Ihr Lieblingssitz war Paphos, wo man in ihrem Tempel von allen Seiten Geschenke dar- brachte, und Gelübde that. -- Von der Vereh- rung, womit hier alle Völker der Göttin der Schönheit huldigten, hieß sie die Königin von Paphos. -- Von Amathunt und Idalium in Cypern führte sie die dichterischen Nahmen Idalia und Amathusia.
Gnidus.
Nach Gnidus wallfahrtete man aus den ent- ferntesten Ländern, um in der Venus des Praxi- teles die in alle Wesen Liebe einhauchende Gott- heit zu verehren, welche durch die bildende Kunst, in menschlicher Gestalt dem Auge sichtbar gemacht, in einem offenen Tempel, dem Blick der Sterbli- chen enthüllet, da stand, und die Bewunderung aller Völker auf sich zog.
Cythere.
Auf diesem Eilande war der älteste Tempel der Venus in Griechenland. -- Der Begriff von der Göttin selber war mit ihrem Aufenthalt auf Cythere so oft zusammengedacht, daß beide Nah- men zu einem wurden, und in der Dichtersprache die Göttin der Liebe Cythere heißt.
Ihr Lieblingsſitz war Paphos, wo man in ihrem Tempel von allen Seiten Geſchenke dar- brachte, und Geluͤbde that. — Von der Vereh- rung, womit hier alle Voͤlker der Goͤttin der Schoͤnheit huldigten, hieß ſie die Koͤnigin von Paphos. — Von Amathunt und Idalium in Cypern fuͤhrte ſie die dichteriſchen Nahmen Idalia und Amathuſia.
Gnidus.
Nach Gnidus wallfahrtete man aus den ent- fernteſten Laͤndern, um in der Venus des Praxi- teles die in alle Weſen Liebe einhauchende Gott- heit zu verehren, welche durch die bildende Kunſt, in menſchlicher Geſtalt dem Auge ſichtbar gemacht, in einem offenen Tempel, dem Blick der Sterbli- chen enthuͤllet, da ſtand, und die Bewunderung aller Voͤlker auf ſich zog.
Cythere.
Auf dieſem Eilande war der aͤlteſte Tempel der Venus in Griechenland. — Der Begriff von der Goͤttin ſelber war mit ihrem Aufenthalt auf Cythere ſo oft zuſammengedacht, daß beide Nah- men zu einem wurden, und in der Dichterſprache die Goͤttin der Liebe Cythere heißt.
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Ihr Lieblingsſitz war Paphos, wo man in
ihrem Tempel von allen Seiten Geſchenke dar-
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rung, womit hier alle Voͤlker der Goͤttin der
Schoͤnheit huldigten, hieß ſie die Koͤnigin von
Paphos. — Von Amathunt und Idalium in
Cypern fuͤhrte ſie die dichteriſchen Nahmen Idalia
und Amathuſia.
Gnidus.
Nach Gnidus wallfahrtete man aus den ent-
fernteſten Laͤndern, um in der Venus des Praxi-
teles die in alle Weſen Liebe einhauchende Gott-
heit zu verehren, welche durch die bildende Kunſt,
in menſchlicher Geſtalt dem Auge ſichtbar gemacht,
in einem offenen Tempel, dem Blick der Sterbli-
chen enthuͤllet, da ſtand, und die Bewunderung
aller Voͤlker auf ſich zog.
Cythere.
Auf dieſem Eilande war der aͤlteſte Tempel
der Venus in Griechenland. — Der Begriff von
der Goͤttin ſelber war mit ihrem Aufenthalt auf
Cythere ſo oft zuſammengedacht, daß beide Nah-
men zu einem wurden, und in der Dichterſprache
die Goͤttin der Liebe Cythere heißt.
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Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/240>, abgerufen am 30.12.2024.
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