Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.schen Flöten gespielt 1; weiterhin der Gingras oder So sehen wir also den Gott, der ein Vorstand ist 13. Eine uralte Art des Gesanges, mit der nach gleicht, daher bei den Schol. Aesch. Hyagnis Schüler des Marian- dynos. 1 Poll. 4, 10, 76. 2 2, 79. vgl. Klearch bei Hesych. Pollux a. O. 3 Eust. Il. 1. V. 20. Der Name Kinyras
ist griechisch zur Aehnlichkeit von kinuros umgemodelt. Daß ihn Ap. liebt, (Pind. P. 2, 16. vgl. Schol. Theokr. 1, 109.) bezeichnet ihn blos als musikliebend. ſchen Floͤten geſpielt 1; weiterhin der Gingras oder So ſehen wir alſo den Gott, der ein Vorſtand iſt 13. Eine uralte Art des Geſanges, mit der nach gleicht, daher bei den Schol. Aeſch. Hyagnis Schuͤler des Marian- dynos. 1 Poll. 4, 10, 76. 2 2, 79. vgl. Klearch bei Heſych. Pollux a. O. 3 Euſt. Il. 1. V. 20. Der Name Kinyras
iſt griechiſch zur Aehnlichkeit von κινυϱὸς umgemodelt. Daß ihn Ap. liebt, (Pind. P. 2, 16. vgl. Schol. Theokr. 1, 109.) bezeichnet ihn blos als muſikliebend. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0378" n="348"/> ſchen Floͤten geſpielt <note place="foot" n="1">Poll. 4, 10, 76.</note>; weiterhin der Gingras oder<lb/> Adonisgeſang, und das Peluſiotiſche Ackerlied Mane-<lb/> ros, das ſchon Herodot mit dem Linos verglichen hat <note place="foot" n="2">2, 79. vgl. Klearch bei Heſych.<lb/> Pollux a. O.</note>.<lb/> Ja in Kypros erneuert ſich gewiſſermaßen der Kampf<lb/> der entgegengeſetzten Sangweiſen, nach der Sage, daß<lb/> Kinyras, der Aphroditenprieſter und Erfinder klagen-<lb/> der Adoniasmen, gleich Marſyas und Linos, im Wett-<lb/> ſtreit von Apoll uͤberwunden und erſchlagen worden<lb/> ſei <note place="foot" n="3">Euſt. Il. 1. V. 20. Der Name Kinyras<lb/> iſt griechiſch zur Aehnlichkeit von κινυϱὸς umgemodelt. Daß ihn<lb/> Ap. liebt, (Pind. P. 2, 16. vgl. Schol. Theokr. 1, 109.) bezeichnet<lb/> ihn blos als muſikliebend.</note>.</p><lb/> <p>So ſehen wir alſo den Gott, der ein Vorſtand iſt<lb/> einer ſtrengen, einfachen, ruhigen Helleniſchen Muſik,<lb/> im Kampfe mit dem leidenſchaftlichen, bald unruhig<lb/> bewegten, bald erſchlafften Geiſte, den eine entgegen-<lb/> geſetzte Naturreligion, die das menſchliche Gemuͤth vom<lb/> Schwindel orgiaſtiſcher Freude in die Tiefen aufgeloͤsten<lb/> Schmerzes zu ſtuͤrzen liebt, auch in den Anfaͤngen der<lb/> Muſik darlegt, und finden auch hier eine voͤllige Har-<lb/> monie aller einzelnen Erſcheinungen mit den Haupt-<lb/> prinzipien. — Wenn wir dadurch ſchon auf den Cha-<lb/> rakter des muſiſchen Cultus in den Tempeln Apollons<lb/> im Allgemeinen hingewieſen haben, ſo werden wir eine<lb/> genauere Kenntniß davon durch Unterſcheidung der ein-<lb/> zelnen Arten deſſelben gewinnen.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>13.</head><lb/> <p>Eine uralte Art des Geſanges, mit der nach<lb/> der Sage ſchon Chryſothemis der Kreter und Philam-<lb/> mon wettſtreitend zu Delphi auftraten, war ein<lb/><note xml:id="seg2pn_35_2" prev="#seg2pn_35_1" place="foot" n="10">gleicht, daher bei den Schol. Aeſch. Hyagnis Schuͤler des Marian-<lb/> dynos.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [348/0378]
ſchen Floͤten geſpielt 1; weiterhin der Gingras oder
Adonisgeſang, und das Peluſiotiſche Ackerlied Mane-
ros, das ſchon Herodot mit dem Linos verglichen hat 2.
Ja in Kypros erneuert ſich gewiſſermaßen der Kampf
der entgegengeſetzten Sangweiſen, nach der Sage, daß
Kinyras, der Aphroditenprieſter und Erfinder klagen-
der Adoniasmen, gleich Marſyas und Linos, im Wett-
ſtreit von Apoll uͤberwunden und erſchlagen worden
ſei 3.
So ſehen wir alſo den Gott, der ein Vorſtand iſt
einer ſtrengen, einfachen, ruhigen Helleniſchen Muſik,
im Kampfe mit dem leidenſchaftlichen, bald unruhig
bewegten, bald erſchlafften Geiſte, den eine entgegen-
geſetzte Naturreligion, die das menſchliche Gemuͤth vom
Schwindel orgiaſtiſcher Freude in die Tiefen aufgeloͤsten
Schmerzes zu ſtuͤrzen liebt, auch in den Anfaͤngen der
Muſik darlegt, und finden auch hier eine voͤllige Har-
monie aller einzelnen Erſcheinungen mit den Haupt-
prinzipien. — Wenn wir dadurch ſchon auf den Cha-
rakter des muſiſchen Cultus in den Tempeln Apollons
im Allgemeinen hingewieſen haben, ſo werden wir eine
genauere Kenntniß davon durch Unterſcheidung der ein-
zelnen Arten deſſelben gewinnen.
13.
Eine uralte Art des Geſanges, mit der nach
der Sage ſchon Chryſothemis der Kreter und Philam-
mon wettſtreitend zu Delphi auftraten, war ein
10
1 Poll. 4, 10, 76.
2 2, 79. vgl. Klearch bei Heſych.
Pollux a. O.
3 Euſt. Il. 1. V. 20. Der Name Kinyras
iſt griechiſch zur Aehnlichkeit von κινυϱὸς umgemodelt. Daß ihn
Ap. liebt, (Pind. P. 2, 16. vgl. Schol. Theokr. 1, 109.) bezeichnet
ihn blos als muſikliebend.
10 gleicht, daher bei den Schol. Aeſch. Hyagnis Schuͤler des Marian-
dynos.
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