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Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.

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Osnabrücksche Geschichte
gieng auch die edle Vogtey in so weit an unser Stift ü-
ber. Wie das Klosier an das Amt Wetter (so wird
es in den Briefen desselben aber nicht anderwärts ge-
nannt) gekommen, ist nicht bekannt; Es muß aber sicher
aus einer Bischöflichen oder Gräflichen Schenkung her-
rühren.
(f) Jhre Privilegien sind, wie sie beym LVDOLF in Obs.
Cam. T. 1. obl.
155. siehen, von den zeitigen Bischöfen
bestätiget. Jch füge denselben noch aus einer von ihnen
in actis copeylich beygebrachten alten Hof-sprache v. 7 Jan.
1393 hinzu. Nos, sagen sie nulli domino de jure sumus
astricti nisi gloriosae Virgini Mariae Reginae coeli & venera-
bilibus Dominabus nostris Abbatissae & Capitulo secularis
ecclesiae Herisiensis ---- aliqui nostrum tenentur ecclesiae
Heresiensi praedictae annuatim dare de bonis cjusdem eccle-
siae quae possidemus integra debita vulgariter
Vull-schuld,
aliqui nostrorum tenentur eidem ecclesiae annuatim dare di-
midia debita vulgariter
Half-schuld. Nach ihren Rollen
haben sie testamenti factionem privilegiatam; doch kann
dieses nur eine Auswahl unter gleich nahen huldi-
gen und hörigen
Erbfolgern seyn; S. Stift Essen-
sches Hofrecht bey v. STEJNEN l. c. p. 1764. Der-
gleichen testamenti factio findet sich in den andern Hof-
rollen nicht. Es ist aber doch nichts ungewöhnliches;
wie die Vredischen und Lohnschen Hofrollen beym STROD.
MAN l. c.
zeigen. Bey dem Hofe zu Dissen, welchen
Kayser Ludewig der Fromme curtem suam in Tissene nennt.
S. LODTM. in mon. Osn. p. 80. muß ein gleiches herge-
bracht seyn. weil der Hof-meyer oder Richter das Recht
hat Testamenta aufzunehmen; dergleichen er wol zuerst
bloß von Hof hörigen aufnehmen können. S. MASCOV.
in not. jur. Osn. p.
213.
§. 50.
Von den Eigenbehörigen nach Ritter-
recht.

Die Eigenbehörigen nach Gutsherrn- oder Ritter-

recht
Oſnabruͤckſche Geſchichte
gieng auch die edle Vogtey in ſo weit an unſer Stift uͤ-
ber. Wie das Kloſier an das Amt Wetter (ſo wird
es in den Briefen deſſelben aber nicht anderwaͤrts ge-
nannt) gekommen, iſt nicht bekannt; Es muß aber ſicher
aus einer Biſchoͤflichen oder Graͤflichen Schenkung her-
ruͤhren.
(f) Jhre Privilegien ſind, wie ſie beym LVDOLF in Obſ.
Cam. T. 1. obl.
155. ſiehen, von den zeitigen Biſchoͤfen
beſtaͤtiget. Jch fuͤge denſelben noch aus einer von ihnen
in actis copeylich beygebrachten alten Hof-ſprache v. 7 Jan.
1393 hinzu. Nos, ſagen ſie nulli domino de jure ſumus
aſtricti niſi glorioſæ Virgini Mariæ Reginæ cœli & venera-
bilibus Dominabus noſtris Abbatiſſæ & Capitulo ſecularis
eccleſiæ Heriſienſis ---- aliqui noſtrum tenentur eccleſiæ
Hereſienſi prædictæ annuatim dare de bonis cjuſdem eccle-
ſiæ quæ poſſidemus integra debita vulgariter
Vull-ſchuld,
aliqui noſtrorum tenentur eidem eccleſiæ annuatim dare di-
midia debita vulgariter
Half-ſchuld. Nach ihren Rollen
haben ſie teſtamenti factionem privilegiatam; doch kann
dieſes nur eine Auswahl unter gleich nahen huldi-
gen und hoͤrigen
Erbfolgern ſeyn; S. Stift Eſſen-
ſches Hofrecht bey v. STEJNEN l. c. p. 1764. Der-
gleichen teſtamenti factio findet ſich in den andern Hof-
rollen nicht. Es iſt aber doch nichts ungewoͤhnliches;
wie die Vrediſchen und Lohnſchen Hofrollen beym STROD.
MAN l. c.
zeigen. Bey dem Hofe zu Diſſen, welchen
Kayſer Ludewig der Fromme curtem ſuam in Tiſſene nennt.
S. LODTM. in mon. Oſn. p. 80. muß ein gleiches herge-
bracht ſeyn. weil der Hof-meyer oder Richter das Recht
hat Teſtamenta aufzunehmen; dergleichen er wol zuerſt
bloß von Hof hoͤrigen aufnehmen koͤnnen. S. MASCOV.
in not. jur. Oſn. p.
213.
§. 50.
Von den Eigenbehoͤrigen nach Ritter-
recht.

Die Eigenbehoͤrigen nach Gutsherrn- oder Ritter-

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[98/0128] Oſnabruͤckſche Geſchichte ⁽e⁾ gieng auch die edle Vogtey in ſo weit an unſer Stift uͤ- ber. Wie das Kloſier an das Amt Wetter (ſo wird es in den Briefen deſſelben aber nicht anderwaͤrts ge- nannt) gekommen, iſt nicht bekannt; Es muß aber ſicher aus einer Biſchoͤflichen oder Graͤflichen Schenkung her- ruͤhren. ⁽f⁾ Jhre Privilegien ſind, wie ſie beym LVDOLF in Obſ. Cam. T. 1. obl. 155. ſiehen, von den zeitigen Biſchoͤfen beſtaͤtiget. Jch fuͤge denſelben noch aus einer von ihnen in actis copeylich beygebrachten alten Hof-ſprache v. 7 Jan. 1393 hinzu. Nos, ſagen ſie nulli domino de jure ſumus aſtricti niſi glorioſæ Virgini Mariæ Reginæ cœli & venera- bilibus Dominabus noſtris Abbatiſſæ & Capitulo ſecularis eccleſiæ Heriſienſis ---- aliqui noſtrum tenentur eccleſiæ Hereſienſi prædictæ annuatim dare de bonis cjuſdem eccle- ſiæ quæ poſſidemus integra debita vulgariter Vull-ſchuld, aliqui noſtrorum tenentur eidem eccleſiæ annuatim dare di- midia debita vulgariter Half-ſchuld. Nach ihren Rollen haben ſie teſtamenti factionem privilegiatam; doch kann dieſes nur eine Auswahl unter gleich nahen huldi- gen und hoͤrigen Erbfolgern ſeyn; S. Stift Eſſen- ſches Hofrecht bey v. STEJNEN l. c. p. 1764. Der- gleichen teſtamenti factio findet ſich in den andern Hof- rollen nicht. Es iſt aber doch nichts ungewoͤhnliches; wie die Vrediſchen und Lohnſchen Hofrollen beym STROD. MAN l. c. zeigen. Bey dem Hofe zu Diſſen, welchen Kayſer Ludewig der Fromme curtem ſuam in Tiſſene nennt. S. LODTM. in mon. Oſn. p. 80. muß ein gleiches herge- bracht ſeyn. weil der Hof-meyer oder Richter das Recht hat Teſtamenta aufzunehmen; dergleichen er wol zuerſt bloß von Hof hoͤrigen aufnehmen koͤnnen. S. MASCOV. in not. jur. Oſn. p. 213. §. 50. Von den Eigenbehoͤrigen nach Ritter- recht. Die Eigenbehoͤrigen nach Gutsherrn- oder Ritter- recht

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Zitationshilfe: Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moeser_osnabrueck_1768/128>, abgerufen am 21.12.2024.