Lang vorüber ging ich den Gehegen, Drin der Giebel deines Heimes ragt, Dieser Pforte, diesen Schattenwegen! Wer da wohne, hab' ich nicht gefragt. Wer da wohne Hinter einer dunkeln Lindenkrone, Hat das Herz mir nicht vorausgesagt.
Pfade liefen durch die feuchte Wiese, Kleine Sohlen sah ich hier und dort Eingezeichnet auf dem weichen Kiese, Aber meines Weges zog ich fort. Ich begehrte Zu verfolgen nicht die flücht'ge Fährte, Zu betreten nicht den stummen Ort.
Auch ein Rauschen hört' ich aus der Linde, Die der Hauch der Abendlüfte bog; "Komme, Wandrer", rief es, "komm und finde!" Während rascher ich des Weges zog. Ich vertraute Dem Versprechen nicht der Geisterlaute, Deren Wehn mir oft das Herz betrog.
Ihr Heim.
Lang vorüber ging ich den Gehegen, Drin der Giebel deines Heimes ragt, Dieſer Pforte, dieſen Schattenwegen! Wer da wohne, hab' ich nicht gefragt. Wer da wohne Hinter einer dunkeln Lindenkrone, Hat das Herz mir nicht vorausgeſagt.
Pfade liefen durch die feuchte Wieſe, Kleine Sohlen ſah ich hier und dort Eingezeichnet auf dem weichen Kieſe, Aber meines Weges zog ich fort. Ich begehrte Zu verfolgen nicht die flücht'ge Fährte, Zu betreten nicht den ſtummen Ort.
Auch ein Rauſchen hört' ich aus der Linde, Die der Hauch der Abendlüfte bog; „Komme, Wandrer“, rief es, „komm und finde!“ Während raſcher ich des Weges zog. Ich vertraute Dem Verſprechen nicht der Geiſterlaute, Deren Wehn mir oft das Herz betrog.
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Ihr Heim.
Lang vorüber ging ich den Gehegen,
Drin der Giebel deines Heimes ragt,
Dieſer Pforte, dieſen Schattenwegen!
Wer da wohne, hab' ich nicht gefragt.
Wer da wohne
Hinter einer dunkeln Lindenkrone,
Hat das Herz mir nicht vorausgeſagt.
Pfade liefen durch die feuchte Wieſe,
Kleine Sohlen ſah ich hier und dort
Eingezeichnet auf dem weichen Kieſe,
Aber meines Weges zog ich fort.
Ich begehrte
Zu verfolgen nicht die flücht'ge Fährte,
Zu betreten nicht den ſtummen Ort.
Auch ein Rauſchen hört' ich aus der Linde,
Die der Hauch der Abendlüfte bog;
„Komme, Wandrer“, rief es, „komm und finde!“
Während raſcher ich des Weges zog.
Ich vertraute
Dem Verſprechen nicht der Geiſterlaute,
Deren Wehn mir oft das Herz betrog.
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Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_gedichte_1882/186>, abgerufen am 03.03.2025.
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