Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.tretten möchten. Dannether wurden die Kinder Israel mit gewaltigen frondiensten under unbarmherzigen fronvögten/ mit contribu tionen und vilfaltigen schazungen/ mit schanzen und gränzen stätte bauen/ und Pyramides auffzurichten/ ganz ohnleidenlich geplaget/ an Volk/ hab und gut/ kräfften und allem eröst. Darzu noch kommen sind zwej blutdurstige anschläg deß Tyrannen/ welcher befale die Hebreischen knäblein an der geburt zu erwürgen/ und da solches nicht wolte abstatt gehen/ in dem fluß Nilo zu ertränken. Sonders weil einer solle prognosticirt und dem König geweissaget haben/ es werde von den Hebraeeren einer herkommen/ welcher die Egyptier greülich plagen und ihre sachen zu nichten machen wurde. Gott erbarmet sich der Israeliter und sahe dr[unleserliches Material] in ihr ellend. Es verlast aber Gott der Herr die jenigen nicht/ welche sich auff ihn verlassen: seine Kirchen kan wolgedruket aber nicht undertruket/ angesochten aber nicht überwunden werden. Je grössere noth je näher Gott/ der es mit den seinen etwann auff das äusserste last kommen/ dann also leüchtet die ehr seiner allmacht/ güte/ gnad / weisheit/ warheit und gerechtigkeit desto mehr herfür/ die Menschen sind desto mehr verpflichtet zur schuldigen dankbarkeit. Darumm wann die arbeit Mosis Elteren und geburt. gedoppelt wird/ sendt Gotteinen Mosen. Dessen Elteren sollen gewesen sein/ einer mit nammen Amram/ ein Enkel Levi/ deß Jacobs Sohn/ seine Mutter solle Jachobed geheissen haben. Moses ein hüpsches junges Kind / wurde zwar behalten etwas zeit/ aber zuletst Ihm jahr der Welt 2373. müßte er doch in ein verpichtes kästlein gelegt/ auff das wasser gesezt / und der göttlichen fürsehung einzig über geben werden. Gleichwol wartete an dem vfer seine Schwöster Maria/ um zusehen/ wie es möchte ergehen. Indessen komt deß Königs Dochter Thermutis mit ihren gespilschafften/ sich zu erlustigen in dem fluß Nilo, ward verliebt in das Kind Mosis und ließ es bej Hoff aufferziehen in allerhand wüssenschafften und weißheit der Agyptier/ und müßte Pharao den bej sich haben/ welcher das mittel zu seiner gerechten straff sein wurde. Bald er zu jahren kommen/ gab er beweißthum von sich / seines könfftigen beruffs/ erschlug einen Egyptier der sich mit einem Israeliten/ die Moses als seine Brüder wolte besuchen/ er zankte/ verscharret ihn im sand/ ein exempel welches sonsten anderen nicht nach zuthun. Es truge aber Moses schlechten dank hiervon / Im jahr 2414 dann die sach wurde rüchtbar/ kame für Pharao / darumm er den weiten gab in Midiam/ ward ein hirt/ und bekam daselbst sein Weib Zipporam, deren Vatter Jethro heißte. tretten möchten. Dannether wurden die Kinder Israel mit gewaltigen frondiensten under unbarmherzigen fronvögten/ mit contribu tionen und vilfaltigen schazungen/ mit schanzen und gränzen stätte bauen/ und Pyramides auffzurichten/ ganz ohnleidenlich geplaget/ an Volk/ hab und gut/ kräfften und allem eröst. Darzu noch kom̃en sind zwej blutdurstige anschläg deß Tyrannen/ welcher befale die Hebreischen knäblein an der geburt zu erwürgen/ und da solches nicht wolte abstatt gehen/ in dem fluß Nilo zu ertränken. Sonders weil einer solle prognosticirt und dem König geweissaget haben/ es werde von den Hebraeeren einer herkom̃en/ welcher die Egyptier greülich plagen und ihre sachen zu nichten machen wurde. Gott erbarmet sich der Israeliter und sahe dr[unleserliches Material] in ihr ellend. Es verlast aber Gott der Herr die jenigen nicht/ welche sich auff ihn verlassen: seine Kirchen kan wolgedruket aber nicht undertruket/ angesochten aber nicht überwunden werdẽ. Je grössere noth je näher Gott/ der es mit den seinen etwann auff das äusserste last kom̃en/ dann also leüchtet die ehr seiner allmacht/ güte/ gnad / weisheit/ warheit und gerechtigkeit desto mehr herfür/ die Menschẽ sind desto mehr verpflichtet zur schuldigen dankbarkeit. Darum̃ wann die arbeit Mosis Elteren und geburt. gedoppelt wird/ sendt Gotteinen Mosen. Dessen Elteren sollen gewesen sein/ einer mit nam̃en Amram/ ein Enkel Levi/ deß Jacobs Sohn/ seine Mutter solle Jachobed geheissen haben. Moses ein hüpsches junges Kind / wurde zwar behalten etwas zeit/ aber zuletst Ihm jahr der Welt 2373. müßte er doch in ein verpichtes kästlein gelegt/ auff das wasser gesezt / und der göttlichen fürsehung einzig über geben werden. Gleichwol wartete an dem vfer seine Schwöster Maria/ um zusehen/ wie es möchte ergehen. Indessen komt deß Königs Dochter Thermutis mit ihren gespilschafften/ sich zu erlustigen in dem fluß Nilo, ward verliebt in das Kind Mosis und ließ es bej Hoff aufferziehen in allerhand wüssenschafften und weißheit der Agyptier/ und müßte Pharao den bej sich haben/ welcher das mittel zu seiner gerechten straff sein wurde. Bald er zu jahren kom̃en/ gab er beweißthum von sich / seines könfftigen beruffs/ erschlug einen Egyptier der sich mit einem Israeliten/ die Moses als seine Brüder wolte besuchen/ er zankte/ verscharret ihn im sand/ ein exempel welches sonsten anderen nicht nach zuthun. Es truge aber Moses schlechten dank hiervon / Im jahr 2414 dann die sach wurde rüchtbar/ kame für Pharao / darum̃ er den weiten gab in Midiam/ ward ein hirt/ und bekam daselbst sein Weib Zipporam, deren Vatter Jethro heißte. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0068" n="38"/> tretten möchten. Dannether wurden die Kinder Israel mit gewaltigen frondiensten under unbarmherzigen fronvögten/ mit contribu tionen und vilfaltigen schazungen/ mit schanzen und gränzen stätte bauen/ und Pyramides auffzurichten/ ganz ohnleidenlich geplaget/ an Volk/ hab und gut/ kräfften und allem eröst. Darzu noch kom̃en sind zwej blutdurstige anschläg deß Tyrannen/ welcher befale die Hebreischen knäblein an der geburt zu erwürgen/ und da solches nicht wolte abstatt gehen/ in dem fluß Nilo zu ertränken. Sonders weil einer solle prognosticirt und dem König geweissaget haben/ es werde von den Hebraeeren einer herkom̃en/ welcher die Egyptier greülich plagen und ihre sachen zu nichten machen wurde.</p> <p><note place="left">Gott erbarmet sich der Israeliter und sahe dr<gap reason="illegible"/> in ihr ellend.</note> Es verlast aber Gott der Herr die jenigen nicht/ welche sich auff ihn verlassen: seine Kirchen kan wolgedruket aber nicht undertruket/ angesochten aber nicht überwunden werdẽ. Je grössere noth je näher Gott/ der es mit den seinen etwann auff das äusserste last kom̃en/ dann also leüchtet die ehr seiner allmacht/ güte/ gnad / weisheit/ warheit und gerechtigkeit desto mehr herfür/ die Menschẽ sind desto mehr verpflichtet zur schuldigen dankbarkeit. Darum̃ wann die arbeit <note place="left">Mosis Elteren und geburt.</note> gedoppelt wird/ sendt Gotteinen Mosen. Dessen Elteren sollen gewesen sein/ einer mit nam̃en Amram/ ein Enkel Levi/ deß Jacobs Sohn/ seine Mutter solle Jachobed geheissen haben. Moses ein hüpsches junges Kind / wurde zwar behalten etwas zeit/ aber zuletst <note place="left">Ihm jahr der Welt 2373.</note> müßte er doch in ein verpichtes kästlein gelegt/ auff das wasser gesezt / und der göttlichen fürsehung einzig über geben werden. Gleichwol wartete an dem vfer seine Schwöster Maria/ um zusehen/ wie es möchte ergehen. Indessen komt deß Königs Dochter Thermutis mit ihren gespilschafften/ sich zu erlustigen in dem fluß Nilo, ward verliebt in das Kind Mosis und ließ es bej Hoff aufferziehen in allerhand wüssenschafften und weißheit der Agyptier/ und müßte Pharao den bej sich haben/ welcher das mittel zu seiner gerechten straff sein wurde. Bald er zu jahren kom̃en/ gab er beweißthum von sich / seines könfftigen beruffs/ erschlug einen Egyptier der sich mit einem Israeliten/ die Moses als seine Brüder wolte besuchen/ er zankte/ verscharret ihn im sand/ ein exempel welches sonsten anderen nicht nach zuthun. Es truge aber Moses schlechten dank hiervon / <note place="left">Im jahr 2414</note> dann die sach wurde rüchtbar/ kame für Pharao / darum̃ er den weiten gab in Midiam/ ward ein hirt/ und bekam daselbst sein Weib Zipporam, deren Vatter Jethro heißte.</p> </div> <div> </div> </body> </text> </TEI> [38/0068]
tretten möchten. Dannether wurden die Kinder Israel mit gewaltigen frondiensten under unbarmherzigen fronvögten/ mit contribu tionen und vilfaltigen schazungen/ mit schanzen und gränzen stätte bauen/ und Pyramides auffzurichten/ ganz ohnleidenlich geplaget/ an Volk/ hab und gut/ kräfften und allem eröst. Darzu noch kom̃en sind zwej blutdurstige anschläg deß Tyrannen/ welcher befale die Hebreischen knäblein an der geburt zu erwürgen/ und da solches nicht wolte abstatt gehen/ in dem fluß Nilo zu ertränken. Sonders weil einer solle prognosticirt und dem König geweissaget haben/ es werde von den Hebraeeren einer herkom̃en/ welcher die Egyptier greülich plagen und ihre sachen zu nichten machen wurde.
Es verlast aber Gott der Herr die jenigen nicht/ welche sich auff ihn verlassen: seine Kirchen kan wolgedruket aber nicht undertruket/ angesochten aber nicht überwunden werdẽ. Je grössere noth je näher Gott/ der es mit den seinen etwann auff das äusserste last kom̃en/ dann also leüchtet die ehr seiner allmacht/ güte/ gnad / weisheit/ warheit und gerechtigkeit desto mehr herfür/ die Menschẽ sind desto mehr verpflichtet zur schuldigen dankbarkeit. Darum̃ wann die arbeit gedoppelt wird/ sendt Gotteinen Mosen. Dessen Elteren sollen gewesen sein/ einer mit nam̃en Amram/ ein Enkel Levi/ deß Jacobs Sohn/ seine Mutter solle Jachobed geheissen haben. Moses ein hüpsches junges Kind / wurde zwar behalten etwas zeit/ aber zuletst müßte er doch in ein verpichtes kästlein gelegt/ auff das wasser gesezt / und der göttlichen fürsehung einzig über geben werden. Gleichwol wartete an dem vfer seine Schwöster Maria/ um zusehen/ wie es möchte ergehen. Indessen komt deß Königs Dochter Thermutis mit ihren gespilschafften/ sich zu erlustigen in dem fluß Nilo, ward verliebt in das Kind Mosis und ließ es bej Hoff aufferziehen in allerhand wüssenschafften und weißheit der Agyptier/ und müßte Pharao den bej sich haben/ welcher das mittel zu seiner gerechten straff sein wurde. Bald er zu jahren kom̃en/ gab er beweißthum von sich / seines könfftigen beruffs/ erschlug einen Egyptier der sich mit einem Israeliten/ die Moses als seine Brüder wolte besuchen/ er zankte/ verscharret ihn im sand/ ein exempel welches sonsten anderen nicht nach zuthun. Es truge aber Moses schlechten dank hiervon / dann die sach wurde rüchtbar/ kame für Pharao / darum̃ er den weiten gab in Midiam/ ward ein hirt/ und bekam daselbst sein Weib Zipporam, deren Vatter Jethro heißte.
Gott erbarmet sich der Israeliter und sahe dr_ in ihr ellend.
Mosis Elteren und geburt.
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