Moritz, Karl Philipp: Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 1. Berlin, 1783.
Zur
Seelendiätätik. Ohne zu dieser Rubrik für jetzt noch
Thatsachen 1) Weil der gesunde Zustand der Seele in Sie muß folglich vorbeugen, daß nicht eine 2) Die Seelendiätätik lehrt entweder, wie kranke H2
Zur
Seelendiaͤtaͤtik. Ohne zu dieser Rubrik fuͤr jetzt noch
Thatsachen 1) Weil der gesunde Zustand der Seele in Sie muß folglich vorbeugen, daß nicht eine 2) Die Seelendiaͤtaͤtik lehrt entweder, wie kranke H2
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0115" n="111"/> <div n="1"> <head rendition="#c"> <hi rendition="#g"> Zur<lb/><hi rendition="#b">Seelendiaͤtaͤtik.</hi> </hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#in">O</hi>hne zu dieser Rubrik fuͤr jetzt noch Thatsachen<lb/> zu liefern, will ich es wagen, so wie bei der See-<lb/> lenkrankheitskunde, einige Grundlinien eines <hi rendition="#b">ohn-<lb/> gefaͤhren</hi> Entwurfs in Ansehung der Seelendiaͤtaͤ-<lb/> tik vorlaͤufig zu entwerfen.</p><lb/> <p>1) Weil der gesunde Zustand der Seele in<lb/> der verhaͤltnißmaͤßigen Uͤbereinstimmung aller See-<lb/> lenfaͤhigkeiten besteht, so muß auch das Hauptaugen-<lb/> merk der Seelendiaͤtaͤtik seyn, nicht etwa eine ein-<lb/> zelne, sondern alle Seelenfaͤhigkeiten, <hi rendition="#b">verhaͤltniß-<lb/> maͤßig gegeneinander,</hi> in dem moͤglichst voll-<lb/> kommnen Zustande zu <hi rendition="#b">erhalten.</hi></p><lb/> <p>Sie muß folglich vorbeugen, daß nicht eine<lb/> Seelenfaͤhigkeit auf Kosten der andern, die Ein-<lb/> bildungskraft z. B. auf Kosten der Beurtheilungs-<lb/> kraft, die thaͤtigen auf Kosten der vorstellenden,<lb/> oder die vorstellenden auf Kosten der thaͤtigen Kraͤfte,<lb/> zu sehr angestrengt werden.</p><lb/> <p>2) Die Seelendiaͤtaͤtik lehrt entweder, wie<lb/> der gesunde Zustand der Seele erhalten, oder der<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H2</fw><lb/> <fw place="bottom" type="catch">kranke</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [111/0115]
Zur
Seelendiaͤtaͤtik.
Ohne zu dieser Rubrik fuͤr jetzt noch Thatsachen
zu liefern, will ich es wagen, so wie bei der See-
lenkrankheitskunde, einige Grundlinien eines ohn-
gefaͤhren Entwurfs in Ansehung der Seelendiaͤtaͤ-
tik vorlaͤufig zu entwerfen.
1) Weil der gesunde Zustand der Seele in
der verhaͤltnißmaͤßigen Uͤbereinstimmung aller See-
lenfaͤhigkeiten besteht, so muß auch das Hauptaugen-
merk der Seelendiaͤtaͤtik seyn, nicht etwa eine ein-
zelne, sondern alle Seelenfaͤhigkeiten, verhaͤltniß-
maͤßig gegeneinander, in dem moͤglichst voll-
kommnen Zustande zu erhalten.
Sie muß folglich vorbeugen, daß nicht eine
Seelenfaͤhigkeit auf Kosten der andern, die Ein-
bildungskraft z. B. auf Kosten der Beurtheilungs-
kraft, die thaͤtigen auf Kosten der vorstellenden,
oder die vorstellenden auf Kosten der thaͤtigen Kraͤfte,
zu sehr angestrengt werden.
2) Die Seelendiaͤtaͤtik lehrt entweder, wie
der gesunde Zustand der Seele erhalten, oder der
kranke
H2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01_1783 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01_1783/115 |
Zitationshilfe: | Moritz, Karl Philipp: Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 1, St. 1. Berlin, 1783, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01_1783/115>, abgerufen am 16.07.2024. |