Kunſtepochen 2. S. 25. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0389" n="359"/> ſein wird <note place="foot" n="1"><hi rendition="#aq">Travels 2. p. 200. pl. 7. Alcuni bassir. della Gre-<lb/> cia, Roma</hi> 1812. Der Ap. auf dem Capitoliniſchen Puteal ſcheint<lb/> eine, aber weit weniger alterthuͤmliche, Copie deſſelben Originals.<lb/> Die gedrungenere Geſtalt hat Ap. auch auf den Reliefs des Drei-<lb/> fußraubes.</note>; Apoll erſcheint hier, wie in allen aͤltern<lb/> Darſtellungen, ſtaͤmmiger, gedrungener, maͤnnlicher,<lb/> als man ihn ſich zu denken gewohnt iſt.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>18.</head><lb/> <p>Fragen wir nach den einzelnen Kuͤnſtlern, die<lb/> als Schoͤpfer der fruͤhern typiſchen Apollobildungen zu<lb/> betrachten ſind: ſo finden wir daß es <hi rendition="#g">Kreter</hi> waren,<lb/> die als die aͤlteſten Bildner — wie Muſiker — fuͤr<lb/> den Cultus auftraten. Von Kreta kam ein altes Holz-<lb/> bild des Gottes — an dem die Kunſt moͤglichſt wenig<lb/> gethan — nach Delphi <note place="foot" n="2">Pind. P. 5, 42. Auch von Cheiriſephos, dem<lb/> Kreter, zeigte man zu Tegea eineu vergoldeten Apoll. vgl. Thierſch<lb/> uͤber die Kunſtepochen 2. S. 25.</note>; ebendaher (gegen Ol. 50.)<lb/> die Daͤdaliden Dipoͤnos und Skyllis, die fuͤr die Si-<lb/> kyonier Bildſaͤulen des Apoll, der Artemis, des He-<lb/> rakles und der Athena arbeiteten, von deren Gruppi-<lb/> rung unten die Rede ſein wird. Das Pythiſche Ora-<lb/> kel nahm an ihren Beſtrebungen ungemeinen Antheil,<lb/> denn als ſie die Eiferſucht der einheimiſchen Kuͤnſtler-<lb/> zunft von Sikyon vertrieben hatte, noͤthigte es die Si-<lb/> kyonier, ſie zuruͤckzurufen. — Ueberhaupt zeigt dies<lb/> Inſtitut fruͤhzeitig ein großes Gefallen an Werken der<lb/> bildenden Kunſt, namentlich der Erzarbeit. Der un-<lb/> terirdiſche Tempel zu Pytho, deſſen Exiſtenz mir ge-<lb/> ſchichtlich ſcheint, war mit Erz bekleidet, wie mehrere<lb/> Theſauren der alten Fuͤrſten von Griechenland; eine<lb/> Menge von Tripoden fuͤllte Tempel und Vorhoͤfe; Keſ-<lb/> ſel, Schalen, Becken von Erz waren wie eherne Waf-<lb/> fen aus alter Zeit uͤbereinander geſchichtet; Δελφικὴ<lb/> μάχαιρα war Name eines eigenthuͤmlichen ſehr kuͤnſt-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [359/0389]
ſein wird 1; Apoll erſcheint hier, wie in allen aͤltern
Darſtellungen, ſtaͤmmiger, gedrungener, maͤnnlicher,
als man ihn ſich zu denken gewohnt iſt.
18.
Fragen wir nach den einzelnen Kuͤnſtlern, die
als Schoͤpfer der fruͤhern typiſchen Apollobildungen zu
betrachten ſind: ſo finden wir daß es Kreter waren,
die als die aͤlteſten Bildner — wie Muſiker — fuͤr
den Cultus auftraten. Von Kreta kam ein altes Holz-
bild des Gottes — an dem die Kunſt moͤglichſt wenig
gethan — nach Delphi 2; ebendaher (gegen Ol. 50.)
die Daͤdaliden Dipoͤnos und Skyllis, die fuͤr die Si-
kyonier Bildſaͤulen des Apoll, der Artemis, des He-
rakles und der Athena arbeiteten, von deren Gruppi-
rung unten die Rede ſein wird. Das Pythiſche Ora-
kel nahm an ihren Beſtrebungen ungemeinen Antheil,
denn als ſie die Eiferſucht der einheimiſchen Kuͤnſtler-
zunft von Sikyon vertrieben hatte, noͤthigte es die Si-
kyonier, ſie zuruͤckzurufen. — Ueberhaupt zeigt dies
Inſtitut fruͤhzeitig ein großes Gefallen an Werken der
bildenden Kunſt, namentlich der Erzarbeit. Der un-
terirdiſche Tempel zu Pytho, deſſen Exiſtenz mir ge-
ſchichtlich ſcheint, war mit Erz bekleidet, wie mehrere
Theſauren der alten Fuͤrſten von Griechenland; eine
Menge von Tripoden fuͤllte Tempel und Vorhoͤfe; Keſ-
ſel, Schalen, Becken von Erz waren wie eherne Waf-
fen aus alter Zeit uͤbereinander geſchichtet; Δελφικὴ
μάχαιρα war Name eines eigenthuͤmlichen ſehr kuͤnſt-
1 Travels 2. p. 200. pl. 7. Alcuni bassir. della Gre-
cia, Roma 1812. Der Ap. auf dem Capitoliniſchen Puteal ſcheint
eine, aber weit weniger alterthuͤmliche, Copie deſſelben Originals.
Die gedrungenere Geſtalt hat Ap. auch auf den Reliefs des Drei-
fußraubes.
2 Pind. P. 5, 42. Auch von Cheiriſephos, dem
Kreter, zeigte man zu Tegea eineu vergoldeten Apoll. vgl. Thierſch
uͤber die Kunſtepochen 2. S. 25.
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