Möser, Justus: Patriotische Phantasien. Bd. 4. Berlin, 1786.am besten zu veredeln. Ueberlegen Sie es mein Freund, und schicken mir Amalia. XI. Wozu der Putz diene? Ein Gespräch zwischen Mutter und Tochter. Das Kind. Mama! warum hat der Mahler dort Die Mutter. Siehst du denn nicht, daß er dort Das Kind. Mama! warum hat der Kaufmann zu Die Mutter. Damit man bey der Schönheit der Das Kind. Mama! sind denn überall Börste und Die Mutter. Ja, mein Kind, überall. Viel Putz ist XII. Mösers patr. Phantas. IV. Th. D
am beſten zu veredeln. Ueberlegen Sie es mein Freund, und ſchicken mir Amalia. XI. Wozu der Putz diene? Ein Geſpraͤch zwiſchen Mutter und Tochter. Das Kind. Mama! warum hat der Mahler dort Die Mutter. Siehſt du denn nicht, daß er dort Das Kind. Mama! warum hat der Kaufmann zu Die Mutter. Damit man bey der Schoͤnheit der Das Kind. Mama! ſind denn uͤberall Boͤrſte und Die Mutter. Ja, mein Kind, uͤberall. Viel Putz iſt XII. Moͤſers patr. Phantaſ. IV. Th. D
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am beſten zu veredeln.
Ueberlegen Sie es mein Freund, und ſchicken mir
allenfalls einen beſſern Vorſchlag zu meiner Veredelung.
Aber Jhre Puppe will ich nicht ſeyn, ſie moͤchten meiner
ſonſt gar zu balde muͤde werden; auch nicht ihre Ama-
rillis, weil ihnen der Reim gleich eine Phillis bringen
wuͤrde. Jhre Muſe oder ſo etwas was der Dichter ſich
taͤglich wuͤnſcht und niemals erhaͤlt, moͤchte ich am lieb-
ſten ſeyn, um mich ein bisgen zu raͤchen.
Amalia.
XI.
Wozu der Putz diene?
Ein Geſpraͤch
zwiſchen Mutter und Tochter.
Das Kind. Mama! warum hat der Mahler dort
mitten uͤber den ſchoͤnen Spiegel eine Guirlande
gemahlt?
Die Mutter. Siehſt du denn nicht, daß er dort
geborſten iſt, und daß er dieſen Borſt hat verbergen
wollen?
Das Kind. Mama! warum hat der Kaufmann zu
dem ſchoͤnen Chitz, welchen ſie mir gegeben haben, ein
Zeug voll Loͤcher genommen?
Die Mutter. Damit man bey der Schoͤnheit der
Farben die Loͤcher vergeſſen ſollte.
Das Kind. Mama! ſind denn uͤberall Boͤrſte und
Loͤcher, wo uͤberfluͤßiger Schmuck iſt?
Die Mutter. Ja, mein Kind, uͤberall. Viel Putz iſt
immer ein Zeichen, daß irgendwo etwas fehlt, es ſey
nun im Kopfe, oder im Zeuge.
XII.
Moͤſers patr. Phantaſ. IV. Th. D
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