Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.dritter Abschnitt. vilis gewonnen hatte. Von andern Seiten stand dasrömische Reich gleichfals in Gefahr, und Gallien er- wartete nur den Ausgang um sich öffentlich zu erklä- ren. So viele günstige Umstände musten nothwen- dig die beste Hofnung geben. Der Krieg ward auch anfänglich mit ziemlichen, bald darauf aber mit ab- wechselnden Glücke einige Jahr nach einander fort- geführt, jedoch zuletzt durch List und Unterhandlung solchergestalt, wie es scheinet, geendiget, daß Civilis seine Bedingungen (c) für sich machte, und Velleden, welche nicht lange nachher als eine römische Gefangne erscheinet (d) ihrer eignen Gefahr überließ. (a) Vespasiani amicitiam studiumque partium praetendit ---- dum alii Vespasianum alii Vitellium foveant patere locum adversus utrumque. TAC. hist. IV. 13. 17. (b) Tunc Velledae autoritas adolevit. Nam prosperas Germanis, & excidium legionum praedixerat. lb. 61. (c) Man weiß zwar den eigentlichen Schluß nicht, weil die Erzählung des Tacitus mitten in der Unterredung des Civilis und Cerealis abbricht. Es ist aber klar, daß Civilis den Vorsatz hatte seinen Frieden mit Aufopfe- rung seiner Freunde, die ihn vielleicht auch auf gleiche Art zu hintergehen gedachten, zu erkaufen. Non fefellit Civilem ea inclinatio, & praevenire statuit. V. 26. (d) Alle davon übrige Nachrichten bestehn in folgenden: Vi- dimus sub Vespasiano Velledam. TAC. G. 8. Captivaeque preces Velledae. STAT. Sylv. l. 4. v. 90. §. 93. Vermuthlich entstehn darin die Franken. Die Unternehmung des Claudius Civilis setzte ganz mog- N
dritter Abſchnitt. vilis gewonnen hatte. Von andern Seiten ſtand dasroͤmiſche Reich gleichfals in Gefahr, und Gallien er- wartete nur den Ausgang um ſich oͤffentlich zu erklaͤ- ren. So viele guͤnſtige Umſtaͤnde muſten nothwen- dig die beſte Hofnung geben. Der Krieg ward auch anfaͤnglich mit ziemlichen, bald darauf aber mit ab- wechſelnden Gluͤcke einige Jahr nach einander fort- gefuͤhrt, jedoch zuletzt durch Liſt und Unterhandlung ſolchergeſtalt, wie es ſcheinet, geendiget, daß Civilis ſeine Bedingungen (c) fuͤr ſich machte, und Velleden, welche nicht lange nachher als eine roͤmiſche Gefangne erſcheinet (d) ihrer eignen Gefahr uͤberließ. (a) Veſpaſiani amicitiam ſtudiumque partium prætendit ---- dum alii Veſpaſianum alii Vitellium foveant patere locum adverſus utrumque. TAC. hiſt. IV. 13. 17. (b) Tunc Velledæ autoritas adolevit. Nam proſperas Germanis, & excidium legionum prædixerat. lb. 61. (c) Man weiß zwar den eigentlichen Schluß nicht, weil die Erzaͤhlung des Tacitus mitten in der Unterredung des Civilis und Cerealis abbricht. Es iſt aber klar, daß Civilis den Vorſatz hatte ſeinen Frieden mit Aufopfe- rung ſeiner Freunde, die ihn vielleicht auch auf gleiche Art zu hintergehen gedachten, zu erkaufen. Non fefellit Civilem ea inclinatio, & prævenire ſtatuit. V. 26. (d) Alle davon uͤbrige Nachrichten beſtehn in folgenden: Vi- dimus ſub Veſpaſiano Velledam. TAC. G. 8. Captivæque preces Velledæ. STAT. Sylv. l. 4. v. 90. §. 93. Vermuthlich entſtehn darin die Franken. Die Unternehmung des Claudius Civilis ſetzte ganz mog- N
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dritter Abſchnitt.
vilis gewonnen hatte. Von andern Seiten ſtand das
roͤmiſche Reich gleichfals in Gefahr, und Gallien er-
wartete nur den Ausgang um ſich oͤffentlich zu erklaͤ-
ren. So viele guͤnſtige Umſtaͤnde muſten nothwen-
dig die beſte Hofnung geben. Der Krieg ward auch
anfaͤnglich mit ziemlichen, bald darauf aber mit ab-
wechſelnden Gluͤcke einige Jahr nach einander fort-
gefuͤhrt, jedoch zuletzt durch Liſt und Unterhandlung
ſolchergeſtalt, wie es ſcheinet, geendiget, daß Civilis
ſeine Bedingungen
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fuͤr ſich machte, und Velleden,
welche nicht lange nachher als eine roͤmiſche Gefangne
erſcheinet
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ihrer eignen Gefahr uͤberließ.
⁽a⁾ Veſpaſiani amicitiam ſtudiumque partium prætendit ----
dum alii Veſpaſianum alii Vitellium foveant patere locum
adverſus utrumque. TAC. hiſt. IV. 13. 17.
⁽b⁾ Tunc Velledæ autoritas adolevit. Nam proſperas Germanis,
& excidium legionum prædixerat. lb. 61.
⁽c⁾ Man weiß zwar den eigentlichen Schluß nicht, weil die
Erzaͤhlung des Tacitus mitten in der Unterredung des
Civilis und Cerealis abbricht. Es iſt aber klar, daß
Civilis den Vorſatz hatte ſeinen Frieden mit Aufopfe-
rung ſeiner Freunde, die ihn vielleicht auch auf gleiche
Art zu hintergehen gedachten, zu erkaufen. Non fefellit
Civilem ea inclinatio, & prævenire ſtatuit. V. 26.
⁽d⁾ Alle davon uͤbrige Nachrichten beſtehn in folgenden: Vi-
dimus ſub Veſpaſiano Velledam. TAC. G. 8. Captivæque
preces Velledæ. STAT. Sylv. l. 4. v. 90.
§. 93.
Vermuthlich entſtehn darin die
Franken.
Die Unternehmung des Claudius Civilis ſetzte ganz
Deutſchland in Erſtaunen,
⁽a⁾
und die Verbundene
mog-
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