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Modestinus, Theophilus: Freymüthige Doch Bescheidene Unterredungen Von Kirchen- Religions- Politischen- und Natur-Sachen. Frankfurt (Main) u. a., 1737.

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gönnen. Welches diese drey Freunde ihme zusa-
gende, wiederum ihren Abschied mit ziemender
Höflichkeit von einander nahmen.
Siebende Conversation.

Nach einigen Tagen beredeten sich unsere drey
alte Freunde dem Herrn Nicander die ver-
sprochene Visite zu geben, beraumten zu dem
Ende einen gewissen Nachmittag, an welchem sie sich
bey demselben einfinden wollten; welches sie ihme
melden liessen. Als sie nun daselbsten erschienen,
richtete sich Herr Nicander zufoderst an Herrn
Theogenes, sprechende: Es ist mir eine besondere
Freude und Vergnügen mit meinem geehrtesten
Herren bekannt geworden zu seyn, und nehme ei-
nen grossen Antheil an der Freundschafft, welche
ich besonders zwischen demselben und unserm wer-
thesten Herrn Modestino wahrnehme, nichts sehn-
licher wünschende, als das Glück zu haben, in die-
sem ihrem vertraulichen Umgang den dritten Mann
abgeben zu können, welche Gunst-Gewogenheit
zu verdienen ich mir sorgfältigst angelegen seyn las-
sen werde.

Theogenes. Es wird gantz bey ihnen stehen unser
Freundschafft und vertraulichen Umganges mit
theilhafftig zu werden. Sintemahlen uns selbsten
nichts
J 5


goͤnnen. Welches dieſe drey Freunde ihme zuſa-
gende, wiederum ihren Abſchied mit ziemender
Hoͤflichkeit von einander nahmen.
Siebende Converſation.

Nach einigen Tagen beredeten ſich unſere drey
alte Freunde dem Herrn Nicander die ver-
ſprochene Viſite zu geben, beraumten zu dem
Ende einen gewiſſen Nachmittag, an welchem ſie ſich
bey demſelben einfinden wollten; welches ſie ihme
melden lieſſen. Als ſie nun daſelbſten erſchienen,
richtete ſich Herr Nicander zufoderſt an Herrn
Theogenes, ſprechende: Es iſt mir eine beſondere
Freude und Vergnuͤgen mit meinem geehrteſten
Herren bekannt geworden zu ſeyn, und nehme ei-
nen groſſen Antheil an der Freundſchafft, welche
ich beſonders zwiſchen demſelben und unſerm wer-
theſten Herrn Modeſtino wahrnehme, nichts ſehn-
licher wuͤnſchende, als das Gluͤck zu haben, in die-
ſem ihrem vertraulichen Umgang den dritten Mann
abgeben zu koͤnnen, welche Gunſt-Gewogenheit
zu verdienen ich mir ſorgfaͤltigſt angelegen ſeyn laſ-
ſen werde.

Theogenes. Es wird gantz bey ihnen ſtehen unſer
Freundſchafft und vertraulichen Umganges mit
theilhafftig zu werden. Sintemahlen uns ſelbſten
nichts
J 5
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[137/0143] goͤnnen. Welches dieſe drey Freunde ihme zuſa- gende, wiederum ihren Abſchied mit ziemender Hoͤflichkeit von einander nahmen. Siebende Converſation. Nach einigen Tagen beredeten ſich unſere drey alte Freunde dem Herrn Nicander die ver- ſprochene Viſite zu geben, beraumten zu dem Ende einen gewiſſen Nachmittag, an welchem ſie ſich bey demſelben einfinden wollten; welches ſie ihme melden lieſſen. Als ſie nun daſelbſten erſchienen, richtete ſich Herr Nicander zufoderſt an Herrn Theogenes, ſprechende: Es iſt mir eine beſondere Freude und Vergnuͤgen mit meinem geehrteſten Herren bekannt geworden zu ſeyn, und nehme ei- nen groſſen Antheil an der Freundſchafft, welche ich beſonders zwiſchen demſelben und unſerm wer- theſten Herrn Modeſtino wahrnehme, nichts ſehn- licher wuͤnſchende, als das Gluͤck zu haben, in die- ſem ihrem vertraulichen Umgang den dritten Mann abgeben zu koͤnnen, welche Gunſt-Gewogenheit zu verdienen ich mir ſorgfaͤltigſt angelegen ſeyn laſ- ſen werde. Theogenes. Es wird gantz bey ihnen ſtehen unſer Freundſchafft und vertraulichen Umganges mit theilhafftig zu werden. Sintemahlen uns ſelbſten nichts J 5

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Zitationshilfe: Modestinus, Theophilus: Freymüthige Doch Bescheidene Unterredungen Von Kirchen- Religions- Politischen- und Natur-Sachen. Frankfurt (Main) u. a., 1737. , S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/modestinus_unterredungen_1737/143>, abgerufen am 21.11.2024.