Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart, 1838.

Bild:
<< vorherige Seite
Hülf' in der Noth.
Ein rechter Freund erscheint uns in der Noth
Zu rechter Zeit und sicher wie der Tod.
Doch offen, Bester, sag' ich dir,
Du hast eine ganz verwünschte Manier!
Du trocknest mir den Jammerschweiß,
Und machst mir doch die Hölle heiß,
Du bringst das ganze jüngste Gericht
Mit dir; -- bei Gott, so meint' ich's nicht!

Hülf' in der Noth.
Ein rechter Freund erſcheint uns in der Noth
Zu rechter Zeit und ſicher wie der Tod.
Doch offen, Beſter, ſag' ich dir,
Du haſt eine ganz verwuͤnſchte Manier!
Du trockneſt mir den Jammerſchweiß,
Und machſt mir doch die Hoͤlle heiß,
Du bringſt das ganze juͤngſte Gericht
Mit dir; — bei Gott, ſo meint' ich's nicht!

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0237" n="221"/>
      </div>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Hülf' in der Noth.</hi><lb/>
        </head>
        <lg type="poem">
          <l>Ein rechter Freund er&#x017F;cheint uns in der Noth</l><lb/>
          <l>Zu rechter Zeit und &#x017F;icher wie der Tod.</l><lb/>
          <l>Doch offen, Be&#x017F;ter, &#x017F;ag' ich dir,</l><lb/>
          <l>Du ha&#x017F;t eine ganz verwu&#x0364;n&#x017F;chte Manier!</l><lb/>
          <l>Du trockne&#x017F;t mir den Jammer&#x017F;chweiß,</l><lb/>
          <l>Und mach&#x017F;t mir doch die Ho&#x0364;lle heiß,</l><lb/>
          <l>Du bring&#x017F;t das ganze ju&#x0364;ng&#x017F;te Gericht</l><lb/>
          <l>Mit dir; &#x2014; bei Gott, &#x017F;o meint' ich's nicht!</l><lb/>
        </lg>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[221/0237] Hülf' in der Noth. Ein rechter Freund erſcheint uns in der Noth Zu rechter Zeit und ſicher wie der Tod. Doch offen, Beſter, ſag' ich dir, Du haſt eine ganz verwuͤnſchte Manier! Du trockneſt mir den Jammerſchweiß, Und machſt mir doch die Hoͤlle heiß, Du bringſt das ganze juͤngſte Gericht Mit dir; — bei Gott, ſo meint' ich's nicht!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moerike_gedichte_1838
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moerike_gedichte_1838/237
Zitationshilfe: Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart, 1838, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moerike_gedichte_1838/237>, abgerufen am 22.12.2024.