Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.Osnabrücksche Geschichte mengard, Jrmentrut etc. wie Gott-fried, Gotthelf, Gott-hold, Gotthard, Mariengard und Engeltrud gebildet sind: so sieht man leicht, daß Jrmen eine vorzügliche Provincial-Gottheit gewesen. Jr-men kann den er- sten oder Neu-mond bedeuten. Deorum enim numero ducebant lunam. CAES. de B. G. VI. (c) Dies leugnen Eccard und viele andre aus der Ursache, weil vor dem Jahr 800 keine Ruhe und Sicherheit in Westphalen gewesen. §. 110. 778Fortsetzung. Auf seinem Rückzuge aus Spanien ward dem
Oſnabruͤckſche Geſchichte mengard, Jrmentrut ꝛc. wie Gott-fried, Gotthelf, Gott-hold, Gotthard, Mariengard und Engeltrud gebildet ſind: ſo ſieht man leicht, daß Jrmen eine vorzuͤgliche Provincial-Gottheit geweſen. Jr-men kann den er- ſten oder Neu-mond bedeuten. Deorum enim numero ducebant lunam. CAES. de B. G. VI. (c) Dies leugnen Eccard und viele andre aus der Urſache, weil vor dem Jahr 800 keine Ruhe und Sicherheit in Weſtphalen geweſen. §. 110. 778Fortſetzung. Auf ſeinem Ruͤckzuge aus Spanien ward dem
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <note place="end" n="(b)"><pb facs="#f0258" n="228"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Oſnabruͤckſche Geſchichte</hi></fw><lb/> mengard, Jrmentrut ꝛc. wie Gott-fried, Gotthelf, Gott-<lb/> hold, Gotthard, Mariengard und Engeltrud gebildet<lb/> ſind: ſo ſieht man leicht, daß <hi rendition="#fr">Jrmen</hi> eine vorzuͤgliche<lb/> Provincial-Gottheit geweſen. <hi rendition="#fr">Jr-men</hi> kann den er-<lb/> ſten oder Neu-mond bedeuten. <hi rendition="#aq">Deorum enim numero<lb/> ducebant lunam. CAES. de B. G. VI.</hi></note><lb/> <note place="end" n="(c)">Dies leugnen Eccard und viele andre aus der Urſache,<lb/> weil vor dem Jahr 800 keine Ruhe und Sicherheit in<lb/> Weſtphalen geweſen.</note> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 110.<lb/><hi rendition="#b">Fortſetzung.</hi></head><lb/> <note place="left">778</note> <p>Auf ſeinem Ruͤckzuge aus Spanien ward<lb/> Carl aufs Haupt geſchlagen, und alſo auch der<lb/> Friede von den Saſſen wieder gebrochen. Sie<lb/> fielen mit Macht an den Rhein, verheerten alles<lb/> was ſie konnten, und ſchonten gewiß der Altaͤre nicht.<lb/> Ohnfehlbar ward alſo auch der unſrige, wenn er<lb/> bereits erbauet war, zerſtoͤrt. Carl ließ ſo gleich eine<lb/> ſtarke Bewegung aus Oberdeutſchland gegen ſie<lb/><note place="left">779</note>vornehmen, er ſelbſt aber gieng nachdem er ſich<lb/> wieder erhohlt hatte, uͤber den Niederrhein au<lb/> die Lippe, ſchlug bey Bucholz und drang in unſre<lb/> Gegenden, wo ſich ihm alles unterwerfen muſte.<lb/> Damals konnte unſtreitig die Stiftung unſer Kirche<lb/> mit aller Sicherheit geſchehen. Denn Carl<lb/><note place="left">780</note>bauete nun ſchon Veſtungen an der Elbe, und<lb/><note place="left">781</note>rechnete auf die Saſſen als Reichs-voͤlker.<lb/> Deſto empfindlicher fiel es ihm alſo daß ſie bey<lb/> einem Einfalle der Slaven in Thuͤringen, wel-<lb/><note place="left">782</note>chen Widekind unfehlbar veranlaſſet hatte,<lb/> anſtatt ihm zu helfen, ſich mit jenen Reichs-fein-<lb/> den verſtanden, und ihm ein anſehnliches Heer auf<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dem</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [228/0258]
Oſnabruͤckſche Geſchichte
⁽b⁾
mengard, Jrmentrut ꝛc. wie Gott-fried, Gotthelf, Gott-
hold, Gotthard, Mariengard und Engeltrud gebildet
ſind: ſo ſieht man leicht, daß Jrmen eine vorzuͤgliche
Provincial-Gottheit geweſen. Jr-men kann den er-
ſten oder Neu-mond bedeuten. Deorum enim numero
ducebant lunam. CAES. de B. G. VI.
⁽c⁾ Dies leugnen Eccard und viele andre aus der Urſache,
weil vor dem Jahr 800 keine Ruhe und Sicherheit in
Weſtphalen geweſen.
§. 110.
Fortſetzung.
Auf ſeinem Ruͤckzuge aus Spanien ward
Carl aufs Haupt geſchlagen, und alſo auch der
Friede von den Saſſen wieder gebrochen. Sie
fielen mit Macht an den Rhein, verheerten alles
was ſie konnten, und ſchonten gewiß der Altaͤre nicht.
Ohnfehlbar ward alſo auch der unſrige, wenn er
bereits erbauet war, zerſtoͤrt. Carl ließ ſo gleich eine
ſtarke Bewegung aus Oberdeutſchland gegen ſie
vornehmen, er ſelbſt aber gieng nachdem er ſich
wieder erhohlt hatte, uͤber den Niederrhein au
die Lippe, ſchlug bey Bucholz und drang in unſre
Gegenden, wo ſich ihm alles unterwerfen muſte.
Damals konnte unſtreitig die Stiftung unſer Kirche
mit aller Sicherheit geſchehen. Denn Carl
bauete nun ſchon Veſtungen an der Elbe, und
rechnete auf die Saſſen als Reichs-voͤlker.
Deſto empfindlicher fiel es ihm alſo daß ſie bey
einem Einfalle der Slaven in Thuͤringen, wel-
chen Widekind unfehlbar veranlaſſet hatte,
anſtatt ihm zu helfen, ſich mit jenen Reichs-fein-
den verſtanden, und ihm ein anſehnliches Heer auf
dem
779
780
781
782
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |