Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882.Der Ritt in den Tod. "Greif' aus, du mein junges, mein feuriges Thier! Noch einmal verwachs' ich centaurisch mit dir! Umschmettert mich, Tuben! Erhebet den Ton! Den Latiner besiegte des Manlius Sohn! Voran die Trophä'n! Der latinische Speer! Der eroberte Helm! Die erbeutete Wehr! Duell ist bei Strafe des Beiles verpönt ... Doch er liegt der die römische Wölfin gehöhnt! Lictoren, erfüllet des Vaters Gebot! Ich besitze den Kranz und verdiene den Tod -- Bevor es sich rollend im Sande bestaubt, Erheb' ich in ewigem Jubel das Haupt!" Der Ritt in den Tod. „Greif' aus, du mein junges, mein feuriges Thier! Noch einmal verwachs' ich centauriſch mit dir! Umſchmettert mich, Tuben! Erhebet den Ton! Den Latiner beſiegte des Manlius Sohn! Voran die Trophä'n! Der latiniſche Speer! Der eroberte Helm! Die erbeutete Wehr! Duell iſt bei Strafe des Beiles verpönt ... Doch er liegt der die römiſche Wölfin gehöhnt! Lictoren, erfüllet des Vaters Gebot! Ich beſitze den Kranz und verdiene den Tod — Bevor es ſich rollend im Sande beſtaubt, Erheb' ich in ewigem Jubel das Haupt!“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb n="202" facs="#f0216"/> </div> <div n="2"> <head>Der Ritt in den Tod.<lb/></head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>„Greif' aus, du mein junges, mein feuriges Thier!</l><lb/> <l>Noch einmal verwachs' ich centauriſch mit dir!</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Umſchmettert mich, Tuben! Erhebet den Ton!</l><lb/> <l>Den Latiner beſiegte des Manlius Sohn!</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Voran die Trophä'n! Der latiniſche Speer!</l><lb/> <l>Der eroberte Helm! Die erbeutete Wehr!</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Duell iſt bei Strafe des Beiles verpönt ...</l><lb/> <l>Doch er liegt der die römiſche Wölfin gehöhnt!</l><lb/> </lg> <lg n="5"> <l>Lictoren, erfüllet des Vaters Gebot!</l><lb/> <l>Ich beſitze den Kranz und verdiene den Tod —</l><lb/> </lg> <lg n="6"> <l>Bevor es ſich rollend im Sande beſtaubt,</l><lb/> <l>Erheb' ich in ewigem Jubel das Haupt!“</l><lb/> </lg> </lg> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [202/0216]
Der Ritt in den Tod.
„Greif' aus, du mein junges, mein feuriges Thier!
Noch einmal verwachs' ich centauriſch mit dir!
Umſchmettert mich, Tuben! Erhebet den Ton!
Den Latiner beſiegte des Manlius Sohn!
Voran die Trophä'n! Der latiniſche Speer!
Der eroberte Helm! Die erbeutete Wehr!
Duell iſt bei Strafe des Beiles verpönt ...
Doch er liegt der die römiſche Wölfin gehöhnt!
Lictoren, erfüllet des Vaters Gebot!
Ich beſitze den Kranz und verdiene den Tod —
Bevor es ſich rollend im Sande beſtaubt,
Erheb' ich in ewigem Jubel das Haupt!“
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Zitationshilfe: | Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_gedichte_1882/216>, abgerufen am 03.03.2025. |