Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart, 1838.Gesang Weyla's. Du bist Orplid, mein Land! Das ferne leuchtet; Vom Meere dampfet dein erwärmter Strand Den Nebel, so der Götter Wange feuchtet. Uralte Wasser steigen Verjüngt um deine Hüften, Kind! Vor deiner Gottheit beugen Sich Könige, die deine Wärter sind. Geſang Weyla's. Du biſt Orplid, mein Land! Das ferne leuchtet; Vom Meere dampfet dein erwaͤrmter Strand Den Nebel, ſo der Goͤtter Wange feuchtet. Uralte Waſſer ſteigen Verjuͤngt um deine Huͤften, Kind! Vor deiner Gottheit beugen Sich Koͤnige, die deine Waͤrter ſind. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0206" n="190"/> </div> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Geſang Weyla's.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">D</hi>u biſt Orplid, mein Land!</l><lb/> <l>Das ferne leuchtet;</l><lb/> <l>Vom Meere dampfet dein erwaͤrmter Strand</l><lb/> <l>Den Nebel, ſo der Goͤtter Wange feuchtet.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Uralte Waſſer ſteigen</l><lb/> <l>Verjuͤngt um deine Huͤften, Kind!</l><lb/> <l>Vor deiner Gottheit beugen</l><lb/> <l>Sich Koͤnige, die deine Waͤrter ſind.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [190/0206]
Geſang Weyla's.
Du biſt Orplid, mein Land!
Das ferne leuchtet;
Vom Meere dampfet dein erwaͤrmter Strand
Den Nebel, ſo der Goͤtter Wange feuchtet.
Uralte Waſſer ſteigen
Verjuͤngt um deine Huͤften, Kind!
Vor deiner Gottheit beugen
Sich Koͤnige, die deine Waͤrter ſind.
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