Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der Souverain. Person. u. Famil.
obert, und den Titul, als Eigenthümer dessel-
bigen, davon annimmt, hält es jede dritte
Macht so lang, biß der Streit durch einen Fri-
densschluß entschiden wird, so, wie sie es gut
findet.

*) Beyspil von dem Infant Carl, als Kö-
nig in Sicilien, und Böhmen.
§. 20.

Wann ein Erbkönigreich, daran ein Dritter
eine Ansprache macht, einem Prinzen in einem
particular-Fridensschluß zugetheilet wird, seynd
weder der, so die Ansprache daran macht, noch
andere Machten, schuldig, den neuen Regen-
ten in diser Eigenschafft zu erkennen, biß der
Streit ein Ende hat: Wollen aber leztere es
freywillig thun, kan man es ihnen nicht weh-
ren.

*) Beyspil von dem durch den Utrechtischen
Friden an Savoyen überlassenen König-
reich Sicilien.
§. 21.

Wann ein Herr oder Staat einen Prinzen
als König etc. eines Landes erkennet, in dessen
Besiz er nicht ist, hält es der, so im Besiz ist,
für eine Beleidigung, und fordert deßwegen
Genugthuung.

*) Beyspile vom Prätendenten von Engel-
land.


Wahl.
§. 22.

Wahlreiche in Europa seynd:

1. Teutsch-
C 3

Von der Souverain. Perſon. u. Famil.
obert, und den Titul, als Eigenthuͤmer deſſel-
bigen, davon annimmt, haͤlt es jede dritte
Macht ſo lang, biß der Streit durch einen Fri-
densſchluß entſchiden wird, ſo, wie ſie es gut
findet.

*) Beyſpil von dem Infant Carl, als Koͤ-
nig in Sicilien, und Boͤhmen.
§. 20.

Wann ein Erbkoͤnigreich, daran ein Dritter
eine Anſprache macht, einem Prinzen in einem
particular-Fridensſchluß zugetheilet wird, ſeynd
weder der, ſo die Anſprache daran macht, noch
andere Machten, ſchuldig, den neuen Regen-
ten in diſer Eigenſchafft zu erkennen, biß der
Streit ein Ende hat: Wollen aber leztere es
freywillig thun, kan man es ihnen nicht weh-
ren.

*) Beyſpil von dem durch den Utrechtiſchen
Friden an Savoyen uͤberlaſſenen Koͤnig-
reich Sicilien.
§. 21.

Wann ein Herr oder Staat einen Prinzen
als Koͤnig ꝛc. eines Landes erkennet, in deſſen
Beſiz er nicht iſt, haͤlt es der, ſo im Beſiz iſt,
fuͤr eine Beleidigung, und fordert deßwegen
Genugthuung.

*) Beyſpile vom Praͤtendenten von Engel-
land.


Wahl.
§. 22.

Wahlreiche in Europa ſeynd:

1. Teutſch-
C 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0049" n="37"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Souverain. Per&#x017F;on. u. Famil.</hi></fw><lb/>
obert, und den Titul, als Eigenthu&#x0364;mer de&#x017F;&#x017F;el-<lb/>
bigen, davon annimmt, ha&#x0364;lt es jede dritte<lb/>
Macht &#x017F;o lang, biß der Streit durch einen Fri-<lb/>
dens&#x017F;chluß ent&#x017F;chiden wird, &#x017F;o, wie &#x017F;ie es gut<lb/>
findet.</p><lb/>
            <note place="end" n="*)">Bey&#x017F;pil von dem Infant Carl, als Ko&#x0364;-<lb/>
nig in Sicilien, und Bo&#x0364;hmen.</note>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 20.</head><lb/>
            <p>Wann ein Erbko&#x0364;nigreich, daran ein Dritter<lb/>
eine An&#x017F;prache macht, einem Prinzen in einem<lb/>
particular-Fridens&#x017F;chluß zugetheilet wird, &#x017F;eynd<lb/>
weder der, &#x017F;o die An&#x017F;prache daran macht, noch<lb/>
andere Machten, &#x017F;chuldig, den neuen Regen-<lb/>
ten in di&#x017F;er Eigen&#x017F;chafft zu erkennen, biß der<lb/>
Streit ein Ende hat: Wollen aber leztere es<lb/>
freywillig thun, kan man es ihnen nicht weh-<lb/>
ren.</p><lb/>
            <note place="end" n="*)">Bey&#x017F;pil von dem durch den Utrechti&#x017F;chen<lb/>
Friden an Savoyen u&#x0364;berla&#x017F;&#x017F;enen Ko&#x0364;nig-<lb/>
reich Sicilien.</note>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 21.</head><lb/>
            <p>Wann ein Herr oder Staat einen Prinzen<lb/>
als Ko&#x0364;nig &#xA75B;c. eines Landes erkennet, in de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Be&#x017F;iz er nicht i&#x017F;t, ha&#x0364;lt es der, &#x017F;o im Be&#x017F;iz i&#x017F;t,<lb/>
fu&#x0364;r eine Beleidigung, und fordert deßwegen<lb/>
Genugthuung.</p><lb/>
            <note place="end" n="*)">Bey&#x017F;pile vom Pra&#x0364;tendenten von Engel-<lb/>
land.</note>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Wahl</hi></hi>.</head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 22.</head><lb/>
            <p>Wahlreiche in Europa &#x017F;eynd:</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">C 3</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">1. Teut&#x017F;ch-</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[37/0049] Von der Souverain. Perſon. u. Famil. obert, und den Titul, als Eigenthuͤmer deſſel- bigen, davon annimmt, haͤlt es jede dritte Macht ſo lang, biß der Streit durch einen Fri- densſchluß entſchiden wird, ſo, wie ſie es gut findet. *⁾ Beyſpil von dem Infant Carl, als Koͤ- nig in Sicilien, und Boͤhmen. §. 20. Wann ein Erbkoͤnigreich, daran ein Dritter eine Anſprache macht, einem Prinzen in einem particular-Fridensſchluß zugetheilet wird, ſeynd weder der, ſo die Anſprache daran macht, noch andere Machten, ſchuldig, den neuen Regen- ten in diſer Eigenſchafft zu erkennen, biß der Streit ein Ende hat: Wollen aber leztere es freywillig thun, kan man es ihnen nicht weh- ren. *⁾ Beyſpil von dem durch den Utrechtiſchen Friden an Savoyen uͤberlaſſenen Koͤnig- reich Sicilien. §. 21. Wann ein Herr oder Staat einen Prinzen als Koͤnig ꝛc. eines Landes erkennet, in deſſen Beſiz er nicht iſt, haͤlt es der, ſo im Beſiz iſt, fuͤr eine Beleidigung, und fordert deßwegen Genugthuung. *⁾ Beyſpile vom Praͤtendenten von Engel- land. Wahl. §. 22. Wahlreiche in Europa ſeynd: 1. Teutſch- C 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/49
Zitationshilfe: Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/49>, abgerufen am 03.12.2024.